Was Sie heute wissen müssen Drohungen | Mahnungen | Existenzgründungen

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 07.08.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Die Organisatoren der Mahnwache gegen Rechtsextremismus dürften erleichtert gewesen sein. Sie standen am Sonnabend nicht alleine im Regen an der Bushaltestelle in Canum. Ihrem Aufruf zum Protest gegen ein Konzert der rechten Szene in der Krummhörn folgten deutlich mehr Menschen als die zunächst erwarteten 50. Mein Kollege Claus Hock war vor Ort und berichtet von etwa 250 Teilnehmern. Sie zeigten Gesicht gegen die, die gerne im Verborgenen wirken und das gesellschaftliche Miteinander in unserer Demokratie untergraben wollen. Hier gibt es ein Video von Ostfriesen.tv zur Mahnwache.

Die Zahl der Polizisten, die an diesem Wochenende wegen des Rechtsrock-Konzertes im Einsatz waren, konnte Claus nicht in Erfahrung bringen. Darüber hüllten die Behörden sich in Schweigen. Neben Kräften der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund waren unter anderem die Bundespolizei, die Bereitschaftspolizei, der Zoll und der Staatsschutz involviert. Zu den für die Öffentlichkeit sichtbaren Maßnahmen zählten groß angelegte Verkehrskontrollen. Die Anwesenheit der Polizei trug auch dazu bei, meinem Kollegen und anderen Medienvertretern ihre Arbeit zu ermöglichen. „Drohgebärden blieben allerdings nicht aus“, schreibt Claus. Hier schildert er seine Beobachtungen am Rande des Konzertes. Einschüchtern lässt Claus sich jedenfalls nicht. Und berichtet, dass die Absage der vor allem aus Neonazis bestehenden Band „Gehasst, verdammt, vergöttert“, wie von ihm schon vermutet, offenbar wirklich nur eine Nebelkerze war. Hier erfahren Sie mehr darüber.

In den vergangenen Tagen hat Claus uns mit seinen Recherchen aufgezeigt, wie gut vernetzt die Organisatoren des kleinen Festivals in Ostfriesland offenbar mit bundesweit agierenden Rechtsextremen sind. Da drängt sich natürlich die Frage auf, wie stark rechte Strukturen in der Region ausgeprägt sind. Die Antworten der zuständigen Behörden unterscheiden sich doch deutlich von denen der szenekundigen Experten. Davon können Sie sich in diesem Text ein Bild machen. Haben Verfassungsschutz und Co. die Lage in Ostfriesland vielleicht gar nicht auf dem Schirm?

Nicht auf dem Schirm hatten viele Niederländer und Belgier bislang wohl die Stadt Emden. Doch seitdem von dem Hafen aus die Fähre ins norwegische Kristiansand ablegt, kombinieren immer mehr Passagiere aus den beiden Benelux-Staaten ihren Trip mit einer Übernachtung in der ostfriesischen Stadt. Zur Freude der Hoteliers, wie meine Kollegin Mona Hanssen in Erfahrung brachte. Es ist aber nicht alles eitel Sonnenschein in der Branche. Denn die wachsende Zahl ausländischer Gäste bringt auch die Notwendigkeit mit sich, moderner zu werden. Englisch auf den Speisekarten reicht da nicht aus, wie der Vorsitzende des Dehoga-Kreisverbandes Emden deutlich macht. Ob im Taxi oder Imbiss: Oft könne der Gast nur mit Bargeld bezahlen. „Das ist ein Unding und völlig aus der Zeit gefallen“, sagt Karl-Heinz Wittwer. Insbesondere in skandinavischen Ländern könne man alles mit der Karte, dem Smartphone oder der Smart-Watch bezahlen. Da müsse sich der Gast in Emden fühlen wie im Mittelalter.

Alles andere als mittelalterlich, sondern ziemlich trendy klingt das neue Angebot an einem prägnanten Standort in Aurich: An der Ecke Kirchdorfer Straße/Julianenburger Straße gibt es jetzt Bowls, Salate, Nudeln und Reis. „Kitchen 43“ heißt das Restaurant-Café, das in den Räumen der ehemaligen Bäckerei Kramer eröffnet wurde. Es wendet sich besonders an Vegetarier, Veganer und Allergiker. Die beiden Inhaber, zwei 2015 nach Deutschland gekommene Syrer, wollen damit in eine Marktlücke stoßen. Meine Kollegin Gabriele Boschbach beschreibt den Wandel an diesem Geschäftsstandort. Erst die Corona-Pandemie, jetzt der Ukraine-Krieg mit seinen Auswirkungen: Es sind schwere Zeiten für die Gastronomie. Neugründungen wie „Kitchen 43“ sind selten geworden. Wie lässt sich abschätzen, ob ein Konzept Chancen auf einen Erfolg hat? Was sollten Gründer beachten? Meine Kollegin hat dazu einen Experten befragt. Björn Grimm hat einst seine Ausbildung im Upstalsboom Parkhotel in Emden gemacht, heute berät er mittelständische Hotel- und Gastronomiebetriebe. Was aus seiner Sicht die häufigsten Fehler von Gastro-Gründern sind, erfahren Sie hier. Interessant zu lesen, auch wenn man nur Gast und nicht Gastwirt ist.

Wie schwer es für Mütter und Väter in der Region ist, die Berufstätigkeit und die Kinderbetreuung unter einen Hut zu kriegen, hat die Redaktion schon oft thematisiert. Das Angebot bleibt weit hinter der Nachfrage und den Bedürfnissen der heutigen Arbeitswelt zurück. Häufig stecken die Frauen im Beruf zurück, weil die Betreuung der Kinder anders nicht zu wuppen ist. Es ist ein Elend - für die Familien ebenso wie für den Arbeitsmarkt, dem deswegen wertvolle Arbeitskräfte nicht zur Verfügung stehen. Bei einer Familie aus der Stadt Leer führt die verzweifelte Suche nach einem Kindergartenplatz jetzt dazu, dass sie der Stadt notgedrungen den Rücken kehrt und ins Umland zieht. Katja Mielcarek schildert den Fall.

Die Insolvenz der Convivo-Gruppe hat Anfang des Jahres für Schlagzeilen gesorgt. 77 Pflegeeinrichtungen in Deutschland betrifft diese Pleite - auch das Seniorenhaus Hesel. Wie geht es dort weiter? Diese bange Frage stellten sich nicht nur die Bewohner und ihre Familien. Eine Antwort konnte Frauke Winter jetzt meiner Kollegin Karin Lüppen geben. Die Leiterin der Einrichtung wagt einen mutigen Schritt: Sie steigt als neue Betreiberin des Heimes ein. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Stephan Klene übernimmt sie die Einrichtung, die jetzt den Namen „Leben am Wald“ tragen soll. Lesen Sie hier, was Frauke Winter antreibt und was sie für das Haus plant.

Was heute wichtig wird:

  • In der Leeraner Weststadt werden der Hermann-Lange-Ring und der Hermann-Tempel-Ring saniert und für neun Monate gesperrt. Was da passiert und was das für die Anwohner bedeutet, weiß Katja Mielcarek
  • Schottergärten sind schon seit einiger Zeit verpönt – doch nun möchte die Kirchengemeinde Remels, dass Steine auch von Gräbern verschwinden. Stattdessen soll es mehr biologische Vielfalt auf den Friedhöfen geben. Karin Lüppen hat darüber mit Pastorin Marion Steinhorst-Coordes und Frauke Jelden vom Kirchenvorstand gesprochen.
  • 20 km/h drüber, 195 Euro weg: In den Niederlanden kann es teuer werden, wenn man mit dem Auto zu schnell unterwegs ist. Vera Vogt erklärt, wie man Ärger und Geld spart
  • Der Wiesmoorer Pop-up-Store ist eine Erfolgsgeschichte. Der Stadt als Betreiberin ist es gelungen, zwei weitere Aussteller für den Laden in der Hauptstraße zu gewinnen. Gabriele Boschbach berichtet über die Neuzugänge.
  • Warnten sie früher Seefahrer, locken sie heute Touristen an: unsere Leuchttürme. Zum Tag des Leuchtturms an diesem Montag hat Hannah Weiden viele spannenden Fakten über die Türme in der Region gesammelt.
  • Eine 66-jährige Auricherin soll als Geschäftsführerin eines Pflegedienstes mehr als 200 qualifizierte Leistungen abgerechnet haben, ohne die entsprechend ausgebildeten Mitarbeiter beschäftigt zu haben. Der Schaden beläuft sich auf rund 40.000 Euro. Bettina Keller verfolgt die Verhandlung vor dem Amtsgericht.
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