80.000 Kubikmeter Sand notwendig Schutzdüne auf Spiekeroog wird ab August verstärkt
1,4 Millionen Euro kostet es, eine Düne auf Spiekeroog zu schützen. Darum ist das Projekt so wichtig.
Spiekeroog - Die geplante Sandaufspülung zur Verstärkung einer Schutzdüne auf Spiekeroog soll im August beginnen. Wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) am Freitag mitteilte, sollen dann rund 80.000 Kubikmeter Sand mithilfe eines Spezialschiffes über eine Spülleitung vor der Insel entnommen und an den Strand gespült werden. Bagger und Raupen verteilen den Sand dann zu einem bis zu neun Meter hohen Sanddepot vor der Düne.
Schon bei der Planung des Projekts seien umfangreiche Voruntersuchungen durchgeführt worden, um die Arbeiten im sensiblen Umfeld des Nationalparks Wattenmeer möglichst naturverträglich durchzuführen zu können, so der NLWKN. „Gemeinsam mit der Nationalparkverwaltung wurden dabei Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Störungen vereinbart. Als Vorsorgemaßnahmen wurde zum Beispiel die Abbruchkante bereits im Winter abgeschrägt, um eine Ansiedlung von Uferschwalben als besonders geschützte Art im Planungsbereich wenn möglich zu verhindern“, wird der Leiter der NLWKN-Betriebsstelle in Norden, Frank Thorenz, in der Mitteilung zitiert.
Im Herbst muss alles fertig sein
Da in einem kleineren Teilbereich dennoch die für Uferschwalben typischen Brutröhren entdeckt worden seien, werden die Arbeiten in zwei Phasen durchgeführt. Die Vorbereitungen beginnen Ende dieses Monats. Spielraum für einen späteren Start bestehe bei Küstenschutzvorhaben kaum: Die Arbeiten müssten zum Herbst hin abgeschlossen sein, „damit Spiekeroog auch im kommenden Winter optimal vor Sturmfluten geschützt ist.“ Die Sandaufspülung dort ist in diesem Jahr die einzige an der niedersächsischen Nordseeküste und soll im September beendet sein. Mit der Küstenschutzmaßnahme wird das Sanddepot vor der Schutzdüne am Zeltplatz im Westen der Insel wieder aufgefüllt. Es dient als Verschleißkörper, um die Düne gegen Wind und Wellen zu schützen. Mittlerweile klafft vor der Düne eine meterhohe Klippe. Der zuletzt 2017 aufgespülte Sand ist weitgehend abgetragen worden.
„Die Schutzfunktion der Düne wird durch diese naturbasierten Maßnahmen sichergestellt, ohne dass massive Bauwerke errichtet werden müssen“, so Thorenz. Die Kosten für die Sandaufspülung belaufen sich auf knapp 1,4 Millionen Euro.