Was Sie heute wissen müssen Schiff kaputt | Brücke kaputt | Und die Baustellen im Oktober
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Im Emder Hafen hat sich gestern ein ungewöhnlicher Unfall ereignet: Ein Binnenschiff knickte beim Beladen am Südkai des Neuen Binnenhafens plötzlich in der Mitte ein. Bug und Heck ragten zunächst noch aus den Fluten, kurz danach war auch davon nichts mehr zu sehen. An Bord waren zwei Besatzungsmitglieder: Der Decksmann konnte sich an Land retten, der Kapitän durch einen Sprung ins Wasser. Hafenarbeiter fischten ihn heraus. Laut Wasserschutzpolizei waren von den 1500 Tonnen Kies- und Brechsand, die das Schiff an Bord nehmen sollte, schon rund 1200 Tonnen verladen. Wie viel davon nun im Hafenbecken liegt, ist unklar. Unklar ist auch, wie schwer die Schäden an dem Schiff sind. Hannah Weiden, Mona Hanssen und Claus Hock haben zusammengetragen, was über den Unfall und seine Ursache bekannt ist, welche Auswirkungen er auf die Umwelt und den Hafenbetrieb hat, wie jetzt weiter vorgegangen wird, um das gesunkene Schiff zu bergen. Den Artikel finden Sie hier.
Während in Emden der Großeinsatz der Feuerwehr wegen des Unfalls im Hafen für Gesprächsstoff sorgte, war es in Wiesmoor ein Polizeieinsatz. Ort des Geschehens hier: das ehemalige Autohaus Südema am Ortseingang. Die Ermittler luden Lampen, Belüftungsanlagen, Bewässerungstechnik und einiges mehr in große Laster. Alles Überreste der großen Cannabis-Plantage, die Ende Mai vergangenen Jahres dort bei einer Razzia entdeckt worden war. Damals hatte die Polizei eigentlich nach Beweismitteln für einen mutmaßlichen Millionenbetrug in Zusammenhang mit einem Corona-Testzentrum gesucht. Im Visier der Ermittler: Christian Rademacher-Jelten, Ex-Bürgermeisterkandidat in Wiesmoor und Eigentümer des Ex-Autohauses. Gegenüber den Justizbehörden hatte er nun jüngst angekündigt, das Gebäude eigenmächtig ausräumen zu wollen. Daraufhin war er erneut hinter Gitter gebracht worden: U-Haft wegen Verdunkelungsgefahr. Mein Kollege Daniel Noglik hat darüber vor einigen Tagen berichtet. Den Artikel können Sie hier nachlesen. Über den Einsatz gestern und seine Bedeutung für CRJ berichtet Ole Cordsen. Seinen Artikel finden Sie hier. Für Ostfriesen.tv hat Stephanie Fäustel vor Ort gefilmt. Ihr Video können Sie hier ansehen.
Wer gestern in der Mittagszeit über die Jann-Berghaus-Brücke von Leer ins Rheiderland fahren wollte oder umgekehrt von der Rheiderländer Seite in die Stadt, hatte Pech. Die Klappbrücke, eine der größten Europas, war für mehrere Stunden gesperrt - wegen eines geplatzten Schließzylinders. Für Autofahrer ärgerlich, sie mussten Umwege in Kauf nehmen, um an ihr Ziel zu kommen. Noch ärgerlicher war das aber für alle Radfahrer und Fußgänger auf der Strecke. Nikola Nording berichtet.
Solche Pannen wie an der Jann-Berghaus-Brücke erwischen uns Verkehrsteilnehmer kalt. Planbarer sind da schon die Behinderungen, die mit Baustellen einhergehen. Meine Kollegen aus der Digitalredaktion haben für alle, die auf Ostfrieslands Straßen unterwegs sind, eine Übersicht über die größten Baustellen zusammengestellt. Wo hat man freie Fahrt, wo sollte man mehr Zeit einplanen oder besser direkt eine alternative Strecke wählen? Hier finden Sie die interaktive Karte.
Eine technische Störung gab es gestern nicht nur in Leer, sondern auch bei Volkswagen in Emden. Dort wurden am Mittag hunderte Mitarbeiter nach Hause geschickt. Die Fertigung für die Verbrenner-Modelle Passat und Arteon stand still. Martin Teschke mit den Details.
Sind Sie manchmal auch von der Düdelei aus den Lautsprechern der Supermärkte genervt? Diese Musik, aber auch die allgemeine Lärmkulisse in Geschäften kann für empfindliche Menschen zu einem Problem werden, das Einkaufen regelrecht zur Qual. Der Verein „Heel wat besünners“ möchte etwas für die Betroffenen tun und findet dabei Unterstützung bei der Bünting-Gruppe: Der Combi-Markt in Pewsum wird ab Mitte November zum „Silent Shopping“ einladen. Das Angebot wendet sich vor allem an Menschen mit Autismus und ihre Angehörigen, aber auch andere können jeweils an den Freitagen ab 18 Uhr zwei Stunden lang in Stille einkaufen. Für das Leeraner Handelsunternehmen, zu dem neben Combi unter anderem auch Famila gehört, ist das eine Premiere. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Beitrag von Claus Hock.
Alles andere als still wird es an diesem Wochenende in vielen Orten der Region sein. Es ist wieder jede Menge los in Ostfriesland und Umgebung - vom Drachenfest in Upleward bis zur Blaulicht-Fete in Burlage, vom Oldtimertreff in Esens bis zum Herbstfest in Münkeboe. Hier finden Sie unsere Ausflugstipps.
Was heute wichtig wird:
- Der Alpencoaster kommt direkt vom Oktoberfest in München zum Gallimarkt in Leer. Rieke Heinig berichtet von den Aufbauarbeiten bei Ostfrieslands größtem Volksfest.
- Als Martin Thomat aus dem Ruhrgebiet in Wiesmoor kürzlich eine Radpanne hatte, musste er sich am Ende vom ADAC abschleppen lassen. Seine Geschichte hat Touristiker umdenken lassen. Da soll sich einiges ändern. Ole Cordsen berichtet.
- Eike Schmidt macht ein Figurentheater in Aurich auf. Dafür hat er ein altes Lazarettgebäude saniert. Das Programm steht auch schon. Nicole Böning hat den Überblick und einen Einblick erhalten - ins Theaterlazarett.
- Eine Blutbuche aus 1880 soll beschnitten werden, weil sie angeblich den Verkehr in Groothusen behindert. Dabei fahren durch die kleine Straße in kaum Autos. Hannah Weiden geht der Geschichte auf den Grund und wirft dabei auch einen Blick auf den Denkmalschutz.
- Silvester ohne Chinakracher und Raketen? Für einige nicht vorstellbar, andere befürworten das. Im Rheiderland hat sich eine Initiative gegründet, die auf Alternativen zum Böllern aufmerksam machen will. Tatjana Gettkowski berichtet.
- Maurice Windmüller wurde nur 19 Monate alt. Er wurde durch die Nazis in Auschwitz ermordet. Am 11. Oktober wird in Emden ein Stolperstein für Maurice verlegt. Bis dahin erzählt Claus Hock die bewegende Geschichte des Jungen in mehreren Artikeln. Los geht es mit seinen ersten Lebensmonaten und einem Blick auf die Familie Windmüller.