Was Sie heute wissen müssen Neuer Rewe mit Roboter in Aurich | Neuer Blitzer in Leer | Tipps fürs Wochenende

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Eine Kolumne von Carmen Leonhard
| 20.10.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

In Aurich hat am Donnerstag nach einem mehrwöchigen Umbau der neue Rewe-Markt eröffnet. Wer dort die Eier, das Katzenfutter oder die Streichhölzer sucht, muss keinen Mitarbeiter suchen. Er kann sich von einem Roboter den Weg zu den gesuchten Produkten zeigen lassen. In dem neuen Markt im Caro kommt nämlich der Ketty Bot der Firma Dudu Robotics zum Einsatz. Meine Kollegin Gabriele Boschbach stellt uns vor, was der kleine Kerl kann und was der Rewe noch zu bieten hat.

Seit 1508 gibt es den Galliviehmarkt in Leer. Ein Viehmarkt mit Tradition. Hier machen noch heute die Händler ihre Geschäfte per Handschlag. Besucher kommen in Scharen, um die Klopperee zu beobachten, in die besondere Atmosphäre einzutauchen und sich auf die Eröffnung des Gallimarktes einzustimmen. Wie lange wird es diese Tradition noch geben? Nicht mehr lange, wenn es nach dem Willen von Tierschützern geht. Sie wollen in diesem Jahr etliche Verstöße beobachtet haben und machen massiv gegen die Veranstaltung mobil. Mein Kollege Jonas Bothe - selbst ein großer Tierfreund - hat bereits darüber berichtet. Er legt nun noch einmal nach: Kann eine Tierärztin aus der Ferne nur anhand von Fotos eine Ferndiagnose bei Rindern vornehmen? Ist die Zurückweisung der Vorwürfe durch den Landkreis als reine „Schutzbehauptung“ einzustufen, wie diese Tierärztin sagt? Die Kreisverwaltung spricht von einer Skandalisierung, „um den Galli-Viehmarkt in Verruf zu bringen und grundsätzliche Zweifel an der Arbeit der Behörden zu säen“. Hier lesen Sie mehr - auch zu den zahlreichen Mails, die inzwischen beim Landrat Matthias Groote gelandet sind.

Stimmungsmache in sozialen Netzwerken und einschlägigen Boulevardmedien wird derzeit auch über ein Video betrieben, das in Wittmund aufgenommen wurde. Es zeigt eine Frau, die vor einem Supermarkt dessen Mitarbeiter dafür verhöhnt, dass sie arbeiten gehen: „200 Euro am Tag geb‘ ich aus, ich bin Flüchtling. Keine Arbeit.“ Eine billige Vorlage für alle, die eine fremdenfeindliche Stimmung schüren wollen. Wie kann man das Video einordnen? Das hat sich meine Kollegin Gabriele Boschbach gefragt. Ihren Text finden Sie hier.

Wenn man sich schon aufregen will, dann vielleicht besser über diesen Vorfall: In Loppersum hat ein Schulbus-Fahrer eine Haltestelle verpasst und die Kinder dann ein ganzes Stück weiter aussteigen lassen. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft hat noch keinem geschadet, könnte man das lapidar kommentieren. Doch die Jungen und Mädchen, überwiegend im Alter von zehn bis zwölf Jahren, mussten für den Rückweg die vielbefahrene Bundesstraße 210 überqueren - an einer Stelle ohne Ampel, Zebrastreifen oder Aufsicht. Ein Horrorszenario für Eltern. „Man mag sich nicht ausmalen, was da hätte passieren können“, so der Vater eines der Kinder gegenüber unserer Redaktion. Was sagt das Busunternehmen zu dem Vorfall? Darf ein Busfahrer Schulkinder einfach so abseits von Haltestellen absetzen? Meine Kollegin Hannah Weiden berichtet.

Für einen VW Caddy ohne Rückbank will der Landkreis Leer 180.000 Euro ausgeben. Der Wagen wird so teuer, weil er eine Spezialanfertigung ist: Statt der Rückbank wird moderne Messtechnik eingebaut, um Temposünder zu blitzen. Es ist bereits das zweite Fahrzeug dieser Art für den Kreis. „Die Tempomessungen dienen dazu, die Verkehrssicherheit zu erhöhen“, sagt Pressesprecher Philipp Koenen zu der geplanten Anschaffung. Die Kosten dafür dürfte der Landkreis bald wieder raushaben, wenn man liest, wie viel Geld er in diesem Jahr schon bei seinen Geschwindigkeitsmessungen eingenommen hat. Karin Lüppen schreibt von 1.263.532,99 Euro an Bußgeldern von zu schnellen Kraftfahrern und von 540.353,50 Euro an Verwarngeldern. In ihrem Artikel geht sie weiter ins Detail - und verrät auch die Stellen, an denen besonders häufig geblitzt wird.

Die EWE will mehr als eine Million Euro in „Entschuldigungszahlungen“ an Kunden investieren, denen sie ihre Guthaben zu spät erstattet. Ist das nun großzügig - oder stehen den Menschen nicht ohnehin Zinsen für diese Beträge zu, über die sie teils schon monatelang nicht verfügen können? Dafür, dass mein Kollege Andreas Ellinger das Angebot der EWE kritisch hinterfragte, gab es gestern in einer Leser-Mail direkt Schelte. Und auch die EWE, so ist zu vernehmen, freute sich nicht gerade über die Nachfragen des Kollegen. Doch genau das ist die Aufgabe der unabhängigen Presse! Ohne Grund und ohne den öffentlichen Druck der bisherigen Berichterstattung hätte die EWE sich vermutlich auch nicht bewegt. Das ist meine These. Andreas berichtet übrigens weiter. Diesmal schildert er, wie ein Wittmunder es geschafft hat, nach mehr als acht Monaten Wartezeit binnen 48 Stunden an seine Abrechnung zu kommen. Der Mann hatte von der Verbraucherberatung einen Tipp bekommen, der Schwung in die Sache brachte.

Schwung ist ein gutes Stichwort: Damit starte ich nun in den Freitag und freue mich aufs Wochenende. Die Kollegen haben wieder Veranstaltungstipps zusammengestellt - Langeweile wird also nicht aufkommen.

Was heute wichtig wird:

  • Trotz der drohenden Pleite will die Stadt Emden im kommenden Jahr Millionen in verschiedene Projekte investieren. Heiko Müller zeigt auf, wofür die Kommune am meisten Geld ausgeben wird.
  • Das deutsch-niederländische Polizeiteam ist eine Erfolgsgeschichte bei der Verbrechensbekämpfung im Grenzgebiet. Tatjana Gettkowski war einen Tag lang mit den Polizeibeamten unterwegs.
  • Spätestens ab Mitte 2028 wird die Nutzung von mindestens 65 Prozent Erneuerbarer Energie für alle neuen Heizungen verbindlich. Wie sich das auf den Wert alter Häuser auswirkt, hat Rieke Heinig recherchiert.
  • Ein OZ-Artikel über eine historische Blutbuche in Groothusen, die dessen Besitzer zurückschneiden soll, hat viele Reaktionen ausgelöst. Hannah Weiden hat nochmal mit Landkreis und Gemeinde über den denkmalgeschützten Baum gesprochen.
  • Die Unesco lässt anklingen, dass Gas- und Ölförderungen aus der Nordsee das Wattenmeer seinen Welterbe-Titel kosten könnten. Was würde das bedeuten? Imke Oltmanns fragt nach.
  • Vor zwei Jahren ist in Aurich das Deutsche Rote Kreuz als Träger des Festes der Kulturen der Welt abgesprungen. Seither ist die Stadt auf der Suche nach jemandem, der die Aufgabe übernimmt. Für Gabriele Boschbach lohnt da ein Blick nach Leer.
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