Achtung, Piraten! Das Emder Delft- und Hafenfest ist gestartet
Zum ersten Mal steht das Volksfest in der Emder Innenstadt unter dem Motto „Piraten überfallen uns“. Außer den Seeräubern gibt es in der Seehafenstadt bis Sonntag viele Attraktionen.
Emden - Emdens zweitgrößtes Volksfest ist am Freitagmittag offiziell gestartet. Drei Tage lang steht das Delft- und Hafenfest voll im Zeichen der Piraten - und das zum ersten Mal, wie Marktmeister Uwe Hellmann bei der Eröffnung sagte. Die Original 1. Kölner Piratengruppe trieb da schon ihr Unwesen. Das Lager der Truppe ist Richtung Faldernstraße aufgebaut. „Die sind ganz beliebt“, weiß Hellmann. Viele Besucherinnen und Besucher zückten schon da ihre Handys und fotografierten die aufwendig verkleideten Kölner.
Anders als sonst wird es bis Sonntag auch keine Shanty-Chöre zu hören geben, sondern Piraten-Chöre, so Hellmann. Das dürfte der Beliebtheit des Fests aber keinen Abbruch tun. „Die Hotels in Emden sind größtenteils ausgebucht“, sagte der Marktmeister. Schon im Januar seien bei den Touristikern die ersten Anfragen zum Programm des Delftfests eingegangen. Rund 100.000 Gäste aus Ostfriesland und darüber hinaus werden erwartet. Das Fest richtet sich, weil es in den Sommerferien liegt, insbesondere auch an Touristen.
Spannende Wasserspiele ziehen Zuschauer an
Außer auf das musikalische Rahmenprogramm auf den zwei Bühnen am Stadtgarten und am Hafentor, das bis spät in die Nacht läuft, können sich Besucherinnen und Besucher auch auf spannende Wasserspiele freuen. Martin Sährig aus dem Organisationsteam der Emder Veranstaltungs-GmbH (EVG) hat sich dabei wieder etwas Neues ausgedacht. Zum einen gibt es natürlich wieder das traditionelle Schlauchbootrennen der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Ostfriesland und Papenburg ab 15 Uhr am Freitag, zu dem Teams von Firmen aus dem Kammerbezirk in kleinen Gummibooten antreten und auf Entenjagd gehen.
Neu ist aber das Zeitrennen auf XXL-Stand-up-Paddle-Boards am Samstag ab 14 Uhr. Die Boards sind für gewöhnlich eher für ein bis zwei Leute gedacht, in Emden kommen aber besonders große Exemplare zum Einsatz, auf denen Vierer-Gruppen gegeneinander antreten. Um es noch etwas schwieriger (und witziger) zu gestalten, tragen sie dabei Rettungsringe. Der krönende Abschluss wird der Wettkampf auf einem Greetsieler Kutter mitten im Delft ab etwa 13.30 Uhr am Sonntag. In drei Disziplinen müssen sich die Vierer-Teams beweisen.
Flohmarkt und verkaufsoffener Sonntag
Mehr als 80 Schausteller haben ihre Buden und Karussells rund um den Delft aufgebaut, sagte Uwe Hellmann. Das sei nicht selbstverständlich angesichts dessen, dass immer mehr Schaustellerbetriebe mit Personalmangel zu kämpfen hätten. „Es wird schwerer werden, aber wir kämpfen, damit es immer weitergehen kann“, sagte Klaus Alberts vom gleichnamigen Schaustellerbetrieb.
Im Stadtgarten gibt es ein Kinderfest. Das rollende Museum des Dörpmuseums Münkeboe (Gemeinde Südbrookmerland) hat in der Neutorstraße seine Position bezogen. Handwerkskunst aus früheren Zeiten kann dort bestaunt werden. Samstag und Sonntag ist jeweils Flohmarkt in der Großen Straße. Am Sonntag sind die Geschäfte in der Innenstadt außerdem von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Stadtrat Volker Grendel, der zum ersten Mal als Vertretung von Oberbürgermeister Tim Kruithoff (parteilos), ein Volksfest eröffnet hat, sagte: „Es ist schon das dritte große Fest in der Innenstadt in diesem Jahr und ich hoffe, dass es rege wahrgenommen wird.“ Kruithoff ist derzeit mit einem Teil des Emder Rats zu Besuch in der norwegischen Stadt Kristiansand, zu der es seit einigen Wochen eine Fährverbindung aus Emden gibt.
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