Verein in der Krummhörn Museumsfrünnen knacken Besucherrekord im Landwirtschaftsmuseum in Campen

| | 03.11.2023 15:08 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Eine Saison wird das Museum in Campen nun von den Museumsfrünnen betrieben. Die könnten zufriedener nicht sein, haben aber trotzdem noch einiges vor.

Campen - Mit so viel Zulauf und positivem Feedback hätten die Museumsfrünnen aus Campen wohl nicht gerechnet. Für den Verein ging mit dem Oktober die erste Saison als Betreiber des Landwirtschaftsmuseums in Campen zu Ende. Nach Auskunft des zweiten Vorsitzenden Martin Busker wurde mit über 10.000 Besucherinnen und Besuchern in diesem Jahr sogar ein Rekord aufgestellt.

Was und warum

Darum geht es: das Landwirtschaftsmuseum in Campen

Vor allem interessant für: alle, die sich für Vereinsleben, ehrenamtliches Engagement und Landwirtschaft interessieren

Deshalb berichten wir: Das Museum wird seit diesem Jahr von einem neuen Verein betrieben. Wir haben uns gefragt, wie die erste Saison so lief.

Die Autorin erreichen Sie unter: h.weiden@zgo.de

Zu den Highlights der diesjährigen Saison zählt der zweite Vorsitzende auf jeden Fall den Genussmarkt und das Apfelfest. Bei den beiden Veranstaltungen wurden die Museumsfrünnen quasi überrannt. „Die Besucherinnen und Besucher haben uns aber super Feedback gegeben, das ist natürlich ein toller Rückenwind“, sagt Martin Busker.

Martin Busker (links) und Maximilian Lohmann sind die beiden Vorsitzenden des Vereins. Foto: Archiv
Martin Busker (links) und Maximilian Lohmann sind die beiden Vorsitzenden des Vereins. Foto: Archiv

Von acht auf 90 Mitglieder

Der Verein hatte den Betrieb des Museums zum Jahreswechsel übernommen. Zuvor stand das Museum wegen fehlender Mitglieder kurz vor der Auflösung. Mit acht Personen starteten die Museumsfrünnen dann in das Projekt. Nur einen Monat später hatten sich bereits 50 Museumsfrünnen, also Museumsfreunde, angeschlossen. „Heute sind wir fast 90 Mitglieder“, sagt Martin Busker stolz. „Es entsteht eine sehr schöne Gemeinschaft.“

Dabei sei egal, ob man sich für Landwirtschaft interessiere oder nicht. Für jeden und jede sei eine Aufgabe dabei. In Projektgruppen überarbeite der Verein in den letzten Monaten die Ausstellung und begann mit der Digitalisierung des Inventars. Auch eine deutlich verstärkte Jugendarbeit stand auf dem Programm - nach Auskunft von Martin Busker hat das auch gefruchtet, denn viele jungen Menschen haben sich in den letzten zehn Monaten dem Verein angeschlossen.

Mehr Veranstaltungen in der neuen Saison

„Viele Bereiche konnten wir in Gruppen aufteilen“, sagt Busker. So gebe es nun etwa eine feste Gruppe für Veranstaltungen, „so dass wir das Ganze deutlich professionalisieren konnten“. Die Liste an Ideen, die die einzelnen Mitglieder mit in den Verein bringen, werde dabei zudem eher länger als kürzer.

So haben die Museumsfrünnen auch für die nächste Saison, die im April 2024 beginnt, schon wieder einiges vor. „Wir wollen das Veranstaltungsangebot weiter ausweiten“, sagt Martin Busker. Auch die Professionalisierung der Ausstellung hat sich der Verein nach wie vor auf die Fahne geschrieben. Dabei gehe es zum Beispiel um Museumspädagogik oder bessere Beschilderungen der Ausstellungsstücke. In der Zeit bis April herrsche also „keineswegs Stillstand“ in Campen.

Die Ausstellung im Landwirtschaftsmuseum, die ursprünglich aus einem Forschungsprojekt der Ostfriesischen Landschaft und der Volkswagen-Stiftung entstanden ist, gibt einen umfassenden Einblick in die Arbeit und das Leben auf den Bauernhöfen der Krummhörn im 20. Jahrhundert. Zwischen 1979 bis 1984 entstand zunächst die Sammlung „Arbeit und Gerät der Bauern und Landhandwerker 1850-1950“. Aufgrund des öffentlichen Echos wurde im Jahr 1981 der ehrenamtliche Arbeitskreis „Agrartechnische Sammlung“ gegründet, der landwirtschaftliche Geräte sammelte und restaurierte. Insgesamt kamen so rund 500 große und kleine Geräte zusammen. Um diese Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde das Ostfriesische Landwirtschaftsmuseum Campen gegründet, das seitdem stetig wächst.

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