Was Sie heute wissen müssen Intensivstationen am Limit | Heimliche Alkoholiker | Unbekannte Verkehrsregeln

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 07.11.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Der Notstand auf Ostfrieslands Intensivstationen war in der vergangenen Woche schon Thema eines Artikels von Andreas Ellinger. Kein Krankenhaus in den Landkreisen Aurich, Leer, Wittmund und in der Stadt Emden konnte am Mittwochabend und am Donnerstagmorgen Patienten auf einer Intensiv- oder einer Intermediate-Care-Station (Versorgungseinheit unterhalb einer Intensivstation) aufnehmen. Wohin dann mit Notfällen? Andreas hat die Kliniken zur Situation der vergangenen Woche um Stellungnahme gebeten. Es hatten noch gar nicht alle Krankenhäuser geantwortet, da meldeten sich die Kliniken in der Nacht zu Montag schon wieder ab. In seinem neuen Artikel fasst Andreas zusammen, was er bisher zur Situation recherchieren konnte.

Gastronomen kennen das Problem, Ärzte ebenso. Zunehmend halten sich Menschen nicht mehr an vereinbarte Termine. Es werden Tische im Restaurant reserviert, aber zur gebuchten Zeit taucht niemand auf. No-Show-Mentalität heißt das im besten Neudeutsch. Gastronomen begegnen dem Problem zum Teil dadurch, dass man mit Reservierung eine Art Kaution hinterlegen muss. Die gibt es nur wieder, wenn man auch kommt – oder wenigstens vorher absagt. Natürlich kann es vorkommen, dass man krank wird oder irgendetwas anderes dazwischenkommt. Aber warum sagt man nicht ab? Wer über die App „Kleinanzeigen“ Dinge verkauft, wird das Phänomen auch kennen. Gerade wollte jemand unbedingt den Gartentisch haben und sofort abholen. Er taucht aber nicht auf und reagiert auf keine weitere Nachricht. Ich empfinde so etwas als massiv unhöflich.

Bei Ärzten kann diese Ignoranz zu wirklichen Problemen führen. Blockieren doch die Nicht-Kommer Termine für Menschen, die dringend ein Gespräch mit dem Arzt bräuchten. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung für Ostfriesland geht man davon aus, dass 20 Prozent aller Termin nicht eingehalten und auch nicht abgesagt werden. Gabriele Boschbach hat mit Ärzten gesprochen und dabei erfahren, dass das Blockieren eines Termins auch Folgen für den Patienten haben kann.

Die anti-jüdischen Proteste auf der ganzen Welt sind zunehmend besorgniserregend. Auch in Ostfriesland gab es Demonstrationen. So am Freitag in Leer. Am 9. November wird es anlässlich der Pogromnacht 1938 zahlreiche Gedenkveranstaltungen geben. Was ist dort zu erwarten? Wie stellen sich Veranstalter und die Polizei auf mögliche Störungen oder Paralleldemonstrationen ein? Martin Teschke berichtet.

Das Bier zum Feierabend, der Wein zum Ausklang des Wochenendes. Gründe, Alkohol zu trinken, finden sich viele. Aber es ist kein Geheimnis, dass Alkohol ein Nervengift ist. Und so schön es sein mag, sich leicht einen anzutüdeln, wirklich gut ist es nicht. Schnell wird aus dem eigentlich geplanten Glas ein zweites und auf einmal ist die ganze Flasche leer. Wann wird aus dem „etwas viel“ das „viel zu viel“? Wann rutscht man in die Sucht? Wer Sorge hat, sich schon in Richtung „viel zu viel“ zu bewegen, kann Hilfe bei den so genannten Fachstellen für Sucht und Suchtprävention bekommen. Sie sind auch unter dem Namen „Drobs“ bekannt. Es gibt sie in Leer, Aurich, Emden und Norden. Aber die Hemmschwelle, dort nach Hilfe zu fragen, ist groß. Darum starten die Beratungsstellen jetzt ein digitales Angebot. Anonym können sich Menschen dort melden, wenn sie Hilfe zum Beispiel in Sachen Alkoholkonsum brauchen. Wie die Online-Beratung genau aussieht, hat Nikola Nording aufgeschrieben.

An kaum einem anderen Ort können sich Menschen so herrlich aufregen wie im Straßenverkehr. Nicht mal im italienischen Restaurant. Jeder weiß es besser als der andere. Wer einen Fehler macht (oder manchmal nicht mal das), muss umgehend angebrüllt oder mit abschätzigen Handzeichen bedacht werden. Denn es war ja mit Sicherheit Absicht. Und wenn nicht, auch egal. Der Schwachmat wird es schon verdient haben. Dabei wissen wir natürlich alle, Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung lautet: Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht. Genau: Rücksicht! Fehler macht jeder. Und wer kann schon von sich behaupten, heute noch jede Frage in der Theorieabteilung der Führerscheinprüfung richtig zu beantworten. Ich ganz sicher nicht. Karin Lüppen hat eine Liste der zehn unbekanntesten Verkehrsregel erstellt. Gucken Sie mal rein, ob Sie wirklich jede kennen.

Was darf ein Schnitzel kosten? Diese eigentlich recht banale Frage hat in einer Emder Facebook-Gruppe für größte Aufregung gesorgt. Ein User hatte sich beschwert: In einem italienischen Restaurant hatte er sich zu einem Nudelgericht ein Schnitzel extra kommen lassen. Dafür sollte er zehn Euro bezahlen – das war ihm zu viel. Abseits der Frage, warum es zu den Rigatoni überhaupt noch ein Schnitzel geben muss, bewegt die Facebook-Gemeinde die Frage, was ein Schnitzel denn überhaupt kosten dürfte. Die Diskussion begann dermaßen zu kochen, dass der Ursprungspost des Schnitzelbestellers es am Ende auf 5000 Kommentare und Reaktionen brachte. Meine Kollegin Stephanie Schuurman hat sich des Themas angenommen und mal geguckt, was so ein handelsübliches Schnitzel denn kosten darf und wie Restaurants mit den Extra-Wünschen ihrer Gäste umgehen.

Ende der Woche ist Martini. Dann gehen in Ostfriesland die Kinder wieder scharenweise von Haus zu Haus und stimmen Lieder an – für die sie eine süße Gegenleistung erwarten. Martini gibt es so nur in Ostfriesland, hat es doch mit den Martinsumzügen, die es anderswo gibt, nichts zu tun. Innerhalb Ostfrieslands gibt es wieder Unterschiede. Während man sich im Kreis Aurich verkleidet, ist das in anderen Gegenden weniger üblich. Sie sind doch als Kind sicher auch mit der Laterne von Tür zu Tür gegangen. Haben Sie die Liedertexte noch drauf? Und was wissen Sie sonst über Martini? Machen Sie mit bei unserem Quiz und testen Sie ihr Martini-Wissen.

Und weil Martini zu Ostfriesland gehört, gehört zu Martini natürlich auch Plattdeutsch. Jutta Martens kümmert sich in der neuen Folge von „Up Platt“ um typische Sätze, die am 10. November garantiert an den ostfriesischen Haustüren fallen.

Was heute wichtig wird

  • Bei einer Großkontrolle in Aurich sind der Polizei viele liederlich gesicherte Fahrzeuge aufgefallen. Gabriele Boschbach fragt: Was sollte man als Fahrer beachten, wenn man im Baumarkt sperriges Material besorgt hat? Oder wann muss ein Anhänger gemietet werden? 
  • Die Stadtwerke Leer haben wieder Briefe verschickt, um auf die Ablesung der Wasserzählerstände zu erinnern. Am liebsten hätten sie die Daten digital. Warum verschicken Sie dann nicht gleich eine Mail? Jonas Bothe fragt nach.
  • Wie geht es bei der geplanten Rettungswache in Emden weiter? Eigentlich hätte die Stadt schon im Sommer das Grundstück übernehmen sollen. Doch die Übernahme zieht sich hin, wie Mona Hanssen erfahren hat.
  • Christa Hartmann aus Spetzerfehn wird 100. Manchmal hat sie gute Tage, manchmal schlechte – so ist das mit einer Altersdemenz. Nicole Böning will wissen: Was bleibt, wenn das Gedächtnis geht?
  • Auf Wunsch der Politik sollen am Verbindungsweg in Jheringsfehn Stoppschilder aufgestellt werden, wo die Straße auf eine Wieke trifft. Dabei gibt es aber eine Ausnahme. Karin Lüppen schreibt, welche.
  • Die Neue Kirche in Suurhusen bekommt in Teilen eine alternative Nutzung: Einige Räume sollen zu einer Kita umgebaut werden. Hannah Weiden hat nachgefragt.
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