Was Sie heute wissen müssen Nazi-Konzert | ID.7 geht an den Start | Pionierarbeit in Ostfriesland

Nina Harms
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Eine Kolumne von Nina Harms
| 10.08.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Das Rechtsrock-Konzert in der Krummhörn hat für das Lohnunternehmen Voß Konsequenzen: Es hat einen wichtigen Auftrag verloren. Das Unternehmen war als Subunternehmer am Umbau des Flugplatzes des Jagdgeschwaders Richthofen beteiligt. Der Auftrag wurde Voß nun entzogen. „Nachdem in der Presse geschildert wurde, dass Voß seine Halle für das Konzert zur Verfügung stellte, hat die Firma Bunte Voß mit sofortiger Wirkung rausgeschmissen“, so der Sprecher des Richthofen-Geschwaders.

Bereits im Vorfeld des Konzerts war bekannt geworden, dass bei der Veranstaltung Musiker auftreten, die einen klaren Bezug zur Neonazi-Szene haben. Aus der Bevölkerung hatte es breiten Protest gegeben und die Forderung, den Veranstaltern die Halle nicht zu überlassen. Das Lohnunternehmen Voß hatte sich dazu nicht geäußert, nicht einmal auf Anfragen reagiert. Dabei sollte man meinen: Wer nichts mit Nazis zu tun haben möchte, distanziert sich klar, deutlich und vor allem öffentlich. Stattdessen sprach die Juniorchefin Maike Klaassen im Vorfeld auf Facebook von einem „unpolitischen Abend“ und dass man sich als Familie und Firma gegen die „haltlosen Berichte in der Presse“ wehre. Die Facebook-Posts wurden zwar noch vor dem Konzert wieder gelöscht. Die Halle aber wurde dem nachweislich braunen Sumpf überlassen. Damit hat das Unternehmen aus meiner Sicht jegliche Chance vertan, sich freizusprechen. Nach dem verlorenen Auftrag ist Juniorchefin Maike Klaassen allerdings um Schadensbegrenzung bemüht und möchte mit ihrem Auftraggeber, der Firma Bunte, Gespräche führen. Rechtliche Schritte gegen die Kündigung wolle man aber zunächst nicht einleiten, hat sie meinem Kollegen Claus Hock gesagt. Währenddessen bringen dessen Recherchen weitere Details ans Licht. Unter anderem, dass organisierte Neonazis, sogenannte Hammerskins, in die Veranstaltung involviert waren. Sogar mehr als ursprünglich angenommen. Das Thema wird Claus Hock sicherlich noch weiter beschäftigen.

Der zweite Wiesmoorer Drogenprozess am Landgericht in Aurich ist beendet. Die beiden Angeklagten müssen ins Gefängnis. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die zwei Männer am Verpacken der 45 Kilogramm Marihuana beteiligt gewesen waren, die Polizisten in einem ehemaligen Bauernhaus gefunden hatten. Obwohl die Beweislage laut Staatsanwaltschaft „erdrückend“ war, hätten die Angeklagten kein Geständnis abgelegt. Am letzten Verhandlungstag gab es allerdings absurde Einlassungen, wie Daniel Noglik berichtet. Er hat den Prozess verfolgt.

Hatten Sie schon einmal einen Unfall? Ich hoffe natürlich nicht. Wer aber schon einmal in einer solchen Situation war, der weiß, wie schwer es mitunter sein kann, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Da kann es wertvoll sein, wenn jemand den Unfall auf Video aufgenommen hat. Immer mehr Menschen haben kleine Kameras, sogenannte Dashcams, im Auto, mit denen sie Fahrten aufzeichnen. Nicht selten landen diese Videos auch in sozialen Medien. Doch wie sieht es eigentlich rechtlich aus? Kann im Streitfall die Aufzeichnung herangezogen werden? Und wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Unser Volontär Lars Löschen klärt in seinem Bericht die wichtigsten Fragen.

Im Emder Volkswagenwerk gehen die Betriebsferien zu Ende. Diejenigen, die für die Montage der Verbrenner-Autos zuständig sind, sind bereits wieder am Band. Die Mitarbeiter, die die neuen Elektromodelle ID.4 und ID.7 herstellen, starten in der kommenden Woche. Noch in diesem Monat soll das neue Spitzenmodell ID.7 offiziell an den Start gehen. Den genauen Zeitpunkt verrät der Konzern zwar noch nicht, es dürfte sich aber nur noch um einige Tage handeln. Wie es sonst um das Werk steht, was während der Ferien dort passiert ist und wie es generell um die E-Fahrzeuge bestellt ist, fasst Martin Teschke zusammen.

Sollten Sie gerade frühstücken, kommt hier eine kleine Vorwarnung: Es wird ein bisschen ekelig, denn es geht um die Biotonne. Genauer gesagt um die Maden, die sich vor allem im Sommer dort offenbar pudelwohl fühlen. Wer eine Biotonne hat, hat sich sicher schon mindestens einmal die Frage gestellt, wie er die Maden wieder los wird beziehungsweise wie man sie sich gar nicht erst in die Tonne holt. Meine Kollegin Gabriele Boschbach hat sich mit dem Thema näher befasst und einen Fachmann befragt: Yves Knoblich vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Aurich gibt Tipps, wie nur das in die Tonne kommt, was man dort eigentlich auch haben möchte.

Zum Schluss möchte ich Sie noch auf ein paar Pioniere aufmerksam machen. So zumindest nennt Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte die ostfriesischen Akteure, die versuchen, Landwirtschaft und Umweltschutz zusammenzubringen. Auf dem Hof von Landwirt Joachim Niemann in Suurhusen hat sich Staudte über das Projekt „Naturschutzhöfe Ostfriesland“ informiert. Insgesamt sechs Höfe haben sich daran beteiligt, allesamt mit anderem Schwerpunkt. Welche Erkenntnisse Landwirt Niemann aus dem Projekt gezogen hat, können Sie im Bericht von Claus Hock nachlesen.

Was heute wichtig wird

  • Der Hof Freerksen in Emden-Petkum züchtet und vermarktet Angus-Rinder und -Fleisch. Er hat sich vom Geheimtipp zum bekannten Direktvermarkter entwickelt. Heiko Müller hat sich dort umgesehen.
  • Ein Reisebüro hat sich an die Redaktion gewandt und von einer neuen Betrugsmasche berichtet. Wie die aussieht und welcher Schaden dadurch angerichtet wird, hat Lars Löschen nachgefragt.
  • Die „MS Dollard“ konnte in dieser Saison noch nicht einmal von Ditzum über Emden nach Delfzijl fahren. Die Arbeiten in der Werft dauern deutlich länger als geplant. Warum das so ist und wann es endlich losgehen kann, berichtet Tatjana Gettkowski.
  • Der Auricher Wasserturm ist ein Wahrzeichen der Stadt. Seit zweieinhalb Jahren will ein Investor aus Ihlow das Gebäude erwerben. Doch die Verhandlungen mit der Stadt und der Denkmalpflege waren zäh. Was steckt dahinter? Jetzt soll der Vertrag Ende August endlich unterzeichnet werden. Gabriele Boschbach hat mit dem Investor gesprochen.
  • Zwei junge Idealisten wollten das Kapitänshaus in Timmel restaurieren. Nach enthusiastischem Auftakt haben sie jetzt die Flinte ins Korn geworfen. Nicole Böning ergründet, welche Ursache das hat.
  • Von allen Inseln Deutschlands ist Spiekeroog die mit der stärksten Tourismusintensität - sagt das Landesamt für Statistik. Auf einen Insulaner kommen also so viele Touristen wie nirgends sonst. Wie es sich damit lebt, schildert Bürgermeister Patrick Kösters der Kollegin Imke Oltmanns.
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