Was Sie heute wissen müssen Herbst & Corona | Müllwagen & -tonne | Böhmi & Olli

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 28.08.2023 06:26 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Mit alten Bekannten ist es so eine Sache. Bei einigen freut man sich, sie wiederzusehen, bei anderen denkt man: Das wäre nicht nötig gewesen. So dürfte es den meisten Menschen beim Corona-Virus gehen. Wiedersehen nicht nötig. Aber das Virus kommt wieder in Schwung. Die Variante EG.5, auch Eris genannt, breitet sich aus. Wer sich aktuell mit einem grippalen Infekt plagt, ist möglicherweise mit dem Corona-Virus infiziert.

Mareike Grebe, Vorsitzende des Bezirksausschusses Aurich der Kassenärztlichen Vereinigung, bestätigt: Es kommen wieder mehr Patienten mit Corona in die Praxen. Petra Herterich hat den Stand der Dinge in Sachen Corona abgefragt und gibt einen Ausblick, wie die Lage sich im Herbst und Winter entwickeln könnte.

So unweigerlich wie Herbst und Winter kommen, kommt auch Weihnachten. Dazu gehören natürlich auch die Weihnachtsmärkte in der Region. Sie starten schon Ende November. In Leer soll es in diesem Jahr etwas Neues geben: Auf dem Ernst-Reuter-Platz ist eine Weihnachtskirmes geplant. Die Idee kommt von den Schaustellern. So sollen die Weihnachtsmärkte in der Altstadt und in der Mühlenstraße näher zusammenrücken. Die Stadt Leer musste über zwei Varianten der Kirmes entscheiden. Wie die aussehen und wie der Verwaltungsausschuss entschieden hat, weiß Katja Mielcarek.

Wir bleiben beim Thema Markt, halten es aber weniger weihnachtlich. Wochenmärkte haben für viele Menschen in Ostfriesland eine hohe Bedeutung. Ein- oder zweimal in der Woche gehen sie in die Stadt und kaufen auf dem Markt ein. Damit sind die Märkte Frequenzbringer für die Innenstädte, die vor dem Hintergrund der Digitalisierung mit Leerständen zu kämpfen haben. Aber wie digital sind die Märkte selbst? Die Präsenz im Internet oder in sozialen Netzwerken ist heute ein zentrales Marketinginstrument. Gabi Boschbach hat mit den Märkten in Rhauderfehn und Aurich zwei Beispiele gefunden, die an den unterschiedlichen Enden der Skala liegen. Während der eine Markt digital vertreten ist, liegt der andere online brach. Wenn man den Bericht von Gabi liest, bekommt man den Eindruck, dass es in Aurich noch ganz andere Probleme unter den Marktbeschickern gibt.

Sie könnten demnächst unerfreuliche Post im Briefkasten haben. Eine „Ordnungsrechtliche Verfügung zur Zuweisung eines Behälter-Stellplatzes“. Dahinter verbirgt sich vermutlich mehr Bewegung. Das mag aus gesundheitlichen Gründen prinzipiell wünschenswert sein. Für viele Ostfriesen könnte es aber eine Last werden. Hinter dem sprachlichen Verwaltungsungetüm verbirgt sich eine Mülltonne, die künftig zur nächstgrößeren Straße gerollt werden muss. Um Unfälle zu vermeiden, dürfen Müllwagen nicht mehr rückwärtsfahren. Können die Wagen nicht wenden, zum Beispiel in kleinen Straßen, können sie dort nicht mehr hineinfahren. Damit die Tonnen trotzdem geleert werden können, müssen sie an eine andere Straße gestellt werden. Allein in der Stadt Norden sind 80 Straßen von der neuen Regelung betroffen. Nicole Böning hat nun eine Straße in Aurich aufgetan, in der die Anwohner ihre Tonnen wegrollen müssen, obwohl Müllwagen dort wenden könnten.

In der Seniorenwohnanlage Heisfelde muss es schlimme Mängel gegeben haben. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen stellt dem Heim nach einer Kontrolle schlechte Noten aus. Der Landkreis, der Träger der Einrichtung ist, wartete ein halbes Jahr mit Informationen an die Politik. Angehörige von Bewohnern bekamen erst vor wenigen Tagen Infos – mehr als ein Jahr nach der Überprüfung. Katja Mielcarek ist an dem Thema schon länger dran. Was konkret falsch gelaufen ist, wollte der Landkreis öffentlich aber nicht sagen. Nun konnte Katja wenigstens einige Details erfahren, wie sie in ihrem Artikel schreibt.

Meine Kollegin Hannah Weiden hat sich auch um das Thema Pflege gekümmert. Sie war einen Vormittag im Senioren-Wohnpark in Suurhusen, hat den Alltag dort beobachtet und mit Bewohnern und Pflegern über das Leben, aber auch den Tod gesprochen.

Wir wurden erhört! Olli Schulz und Jan Böhmermann sind mit ihrem Podcast Fest & Flauschig aus der Sommerpause zurück – und die gemeinsame Aktion der OZ und des Heimatvereins Pewsum war sofort Thema. Zur Erinnerung: Olli und Böhmi wollten gerne eines dieser braunen Schilder an der Autobahn mit ihrem Konterfei, die auf kulturelle Besonderheiten hinweisen. An der Autobahn konnten wir es zwar nicht platzieren, aber an der Manningaburg in Pewsum (der Ort hatte es den beiden angetan): „Pewsum – Home of Böhmi & Olli“ heißt es dort. Steigen die Chancen, dass Schulz und Böhmermann der Krummhörn einen Besuch abstatten? Könnte sein. Einer der beiden hat sich im Ort wohl schon unbemerkt umgesehen. Claus Hock berichtet.

Dass Ostfriesen gerne mal einen trinken, ist hinlänglich bekannt. Als Ostfriesland an Preußen fiel, bekam der Landstrich das sogar schriftlich: Nirgends werde „Branntwein in schrecklicherem Übermaße getrunken wie in dieser Provinz“, besagt ein Dokument der preußischen Kriegs- und Domänenkammer aus jener Zeit. Selbst in kleinen Orten gab es „Kurstokereen“, in denen meistens Klarer gebrannt wurde. Die älteste Destillerie Ostfrieslands soll 1773 in Loquard entstanden sein. Den Schnaps von Sebens gibt es noch heute. Inzwischen kommt er bei Wolff in Leer in die Flasche. Werner Jürgens ist in die Geschichte von Sebens eingetaucht. Ist es wirklich die älteste Destillerie? Woher bekam sie ihr Wasser? Eigentlich nicht so wichtig, aber beide Fragen beschäftigten zum Teil mehrfach Gerichte und – man mag es kaum glauben – sogar den preußischen König.

Was heute wichtig wird

  • Wildrinder-Forscherin Brigitte Heller ist im Auftrag des Nabu bei den Beweidungsprojekten in Leer im Einsatz. Die 33-Jährige erklärt Tatjana Gettkowski, wie es damit weitergehen soll.
  • Historische Flaschenfunde dokumentieren: In Aurich gab es einst mehrere Brauereien. Nicole Böning begibt sich mit Dr. Jan Kegler von der Ostfriesischen Landschaft auf Spurensuche.
  • Das Feuerschiff „Amrumbank/Deutsche Bucht“ hat am Wochenende den Emder Delft verlassen. Mit zahlreichen Gästen ging es auf große Fahrt. Mona Hanssen war dabei.
  • Wenn der Garten schrumpft… Ulrike Koska hat nach einem Umzug nur noch 450 Quadratmeter, aber trotzdem etwa 400 Hosta, sowie Rosen,  Hortensien und eine große Stauden Vielfalt mitgenommen. Wie sie die untergebracht hat, erzählt sie Karin Lüppen.
  • Seit Kurzem gibt es gegenüber des Geschäfts „Olga Behrends“ in Wiesmoor einen Kleiderschrank, in dem man mehr als  Bücher lesen kann. Ole Cordsen sieht ihn sich an.
  • Lars und Jacqueline Groeneveld sind „Knight Rider“-Fans. Gerade bauen sie K.I.T.T., das Auto der Kult-Serie, nach – im Kart-Format. Susanne Ullrich hat sie besucht.
  • Der Klimawandel beschäftigt auch Autoren. Die Zahl der Bücher zu dem Thema ist groß. Nina Harms hat sich den Markt angesehen und sich Tipps geben lassen.

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