Elf der Woche Ein Bundespolizist ist Borssums Taktgeber

| | 07.08.2023 17:46 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die „Elf der Woche“ meldet sich aus der Sommerpause zurück. Grafik: Will
Die „Elf der Woche“ meldet sich aus der Sommerpause zurück. Grafik: Will
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Brian Wienekamp überraschte mit Borssum beim SV Großefehn. Neben ihm stehen vier weitere Bezirksliga-Kicker in der besonderen Auswahl.

Zwei Polizisten unter sich: Hier behauptet Großefehns Janek Freudenberg den Ball vor Borssums Brian Wienekamp. Am Ende jubeln durfte aber Letzterer. Foto: Doden, Emden
Zwei Polizisten unter sich: Hier behauptet Großefehns Janek Freudenberg den Ball vor Borssums Brian Wienekamp. Am Ende jubeln durfte aber Letzterer. Foto: Doden, Emden
Ostfriesland - Der Aufwand, den Brian Wienekamp für Blau-Weiß Borssum betreibt, ist enorm – auf dem Platz, aber auch, um überhaupt dort zu stehen. Denn der Bundespolizist ist unter der Woche in Walsrode und fährt dann freitags die 200 Kilometer nach Emden und sonntags wieder zurück. Diesen Sonntag mit dem Wissen: Es hat sich wieder einmal gelohnt. Denn Brian Wienekamp gelang mit seinen Borssumern ein 2:1-Sieg bei Titelkandidat SV Großefehn. Es ist die größte Überraschung des ersten Spieltags der Fußball-Bezirksliga. „Wir sind mit einer guten Portion Mut aufgetreten. Unser Matchplan ging genau auf“, sagt Brian Wienekamp, der mit seiner Präsenz im Mittelfeld einer der Garanten für den Erfolg der Blau-Weißen war.

Somit verdiente sich der 23-Jährige seinen Platz in der „Elf der Woche“, die unsere Zeitung fortan wieder nach jedem Fußball-Wochenende kürt. Neun Vereine sind in der ersten Auswahl der Saison 2023/24 vertreten – zwei gleich doppelt. Das sind Herren-Oberligist Kickers Emden nach dem 4:0-Auftaktsieg in Ramlingen und Frauen-Oberligist SV TiMoNo nach dem 4:2-Pokalerfolg gegen die SG Rodenberg. Auch die Frauen der SpVg Aurich konnten ihr Spiel im Niedersachsen-Pokal gewinnen. Beim 3:2 beim Osnabrücker SC empfahl sich Jule Kerstin mit einer starken Vorstellung in der Abwehrzentrale für die „Elf der Woche“. Mit Ben Smidt, der das Esenser Tor beim 1:1 im Ostfriesen-Derby gegen Firrel erzielt hatte, ist auch ein Landesliga-Kicker dabei.

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Zwillingsbruder spielt auch in Borssum

Die anderen fünf Akteure der Auswahl spielen bei Bezirksligisten. Herausragend war Nils Boekholder, der beim 5:5-Spektakel der Larrelter in Westrhauderfehn als einziger Akteur der Liga einen Dreierpack erzielen konnte. Borssums Brian Wienekamp ist der einzige Mittelfeldspieler der Auswahl, der selbst kein Tor erzielte. Sonst von Trainer Thilko Boekhoff zumeist im offensiven Mittelfeld aufgestellt, teilte dieser Wienekamp im Spiel gegen Großefehn aufgrund der Offensivstärke des SVG eine defensivere Aufgabe zu. Als alleiniger Sechser sorgte Brian Wienekamp nicht nur für Struktur und Stabilität. Er agierte auch als nimmermüder Antreiber und Taktgeber im Borssumer Spiel.

Die Klasse des 23-jährigen Emders ist in der Fußballszene längst bekannt. In der Saison 2020/21 probierte er sich beim Oberligisten Kickers Emden, bekam allerdings kaum Spielzeiten. Also kehrte Wienekamp ein zweites Mal von Kickers zu BW Borssum zurück. Bereits in der C-Jugend war er zum großen Emder Rivalen gewechselt. Dann hatten sich die sportlichen Wege von ihm und seinem Zwillingsbruder Andy getrennt. Im Herrenbereich kehrte Brian Wienekamp zu BW zurück, war in der ersten Herren sofort Leistungsträger. Auch sein Bruder Andy spielt noch in Borssum, allerdings als Verteidiger in der zweiten Herren.

Für Brian Wienekamp ist es „aktuell kein Thema“, nochmal höherklassig zu spielen. „Das ist auch schwierig, weil ich unter der Woche auswärts bin und dann nicht trainieren kann“, sagt der 23-Jährige. Noch arbeitet er bei der Bundespolizei in Walsrode, ab dem 1. September, wenn sein zweites Lehrjahr beginnt, in Uelzen. Dann sind es noch einmal 100 Kilometer pro Strecke mehr, die Wienekamp nach Emden zurücklegen muss. „Trainieren kann ich in Borssum so gut wie nicht. Aber ich werde mir in Uelzen einen Verein suchen, bei dem ich ein paar Einheiten mitmachen kann“, sagt Borssums Nummer 31.