Was Sie heute wissen müssen Aus fürs Kapitänshaus | Klage stoppt Klinikum | Tipps fürs Wochenende

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 11.08.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Vor drei Jahren starteten Moritz und Vanessa Messerer in das Abenteuer ihres Lebens: Sie wollten das alte Kapitänshaus in Westgroßefehn mit viel Liebe zum Detail und Eigenleistung vor dem Abriss retten und mit neuem Leben füllen. Ein spannendes und ehrgeiziges Projekt, über das wir immer wieder berichtet haben. Jetzt zieht das junge Paar die Reißleine. „Wir haben es versucht. Es sollte nicht sein“, so Moritz Messerer. Das zähe Ringen mit dem Denkmalschutz hat ihn und seine Partnerin mürbe gemacht. Er klagt über wechselnde Ansprechpartner, nicht eingehaltene Zusagen seitens der Behörde, über ständig neue Forderungen. Letzte Vermittlungsversuche eines Architekten und eines Anwalts seien nicht erfolgreich gewesen. Moritz und Vanessa Messerer kapitulieren vor den Auflagen. Nicole Böning erzählt die Geschichte.

Der Denkmalschutz spielte auch eine Rolle beim Verkauf des Wasserturms in Aurich. Schon vor zweieinhalb Jahren hatte der Projektentwickler und Immobilienunternehmer Uwe Ley seine Pläne für das Areal am Eickebuscher Weg vorgestellt. Er wollte auf dem Grundstück angrenzend an den historischen Ziegelbau auf der einen Seite ein Wohngebäude errichten, auf der anderen ein kleines Lokal, vielleicht eine Tapas-Bar. Zur schnellen Abwicklung des Kaufs kam es dann aber nicht. Auch hier gab es zähe Verhandlungen mit der Denkmalschutzbehörde. Die Pläne mussten x-mal überarbeitet werden. Jetzt der Durchbruch: In wenigen Tagen soll der Kaufvertrag unterzeichnet werden. Gabriele Boschbach berichtet über einen Investor mit Ausdauer und die Zukunft des Wasserturms in Aurich.

Bei seinen Recherchen zu dem Neonazi-Konzert in der Krummhörn deckt Claus Hock derweil weitere Verbindungen zu den Hammerskins auf. Die Bundeszentrale für politische Bildung bezeichnet die Gruppierung als „militante Elite der internationalen Naziskinhead-Bewegung“. Sie organisiert unter anderem rechtsextreme Kampfsportveranstaltungen und auch Konzerte, mit deren Einnahmen sich die rechte Szene finanziert. In Canum gehörten Hammerskins zu denen, die versuchten, die Reporter in ihrer Arbeit zu behindern. Das passt ins Bild. Denn die Öffentlichkeit scheuen diese Personen. „Im Gegenteil, ihr Verhalten ist äußerst konspirativ, die Struktur abgeschottet“, zitiert mein Kollege das Rechercheportal Exif. Der Grund dafür: Die Hammerskins bereiten sich auf den „Tag X“ vor, den gewaltsamen Sturz der Regierung. Das ist jedenfalls die Einschätzung aller, die zu dem Thema recherchieren. Immer deutlicher wird: Das Festival „Live in der Krummhörn 2“ war ganz bestimmt kein unpolitischer Abend, wie man der Öffentlichkeit weismachen wollte. Hier erfahren Sie mehr über die Hammerskins, über ihre Verbindungen nach Ostfriesland – und darüber, welche Bedeutung die Recherche-Ergebnisse haben.

Wie abwechslungsreich die Arbeit als Lokaljournalist ist, kann man am Beispiel des Kollegen ganz gut sehen. Claus Hock wühlt nicht nur im braunen Sumpf in Ostfriesland. Er begleitet auch ein Thema, das viele Eltern in der Krummhörn umtreibt: Es geht darum, die Schließung einiger Grundschulen und Kitas abzuwenden und alle Standorte in der Gemeinde zu erhalten. Für das angestrebte Bürgerbegehren gab es nun einen Rückschlag: Der nicht-öffentliche Verwaltungsausschuss hat es in seiner jetzigen Form für unzulässig erklärt. Unter anderem hakt es bei der Fragestellung. Wie es nun weitergeht und ob es noch eine Chance für das Bürgerbegehren gibt, lesen Sie hier.

Zu früh gefreut? Die Verantwortlichen im Klinikum Leer waren sich noch im März sehr sicher, dass sie bald eine Neurologie mit 30 Betten einrichten können. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat diese Pläne nun vorerst gestoppt. Das teilte die Ammerland-Klinik in Westerstede mit. Sie hatte mit anderen Krankenhäusern gegen die Entscheidung des Sozialministeriums in Hannover geklagt, das die Einrichtung der neurologischen Klinik in Leer zulassen wollte. Nikola Nording und Katja Mielcarek erklären, was das beispielsweise für Schlaganfall-Patienten im Kreis Leer bedeutet und wie es nun weitergeht.

Die Versteigerung von drei von Otto Waalkes signierten Toilettentüren aus „Metas Musikschuppen“ in Norddeich ist beendet. „Die Original-Relikte aus der Blütezeit dieser Kultstätte der Rock- und Beatmusik haben zwei neue Besitzer und eine neue Besitzerin gefunden“, schreibt Heiko Müller. Wer diese ganz besonderen Klotüren ersteigert hat und was die neuen Eigentümer damit vorhaben, verrät er uns in seinem Artikel.

Wenn Sie Ihr Wochenende noch nicht komplett durchgeplant haben und noch überlegen, was Sie unternehmen können, schauen Sie mal in unsere Veranstaltungstipps. An diesem Wochenende ist wirklich jede Menge los in Ostfriesland und umzu. In Leer wird Weinfest gefeiert, in Dornum das Ritterfest, im Park der Gärten in Bad Zwischenahn startet der „Lichtzauber im Park“. Und das ist noch längst nicht alles. Hier gibt es die ganze Liste.

Was heute wichtig wird:

  • Seit Monaten steht das Beweidungsprojekt des Nabu in Nüttermoor im Fokus der Öffentlichkeit. Tatjana Gettkowski berichtet von den neuesten Entwicklungen.
  • Ein ungewöhnliches Bild in Remels: Dort werden Senioren mit einer Rikscha durch den Ort kutschiert. Lars Löschen hat sich das Ganze angeschaut.
  • Die Stadt Aurich will nun endlich den Masterplan Radverkehr Schritt für Schritt umsetzen. Dazu zählt auch die Freigabe der Norderstraße für Radfahrer. Dagegen laufen Geschäftsleute Sturm. Gabriele Boschbach hat sich mit den aufgebrachten Kaufleuten darüber unterhalten, was sie befürchten.
  • Das Friedeburger Unternehmen tbd wird zu September mehrheitlich von der Deutschen Beteiligungs AG übernommen. Private Equity Unternehmen galten beim früheren Finanzminister Steinbrück als Heuschrecken. Was diese Beteiligungen für Unternehmen in Ostfriesland bedeuten, hat sich Imke Oltmanns von einem Experten der Jade-Hochschule erklären lassen.
  • Die abmontierten Flügel der roten Mühle in Greetsiel sind jetzt ganz „nackt“, jegliches Holz wurde entfernt. Demnächst sollen sie genau untersucht werden. Das ist notwendig, damit sie wieder montiert werden können und endlich beide Zwillingsmühlen wieder Flügel haben. Claus Hock fasst den Stand der Dinge zusammen.
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