Mobile Toilette hat Geburtstag Ein Hoch auf 50 Jahre Dixi-Klo!
Die Dixi-Toilette hat Geburtstag. Zum 50. haben wir Wissenswertes über die mobile Toilette zusammengetragen und ein paar Anekdoten aus der Redaktion gesammelt.
Ostfriesland - Ob Festival-Besucher oder Bauarbeiter: Alle müssen mal. Weil für das kleine oder große Geschäft aber nicht immer eine Porzellan-Toilette in Reichweite ist, geht‘s bei Rock am Ring und Co. auf den „Plastik-Tempel“, wie Experten ihn auch nennen - ohne Dixi-Klo geht da nichts. Die mobile Plastik-Toilette feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. Aus diesem Anlass haben wir fünf Fakten über die mobilen Toiletten zusammengetragen und uns in der Redaktion nach witzigen Anekdoten umgehört:
1. Die Geschichte
1973 erfand der in Deutschland stationierte amerikanische Soldat Fred Edwards die mobile Toilette, weil er seine Notdurft bei Manövern nicht in Gesellschaft seiner Kameraden verrichten wollte. Wie so oft, ging die Erfolgsgeschichte in einer Garage los: Dort soll Edwards eine mobile Version des stillen Örtchens zusammengeschraubt haben. Ein Pissoir und einen Behälter mit Loch, umrahmt mit Brettern für die Privatsphäre. Sein Konstrukt taufte der Amerikaner Dixi - angeblich sollte dieser Name Männer an den BMW-Oldtimer Dixi und die Frauen an Dixi-Waschmittel erinnern. Edwards hatte mit diesem Konzept so viel Erfolg, dass er dem Militär den Rücken kehrte und sich mit seinen Dixi-Toiletten selbstständig machte. 50 Jahre später sind die mobilen Toiletten so sehr mit dem Markennamen verbunden, dass jeder sie nur Dixi-Klo nennt. 1997 hat Dixi sich übrigens mit ToiToi zusammengetan. ToiToi-Doxi zählt heute zum absoluten Marktführer und vertreibt Toiletten auf der ganzen Welt.
2. Der erste große Erfolg
Den ersten wirklich großen Auftritt hatten die Dixi-Toiletten bei einem Besuch von Papst Johannes Paul II.. Als der 1980 die Bundesrepublik besuchte, wurden Tausende Dixi-Toiletten für die Besucher bei den Freiluftgottesdiensten aufgestellt. Wie der Gründer Fred Edwards dazu später in einem Interview sagte, wäre seine Firma ohne diesen Auftrag vermutlich längst nicht so erfolgreich geworden.
3. Die Duftnote
Schon der Gedanke an Dixi-Toiletten dürfte vor allem bei Festival-Besuchern Unbehagen auslösen. Der Grund dafür ist nicht zuletzt der Geruch, der im Inneren der Plastik-Kabine auf einen wartet. Da die mobilen Toiletten nämlich keinen Anschluss oder Abfluss haben, landen die Fäkalien in einem offenen Tank unter der Klobrille. Um den Geruch zu mildern und die Kabine zu desinfizieren, kommt deshalb ein Chemie-Cocktail zum Einsatz. Als Desinfektionsmittel werden laut Wikipedia unter anderem Formaldehyd, Glutaraldehyd oder quartäre Ammoniumverbindungen verwendet. Viele dieser Mittel gelten als problematisch, da sie die biologische Stufe von Kläranlagen außer Funktion setzen können. Einige Anbieter setzen deshalb mittlerweile auf Komposttoiletten, bei denen auf die Chemie-Keule verzichtet wird.
4. Das Design
Wer an mobile Toilettenkabinen denkt, denkt an Dixi. Unverkennbar mit den drei Herzchen im Logo. Das Design soll sich Erfinder Fred Edwards in seiner Heimat Amerika abgeschaut haben: Auf einem Foto aus den 1940er Jahren soll er Werftarbeiter gesehen haben, die mit einer mobilen Latrine posiert haben. Die soll den Männern in den Hallen die langen Wege zur nächsten Toilette erspart haben. Das Design: blaue Wände, braune Tür. Die Herzen auf Toiletten-Türen kommen aber aus der Zeit vor den Dixi-Klos aus Plastik. Die Löcher in Herz-Form waren dafür da, in den Plumpsklos aus Holz für Belüftung zu sorgen. Im Internet liest man aber auch, das Herz erinnere umgedreht an den Allerwertesten, der beim Klogang ja eine nicht unwichtige Rolle spielt.
5. Blowing in the wind
Richtig Stress mit einem Dixi-Klo (oder einer mobilen Toilette einer anderen Marke) hat es 2010 in dem Garten von Bob Dylan gegeben. Seine Nachbarin hatte sich damals über den Gestank beschwert, der von dem Anwesen des Musikers zu ihrem Grundstück rüber wehte. Am Rand des Grundstücks stand nämlich eine Toilette, die vom Wachpersonal genutzt wurde, das regelmäßig Kontrollgänge über das Areal machte. Der „Spiegel“ wählte zur Beschreibung des Nachbarschaftsstreits passenderweise den Songtitel „Blowing in the wind“.
Anekdoten aus der Emder Lokalredaktion