Wer macht das Rennen? Drei junge Männer wollen beim Blütenfest in Wiesmoor Geschichte schreiben
In Wiesmoor könnte es beim Blütenfest erstmals einen Blütenkönig geben. Wir haben mit den sechs Kandidatinnen und Kandidaten über die Konkurrenz gesprochen und stellen alle Teilnehmer im Detail vor.
Was und warum
Darum geht es: Das sind die Bewerber für das 71. Königshaus der Blumenstadt.
Vor allem interessant für: Alle, denen Gleichberechtigung wichtig ist und die das Geschehen rund ums Wiesmoorer Blütenfest verfolgen.
Deshalb berichten wir: Am Dienstag wurden die sechs Bewerber in der Blumenhalle in Wiesmoor vorgestellt.
Die Autorin erreichen Sie unter: n.boening@zgo.de
Doch 70 Jahre lang war dieses Repräsentantenamt in rein weiblicher Hand. Diese drei jungen Männer können jetzt Wiesmoorer Geschichte schreiben und dafür sorgen, dass in das 71. Königshaus eine neue Vielfalt einzieht. Jedenfalls dann, wenn sie das Publikum von sich überzeugen. Denn der Verkehrs- und Heimatverein Wiesmoor trifft nur die Vorauswahl. Welche drei Kandidaten am Ende Krone und Schärpe tragen werden, entscheiden am Sonntag, 3. September, ab 13.30 Uhr die Gäste der Freilichtbühne in Wiesmoor.
„Es kommt auf die Persönlichkeit an“
„Jeder hat eine Chance verdient. Es kommt auf die Persönlichkeit an, nicht auf das Geschlecht“, fasst Pia Weseler (22) aus Holtland zusammen, was in dieser Runde vorher in vielen Worten erklärt wurde. Mit den beiden Wiesmoorerinnen Kim Schlüter (21) und Leonie Landherr (23) gehört sie zu den drei Bewerberinnen für das Königshaus. „Es ist genau die richtige Zeit, um mit der Tradition zu brechen“, hat Königshaus-Begleiterin Karin Bittner-Deyerling im Gefühl. Sie wird die drei Gewählten in ihrer einjährigen Amtszeit zu den repräsentativen Terminen begleiten und bereitet sie auf ihre Aufgabe vor. Bittner-Deyerling strahlt vor Vorfreude. Es wirke alles so neu und frisch.
„Am Ende haben es die Zuschauer in der Hand, ob sie die Änderung wollen“, sagt sie. Es könne eben auch so kommen, dass sich nichts ändert und es in Wiesmoor weiterhin zwei Prinzessinnen und eine Königin geben wird. Aber daran glaubt sie eigentlich nicht. Schließlich sei die Zeit reif für einen Wandel. Auch die Bewerber und Bewerberinnen strahlen das aus. Es sei für alle Fälle vorgesorgt. Schärpen und Gewänder gebe es für alle Kombination aus Regenten und Gefolge – für alle Geschlechter.
Die Wahl ist eine ernste Sache
„Die Auswahl der sechs Kandidaten ist sehr eindeutig ausgefallen“, sagt Alt-Bürgermeister Friedrich Völler, Vorsitzender des Verkehrs- und Heimatvereins Wiesmoor, der das Fest ausrichtet. Sechs Männer und acht Frauen hatten ihr Interesse bekundet und waren erstmals in der Geschichte des Blütenfestes zu einem Vorstellungsgespräch geladen worden. Auch das aktuelle Königshaus stimmte mit ab. Es seien große Fußstapfen, die Blütenkönigin Jana Gerdes aus Wiesmoor als Rudbeckia I. mit ihren Prinzessinnen Finja Krause aus Wittmund und Justine Brazda aus Moormerland hinterlassen werden, betonte Wiesmoors Bürgermeister Sven Lübbers (parteilos) bei der Vorstellung der Kandidaten. „Sie waren das erste Königshaus, das ich ein ganzes Jahr lang begleiten konnte“, sagt Lübbers und lacht. „Wo sie auftauchten, war ich nur noch ein Nebendarsteller.“
„Wir hatten ein unglaubliches Jahr zusammen“, sagt Jana Gerdes in ihrer Kurzzusammenfassung der Amtszeit für die neuen Bewerber. „Bis auf maximal drei Termine haben wir alles gemeinsam gemacht und sind in der Zeit wirklich zusammengewachsen.“ Das wünsche sie auch dem neuen Königshaus. „Wir haben Wiesmoor mit ganzem Herzen vertreten. Das war keine Show, das war echt“, fügt Prinzessin Finja Krause hinzu. Nicht weniger wird auch von den sechs Bewerbern für das 71. Königshaus erwartet. „Die Wahl zum Königshaus ist schließlich eine ernste Sache“, schließt Friedrich Völler.
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