Nach tödlicher Havarie Frachtschiff „Polesie“ setzt Fahrt nach Spanien fort

| | 29.10.2023 13:56 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Die „Polesie“ hatte zuletzt in Cuxhaven festgemacht. Foto: Schuldt/DPA
Die „Polesie“ hatte zuletzt in Cuxhaven festgemacht. Foto: Schuldt/DPA
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Offensichtlich sind alle Beweismittel an Bord des Frachters „Polesie“ gesichert worden. Die Besatzung ist inzwischen wieder auf hoher See unterwegs.

Cuxhaven - Nach dem Unfall in der Nordsee am Dienstag dieser Woche und dem zwischenzeitlichen Festmachen in Cuxhaven ist der Schüttgutfrachter „Polesie“ wieder auf hoher See unterwegs. Aus den Daten des Automatischen Identifikationssystems (AIS) geht hervor, dass die „Polesie“ Cuxhaven am Sonnabendvormittag verlassen hat. Das Ziel der Besatzung ist die spanische Hafenstadt A Coruña. Dorthin war der Frachter auch unterwegs gewesen, als es am frühen Dienstagmorgen zum Zusammenstoß mit der viel kleineren und inzwischen gesunkenen „Verity“ gekommen war.

Die „Polesie“

Foto: Dietmar Hasenpusch Photo-Productions/DPA
Foto: Dietmar Hasenpusch Photo-Productions/DPA

Schiffstyp: Schüttgutfrachter

Flagge: Bahamas

Länge: 190 Meter

Breite: 28 Meter

Kapazität: 38.000 Tonnen

Als die „Polesie“ mit der „Verity“ kollidierte, war sie mit einer 22-köpfigen Besatzung auf dem Weg von Hamburg ins spanische A Coruña. Mit ihren 190 Metern Länge ist sie mehr als zweimal so groß wie die „Verity“. Der Schüttgutfrachter wurde 2009 gebaut und fährt für die polnische Reederei Polsteam mit Sitz in Szczecin. Am Dienstagnachmittag hatte ein Reederei-Sprecher der polnischen Nachrichtenagentur PAP mitgeteilt, die Crew sei „in Sicherheit“ und habe einen Überlebenden der „Verity“ aufgenommen.

Bei der Kollision der beiden Schiffe war es am Dienstag zum Tod von fünf Seeleuten der „Verity“ gekommen – ein Seemann war tot geborgen worden, vier weitere konnten trotz intensiver Suchmaßnahmen bis zuletzt nicht gefunden werden. Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) erforscht mit ihren Pendants aus Großbritannien und Panama die Unfallursache.

„Polesie“-Crew sprach mit Ermittlern

Wichtige Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von Gesprächen, die sie mit der Crew der „Polesie“ geführt haben. BSU-Leiter Ulf Kaspera sagte unserer Redaktion, dass die Seeleute durchaus gesprächsbereit gewesen seien – Angaben zum Inhalt der Aussagen machte er wegen des laufenden Verfahrens allerdings nicht.

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Ebenfalls wichtig sind die Daten des Schiffsdatenschreibers der „Polesie“ – auch für die Staatsanwaltschaft Hamburg, die wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und des gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr ermittelt. Der Aufbruch nach Spanien lässt den Schluss zu, dass die Sicherung der Beweismittel an Bord der „Polesie“ inzwischen abgeschlossen ist.

Aktueller Standort der „Polesie“