Was Sie heute wissen müssen Sieg vor Gericht in Aurich | Havarie in Emden untersucht | Gallimarkt-Start in Leer
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.
Das Hafenbecken in Aurich ist seit Jahren ein Ärgernis. Die vier gemauerten Bassins des künstlich angelegten Beckens können seit Sommer 2018 nicht mehr genutzt, sprich mit Wasser befüllt werden. Etliche Schieferplatten der Außenverkleidung hatten sich gelöst. Wegen des verpfuschten Bauwerks zog die Stadt vor das Landgericht Aurich und setzte sich gegen eine Baufirma aus Glandorf (Landkreis Osnabrück) und den Berliner Landschaftsarchitekten durch. Die müssen jetzt 296.173 Euro zahlen. Sollte das Urteil rechtskräftig werden, will die Stadt schnellstmöglich die Becken wieder herrichten, schreibt meine Kollegin Gabriele Boschbach.
Während beim Landgericht ganz offen über die Summen gesprochen wurde, wird im Kreis Aurich hinter verschlossenen Türen über die Finanzlage debattiert. Der Landkreis häuft Schulden an, weil die Einnahmen zu gering und die Ausgaben zu hoch sind. Daher muss die Politik mit dem Haushalt gleichzeitig ein Haushaltssicherungskonzept beschließen. Das bedeutet: Der Landkreis muss einen Plan entwerfen, wie er die Finanzen in den Griff bekommt – an welchen Stellen also Abstriche gemacht werden, die auch die Bürger zu spüren bekommen. Die Verwaltung schlägt vor, das nicht-öffentlich zu beraten. Das kritisieren die Grünen, die auf die Transparenz von politischen Beratungen pochen. Meine Kollegin Marion Luppen erklärt, was es mit der Nicht-Öffentlichkeit auf sich hat.
Teuer wird vermutlich auch diese Rettung. Letzte Woche sank das Schiff „Sabine“ im Emder Hafen. Warum das Schiff schier in zwei Teile zerbrach, ist noch immer nicht klar. Erste Schritte zur Bergung des Schiffes sind nun aber gemacht worden. Wie meine Kollegin Stephanie Schuurman schreibt, haben Fachleute mittels 3-D-Scan unter Wasser ein 6,70 Meter großes Loch zwischen Bug und Heck klaffen sehen. Nun rücken Taucher mit Schweißgeräten an, die die Entlüftungsvorrichtungen der Tanks, die noch mit 7000 Litern Diesel gefüllt sind, schließen. Wie es mit der Bergung nun weitergeht, entscheidet die Versicherung des Schiffes.
Ich bin Hundebesitzerin und als solche bin ich immer wieder schockiert und empört, wenn ich Geschichten, wie die von Susanne Ulrichs lese. Im Amtsgericht Wittmund stand nämlich ein Mann vor Gericht, der mit Schrauben präparierte Frikadellen ausgelegt haben soll. Der Mann stritt die Tat ab und wurde wegen widersprüchlichen Zeugenaussagen auch freigesprochen. Der Mann war es nach Ansicht des Gerichtes nicht. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass tödliche Hundeköder ausgelegt werden. Ich kann nicht verstehen, was Menschen dazu treibt, solche Maßnahmen zu ergreifen. Man kann sich über Hundekot, das Bellen und vieles mehr bei Hunden aufregen, dafür habe ich Verständnis. Deswegen aber ein Tier mit solchen Maßnahmen beseitigen zu wollen, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Im Landkreis Leer war der Ansturm groß, als der Kreis Förderung für Balkonkraftwerke anbot. Binnen weniger Stunden war der Fördertopf leer. Anders sieht es in Moormerland aus. Da blieb der Ansturm aus und Moormerländer können sich weiter auf die Unterstützung bewerben. 200 Zuschüsse hätten gewährt werden können, 60 Anträge wurden gestellt, hat meine Kollegin Karin Lüppen erfahren. Wann die nächste Runde allerdings beginnt, ist noch offen.
Kleingeld rein und den Korb weitergeben, so läuft vermutlich in den meisten Kirchen die Kollekte im Gottesdienst ab. Doch Kleingeld haben immer weniger Menschen in der Tasche, denn sie zahlen alles mit ihrer EC- oder Kreditkarte. Manche zücken sogar nur noch ihr Handy oder die Smartwatch. Damit es auch im Klingelbeutel wieder klingelt bietet die evangelisch-reformierte Kirche in Leer-Loga nun eine Kollekte via EC-Karte an. Da wird dann das Gerät rumgegeben. Der Betrag wird ausgewählt und die Karte aufgelegt, fertig. Meine Kollegin Rieke Heinig hat sich dieses Projekt genauer angesehen. In Ostfriesland ist es derzeit noch einzigartig.
Einzigartig ist auch der letzte Beitrag in diesem Newsletter. Als Leeraner Lokalchefin freue ich mich, es selbst schreiben zu dürfen: Heute startet der Gallimarkt. Während diese Mail in Ihrem Postfach ankommt, wird auf dem Galli-Viehmarkt schon ordentlich gehandelt – und gefeiert. Meine Kollegin Denise Cordes war gestern schon einmal da und hat sich den Viehauftrieb angesehen. Heute schaut sie sich wieder an der Halle um. Um 11.30 Uhr eröffnet dann Claus-Peter Horst den Gallimarkt offiziell. Mit einem Liveticker halten meine Kolleginnen und Kollegen aus der Leeraner Redaktion unsere Leserinnen und Leser bis Sonntag auf dem Laufenden und bieten allerlei spannende Geschichten an. Besonders freue ich mich über eine Sache: Mit unserer Gallimarkt-Soundmaschine können Sie sich die Gallimarkt-Geräusche nach Hause holen: Probieren Sie es unbedingt aus.
Was heute wichtig wird
- Der norwegische Energiekonzern Statkraft will an diesem Mittwoch Details zum geplanten Bau einen sogenannten Elektrolyseur zur Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien an seinem Kraftwerksstandort in Emden erläutern. Stephanie Schuurman spricht mit den Verantwortlichen dieses Pilotprojekts.
- Susanne Ullrich trifft Yulianna Lenova. Sie ist Ukrainerin und lebt in Wittmund. Dass die Künstlerin Architektin ist, zeigt sich beim Blick auf ihre erste Ausstellung in Wittmund sofort. Nicht aber ihre Herkunft. Warum spielt der Krieg in ihren Werken keine Rolle?
- Der Nabu erhebt schwere Vorwürfe gegen den Tierarzt, der bis Anfang 2023 Heckrinder und Koniks betreut hat. Tatjana Gettkowski ist der Sache nachgegangen.
- Im Kreistag wird der Haushaltsentwurf für 2024 vorgestellt. Marion Luppen berichtet.
- In Emden ist eine Diskussion um die Zukunft der Open-Air-Veranstaltungen im Emder Kultursommers entstanden. Dabei geht es insbesondere um die Spielstätte auf dem Stephansplatz im Stadtzentrum. Heiko Müller kennt die Einzelheiten.
- Anke Körner-Walkenhorst aus Grimersum lebt in einer Gnaden-WG mit derzeit 13 Hunden. Vor ziemlich genau 20 Jahren gründete sie den Verein „Zuflucht für Notboxer“. Hannah Weiden hat sich mit ihr über die Liebe zu ihren Tieren und ihre „Lebensaufgabe“ unterhalten.