Von Radfahrern zu Bäumen An diese beiden wurde der 13. Leeraner Umweltpreis verliehen


Anke Boekhoff und Anton Scholtalbers haben in diesem Jahr die Auszeichnung der Stadt Leer bekommen. Sie nutzten die Preisverleihung für kritische Worte.
Leer - Der Ausschuss für Energie, Klima, Umwelt und Verkehr (EKUV) hatte bei seiner jüngsten Sitzung zwei Besucher mehr als sonst: Anke Boekhoff und Anton Scholtalbers waren gekommen, um sich ihren Umweltpreis abzuholen. Die Vorsitzende des Fördervereins Ernst Pagels Garten und der passionierte Radfahrer und Mahner für die Belange der Radfahrer waren für den 13. Umweltpreis der Stadt auserkoren worden. Sie nutzten die Gelegenheit für kritische Worte.
Bürgermeister Claus-Peter Horst (parteilos) lobte Anton Scholtalbers dafür, dass er die Stadtverwaltung seit Jahren bei der Aktion Stadtradeln unterstütze, den Verein Ostfriesen Fiets mit ins Leben gerufen hat, über den kostenlos Lastenräder ausgeliehen werden können, und dafür, dass er Politik und Stadtverwaltung hartnäckig den Spiegel vorhalte, wenn es um die Situation der Radfahrer in der Stadt gehe.
Wenig Fortschritte
Scholtalbers war lange bei nahezu allen Sitzungen des EKUV dabei gewesen und hatte die Einwohnerfragestunden dazu genutzt, auf Mängel, Versäumnisse und Gefahrenstellen hinzuweisen. Seit einigen Monaten taucht er in den Sitzungen nicht mehr auf. „Ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich Sie dazu bewegen kann, bei Ihren Entscheidungen das Fahrrad mitzudenken“, ließ er eine gewisse Resignation durchblicken. Trotz aller Hinweise und Mahnungen habe sich letztlich nicht viel getan.
Auch Anke Boekhoff sieht noch mehr Handlungsbedarf als derzeit von Politik und Stadtverwaltung kommen. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Bäumen in der Stadt. Die Baumschutzsatzung gelte nur für Bäume auf öffentlichen Flächen, sagte sie. „Die wertvollsten Bäume stehen aber auf Privatgrund und werden nicht geschützt.“
Boekhoff bekam den diesjährigen Umweltpreis der Stadt wegen ihres Engagements für das Lebenswerk von Ernst Pagels, „eines Menschen, der weltweit bekannt ist“, wie Horst betonte. Eindrucksvoll sei auch die Energie, mit der sie für den Erhalt der Bäume in der Stadt kämpfe.