Linienverkehr startet im Herbst Hoteliers und Stiftung schaffen neue Fährlinie nach Norderney
Nach Norderney soll eine weitere Fährverbindung geschaffen werden. Das Passagierschiff wird zurzeit in Groningen gebaut.
Norderney - Urlauber und Insulaner sollen Norderney ab Herbst mit einer neuen, dauerhaften Fährverbindung von Norddeich aus erreichen können. Die Reederei „Meine Fähre“ lässt dafür zurzeit in einer Werft in Groningen ein Passagierschiff bauen. „Wir wollen im Linienverkehr fahren“, sagte Frank Voss, geschäftsführender Gesellschafter der Reederei, auf Anfrage. Jeden Tag soll es künftig vier bis fünf Fahrten geben. Der Start sei für Oktober oder November geplant – je nach Witterung und Verlauf von Testfahrten.
Bislang bringt bereits die Reederei Norden-Frisia mit großen Passagierfähren von Norddeich aus Reisende von und nach Norderney. „Wir wollen nicht der bestehenden Fährlinie Konkurrenz machen oder Unruhe stiften“, sagte Voss. Die Kapazität der neuen Fähre mit Platz für bis zu 90 Passagiere sei auch deutlich kleiner als die Fähren des Mitbewerbers, die mehrere hundert Fahrgäste an Bord nehmen könnten.
Hoteliers und Stiftung als Gesellschafter
Es gehe den insgesamt zehn Gesellschaftern von „Meine Fähre“ aber darum, eine alternative Fährverbindung für Passagiere und Fracht zu schaffen. Für ihr Vorhaben haben die Gesellschafter nach eigenen Angaben eine niedrige Millionensumme investiert. Zu den Gesellschaftern gehören mehrere Norderneyer Hoteliers und eine Stiftung.
Die neue Fährverbindung solle daher unter anderem speziell Hotelgästen im Buchungsprozess angeboten werden, sagte Voss. „Wir wollen, dass alles online buchbar ist. Bei uns wird es kein Kassenhäuschen geben.“ Außerdem solle die neue Fährlinie etwa durch andere Abfahrtszeiten auch für Handwerker und kleinere Speditionen eine alternative Inselverbindung werden.
Innenausbau läuft
Passagiere werden die neue Fähre allerdings nur nutzen können, wenn sie mit einem Fahrzeug anreisen. Anders sei es wegen der Verkehrssicherheitspflicht an den Anlegestellen, die genutzt werden sollen, nicht möglich, sagte Voss.
Zurzeit wird auf der niederländischen Werft am Innenausbau der 50 Meter langen und rund 13 Meter breiten Fähre gearbeitet. Am 1. Mai wurde sie vom Stapel gelassen. Einen emissionsfreien Antrieb hat die neue Fähre nicht. „Wir hätten den Antrieb gern elektrisch gemacht“, sagte Voss. Durch die Schwere der Batterien sei der Tiefgang der Fähre für das flache Wattenmeer aber nicht mehr ausreichend gewesen. Außerdem gebe es in Norddeich noch keine Ladeinfrastruktur. Die Fähre wird deshalb mit Diesel betrieben.