Serie „Mein Garten und ich“ Nach Umzug mit Hunderten Blumentöpfen blüht es üppig
Ulrike Koska muss in ihrem neuen Garten mit viel weniger Platz auskommen. Aber: Der Umzug mit 400 Hostas ist vollbracht, und Erfolgserlebnisse hat sie reichlich.
Aurich - Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – diese Zeile aus dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse passt, wenn man den Garten von Ulrike Koska sieht. Es muss ein Zauber sein, dass nach ihrem Umzug alles beinahe aussieht, als wäre es immer schon da gewesen. Dass von den Hunderten Stauden, die sie in Töpfen mitgebracht und vor wenigen Monaten eingepflanzt hat, bis auf eine einzige alle angewachsen sind. Und dass es ihr überhaupt gelungen ist, für die vielen Pflanzen, allein 400 Hostas, einen Platz zu finden.
Aber es war wohl weniger Magie als großer Tatendrang, der dieses Werk vollbracht hat. Tatsächlich ist es für Ulrike Koska ein Neuanfang. Hatte der Garten an ihrem alten Wohnort Großefehn rund 1200 Quadratmeter und einen großen Teich mit Kois, so sind es jetzt noch 450 Quadratmeter und eine kleine Teichschale. „Aber ein Frosch ist schon da“, freut sie sich, und Libellen hätten ebenfalls ihre Runden gedreht. Wo es jetzt ringsum blüht, war vorher nur ein in die Jahre gekommener Rasen, eine Terrasse und mehrere Koniferen.
Pflanzen reisten im Zwölftonner
Zwei Fuhren mit einem Zwölftonner waren notwendig, um alle Pflanzen, die Ulrike Koska mitnehmen wollte, zu transportieren. „Dann standen hier überall lange Reihen von Blumentöpfen“, sagt sie. Manche waren groß und schwer, wie die Weinfässer mit Hortensien oder die Kübel mit den Rosen. Für diese Pflanzen war es ebenfalls ein Neuanfang, der ihnen gut getan hat: „Die Rosen freuen sich, dass sie aus den Kübeln raus sind und in der Erde wachsen“, glaubt Koska. Denn sie hätten gleich üppig geblüht und sie sehen sehr gesund aus.
Weil hinter dem Haus, in dem Koskas Schwester auf der anderen Seite ein Praxis betreibt, ein neuer Fußweg angelegt wurde, stand eine große Menge Erde zur Verfügung. Daraus schüttete sie einen Wall entlang der Grundstücksgrenze auf und pflanzte dort die meisten Hostas ein. Sie hat nicht nur 400 Töpfe, sondern fast ebenso viele verschiedene Sorten. „Das ist ein bisschen verrückt, aber die sollten alle mit“, sagt sie. Ein Teil steht noch immer in Töpfen auf einem Gestell am Gartenhaus, dort sind sie sicher vor gefräßigen Schnecken – aber das vermittelt einen kleinen Eindruck davon, wie es nach dem Umzug ausgesehen haben muss.
Hochbeet entstand in Eigenarbeit
Schließlich hatte das Frühjahr schon begonnen und die ersten Stauden steckten die Köpfe aus der Erde. „Da wurde es Zeit“, sagt Koska. Sie ist stolz darauf, dass sie alles selbst geschafft hat. Zum Beispiel das Hochbeet: Die Steine habe sie auf Ebay gefunden und sehr günstig bekommen. Dann grub sie das Fundament aus und hat es selbst mit Beton gefüllt. Darüber hat sie selbst die kleinen Mauern aufgesetzt: „Ich wusste ja im Prinzip, wie das geht“, sagt sie. Aber das geschwungene Hochbeet sei dennoch der Meilenstein in dem neuen Garten gewesen.
So brachte der neue Lebensabschnitt viele Erfolgserlebnisse für sie. Ihre Wohnung liegt günstig, dass sie ihren Arbeitsplatz am Klinikum schnell mit dem Fahrrad erreichen kann. Freie Zeit im Frühjahr hat Ulrike Koska intensiv genutzt und jeden Tag im Garten gewerkelt. „Abends bin ich todmüde ins Bett gefallen, aber mit schon darauf gefreut, dass ich am nächsten Tag weitermachen kann“, erzählt sie. Eine Fuhre gesiebter Mutterboden musste verteilt werden, alle Pflanzen kamen in die Erde. Die Terrasse und der Rasen wurden kleiner, die Beete größer. Ein Staketenzaun gibt den Pflanzen mehr optisch als physisch Halt.
Großes Interesse bei den Nachbarn
Für eine Bank, die sie aus Großefehn mitgebracht hat, baute sie eine Pergola mit Rückwand. „Dabei hat mit tatsächlich jemand geholfen, denn ich konnte die Rückwand nicht gleichzeitig festhalten und anschrauben“, sagt Koska. Nun ranken Blauregen und eine Ramblerrose daran empor, die das Holzgerüst in den nächsten Jahren erobern sollen. Zuletzt hat sie noch Bäume gepflanzt, denn das war eine Erkenntnis aus dem Sommer: „Ich brauche mehr Schatten, der Garten liegt voll in der Sonne.“
Sie freut sich, dass Nachbarn viel Interesse an ihrem neuen Garten gezeigt haben und auch die Patienten ihrer Schwester gerne einen Blick darauf werfen. Im nächsten Jahr will sie ihren „Lüttje Thuun“ in der Reihe „Unsere Gartenparadiese“ der Gesellschaft der Staudenfreunde offiziell für Besucher öffnen.
Freizeitgärtner vor!
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