Fünf Tipps vom Profi „Jeder Schrank hat Ordnung verdient“
Kleine Veränderung, große Wirkung: Svenja Kaste ist Ordnungsprofi und weiß genau, was ein guter Kleiderschrank beinhaltet – und was eben nicht. Sie verrät, warum die „Hoffnungshose“ ausziehen muss.
Wittmund/Schortens - Am Wochenende haben beim Kleidertausch im Naturschutzhof Wittmunder Wald einige ungeliebte Teile den Besitzer gewechselt. In neuen Händen haben die nun das Potenzial, zu neuen Lieblingsteilen zu werden. Bei einem kritischen Blick in den Kleiderschrank findet garantiert fast jeder in Kürze mindestens ein Teil, auf das er eigentlich verzichten könnte, sagt Svenja Kaste. Der Ordnungscoach aus Schortens hat sich unter anderem auf das Aufräumen und Strukturieren von Schränken spezialisiert. Als „SHE – Svenjas Home Edit“ dokumentiert sie ihr Wirken seit 2021 unter anderem via Instagram. Sie sagt: „Jeder Schrank hat Ordnung verdient.“ Damit die gelingt, hat sie fünf praktische Tipps:
- Im Schrank Kategorien zu bilden hilft, die Übersicht zu behalten: Einzelne Schubladen mit Hosen, T-Shirts oder Pullovern schaffen eine größere Übersichtlichkeit. Die einzelnen Bereiche würde Svenja Kaste stets farblich sortieren, also schwarze Hosen zu schwarze Hosen, rote Pullis zu roten Pullis. Wer es bunt liebt, kann beispielsweise einen Regenbogenverlauf nutzen. Sie rät vom althergebrachten Übereinanderstapeln der Klamotten ab, gerade in Schubladen. Was da nach unten verschwinde, tauche selten wieder auf und sei damit tot. Es gerate schlichtweg in Vergessenheit.Svenja Kastes Leidenschaft ist es, Schränken eine nachhaltige Struktur zu geben. Foto: SHE – Svenjas Home Edit
- Kleine Helfer wirken Wunder. Beschriftete Boxen mit und ohne Deckel sowie Kleiderbügel schaffen eine Grundstruktur im Schrank. Die passende Falttechnik sorgt für eine bessere Übersichtlichkeit. Kaste setzt bei diesen Hilfsmitteln gern auf ein einheitliches Bild: Kleiderbügel, die sich in Form und Farbe gleichen, bringen optisch Ruhe in den Schrank. Der Fokus fällt damit gleich auf die Klamotten. Schon die Wahl der passenden Hilfsmittel ist eine Kunst, für die man sich etwas Zeit lassen sollte. Die Bedürfnisse des Einzelnen seien dabei ganz entscheidend: „Ordnung ist individuell.“Ähnliche ArtikelKleidertausch-Party in Wittmund
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- Weniger ist mehr: „Es ist wichtig, im Kleiderschrank nur Dinge zu haben, die mir wirklich passen – und in denen ich mich wohlfühle.“ Was nicht (mehr) passt oder sitzt, sollte weg, findet Svenja Kaste. Wertige Teile, von denen man sich nicht trennen mag, dürfen bleiben – allerdings nicht an prominenter Stelle im Kleiderschrank. „Die Hoffnungshose“ – das ist laut Ordnungsprofi die Hose, die beispielsweise nach dem Abspecken endlich wieder passen soll – gehört nicht in den Kleiderschrank. Die könne in die Hoffnungsbox, die auch auf dem Schrank Platz finden kann.
- Verzicht: „Beim Kauf sollte man schon überlegen, ob man das auffällig gemusterte Sommerkleid wirklich braucht“, rät Kaste. Oft fänden vor dem Spiegel eines Bekleidungsgeschäftes Was-wäre-wenn-Gedankenspiele statt: „Wenn ich mir einen Anlass konstruieren muss, sollte ich es hängen lassen.“Beim „File Folding" werden T-Shirts (Mitte) ein weiteres Mal gefaltet und passen so aufrecht in eine Box wie diese. Ganz wichtig, sagt der Profi: Alles sollte beschriftet sein. Foto: SHE – Svenjas Home Edit
- Qualität und Kreativität: Wer bei der Bekleidung auf Wertigkeit achtet, hat länger etwas davon – und agiert damit nachhaltiger. Mit Accessoires lässt sich ein gutes Basisteil aufwerten und vielfach neu stylen. „Bitte nicht für jeden Anlass etwas Neues kaufen.“ Auch bei der Beschaffung des Outfits für einen besonderen Anlass könne man kreativ werden und etwas leihen, tauschen oder gebraucht kaufen, auch online: Spezielle Teile wie Faschingskostüme, Abendkleider oder Dirndl würden meist nur einmal getragen und seien dann über.