Nach angedrohtem Massenaustritt Das ist der Stand der Dinge bei den Feuerwehrhäusern in der Krummhörn
Die Feuerwehrleute in der Krummhörn werden langsam ungeduldig in Sachen Neubau ihrer Feuerwehrhäuser. Ein Überblick über den Stand der Dinge.
Krummhörn - Das Thema Feuerwehrhäuser hat in der Gemeinde Krummhörn schon öfter für Zündstoff gesorgt. Höhepunkt dürfte aber sicherlich der angedrohte Massenaustritt einiger Feuerwehrleute der Feuerwehr-Nord gewesen sein, die sich einen ordentlichen Fahrplan für den lange versprochenen Neubau ihres Feuerwehrhauses gewünscht hatten.
Was und warum
Darum geht es: um die geplanten Neubauten der Feuerwehrhäuser in der Gemeinde Krummhörn
Vor allem interessant für: alle, die selber in der Krummhörner Feuerwehr aktiv sind und alle, die auf Feuerschutz angewiesen sind
Deshalb berichten wir: Die Feuerwehr ärgert sich, dass sie so lange auf die Neubauten warten muss. Wir haben nachgefragt, wie der Stand der Dinge ist. Die Autorin erreichen Sie unter: h.weiden@zgo.de
Ende Juli waren dann plötzlich erste Bodenarbeiten beim geplanten Feuerwehrhaus-Ost in Eilsum sichtbar. Auch die Feuerwehrleute aus Grimersum, Eilsum, Jennelt und Uttum warten schon mehr als zehn Jahre auf ihren Neubau. Was mit dem Feuerwehrhaus-Nord passiert, blieb lange unklar. Die Verwaltung hatte zuletzt immer wieder betont, dass es auch dort so schnell wie möglich losgehen soll. Wir haben nun noch einmal die Gemeinde gefragt, was wo der Stand der Dinge ist. Außerdem hat Hilke Looden (parteilos) bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Feuerschutz einen Statusbericht gegeben, nachdem die Feuerwehr sich das gewünscht hatte. Eine Übersicht:
Feuerwehr-Ost
Standort: Pewsumer Straße in Eilsum. Das Grundstück wurde zuvor landwirtschaftlich genutzt und musste von der Gemeinde erworben werden.
Stand der Dinge: Nach Auskunft der Gemeinde sind die Gründungsarbeiten fertiggestellt. Das bedeutet, dass der Boden auf dem Grundstück soweit vorbereitet wurde, dass er das Fundament und später das Gebäude tragen kann. Während dieser Arbeiten waren Ende Juli auch die Bagger an der Pewsumer Straße zu sehen. Noch vor dem Wintereinbruch soll, so Gemeindesprecher Oliver Janssen, nun die Bodenplatte gefertigt werden, „bevor die Witterungsverhältnisse sich verschlechtern“. Auch der Erdaushub soll noch in diesem Jahr geschehen. Wie Bürgermeisterin Hilke Looden im Feuerschutzausschuss zudem sagte, wurde auch schon ein Bauschild beantragt, so dass möglichst zeitnah mit dem eigentlichen Bau begonnen werden kann.
Feuerwehr-Nord
Standort: Kreisstraße 233 nahe der Kleinbahnstraße in Greetsiel. Für den Neubau greift die Gemeinde auf ein gemeindeeigenes Grundstück zurück.
Stand der Dinge: Die Gemeinde hat im März 2023 einen Bauantrag für das Feuerwehrhaus beim Landkreis Aurich gestellt. Dieser befindet sich derzeit in Bearbeitung. Die Gemeinde geht davon aus, dass der Antrag noch in diesem Jahr bewilligt wird. „Der Landkreis unterstützt uns da sehr gut“, sagte Bürgermeisterin Looden dazu im Ausschuss. Die Gemeinde bereite derzeit im Hintergrund schon die Ausschreibungen vor, so dass bei Vorliegen der Baugenehmigung und unter Berücksichtigung der zu erfüllenden Auflagen zeitnah mit den Arbeiten begonnen werden kann. Looden sprach in der Sitzung von den Monaten Mai/Juni. Wann es dann wirklich losgeht mit dem Bau werde dann aber auch daran liegen, wann die Firmen in die Umsetzung werden gehen können.
Feuerwehr-West, -Süd und Visquard
Standorte: Für die drei Feuerwehren West, Süd und Visquard sind die Planungen noch wenig konkret. Die Standorte für die drei Feuerwehrhäuser stehen noch nicht fest.
Stand der Dinge: Dazu lässt sich entsprechend wenig sagen. „Für Visquard sind wir aber schon in Verhandlungen mit einem Eigentümer“, sagte Hilke Looden. Die Beschaffung von Grundstücken werde am Geld nicht scheitern, da die benötigten Mittel dafür im Haushalt bereits eingestellt seien. Konkrete Neubauplanungen gibt es aber noch nicht, schreibt auch Oliver Janssen.
Feuerwehrbedarfsplan seit Jahren beschlossen
Der Zeitplan für die neuen Feuerwehrhäuser hatte sich immer wieder verschoben. 2019 hieß es beispielsweise noch unter dem damaligen Bürgermeister Frank Baumann (SPD), dass der Bau des Feuerwehrhauses Nord noch 2021 beginnen soll – gleichzeitig mit dem Neubau des Feuerwehrhauses Ost. Der beschlossene Bedarfsplan für die Feuerwehren war zu diesem Zeitpunkt schon drei Jahre alt.
Nach dem angedrohten Massenaustritt von Feuerwehrleuten der Feuerwehr-Nord hatte Bürgermeisterin Looden einen Zeitplan zumindest für Nord kommuniziert, der seitdem auch eingehalten wurde.
Zuletzt hatte die Feuerwehrunfallkasse Mitte des Jahres einen Fahrplan angeraten. Dieser sah vor, dass der Neubau der Feuerwehr-Ost Vorrang hat und in diesem Jahr starten soll. Ebenfalls solle in diesem Jahr der Bauantrag für Nord gestellt und mit den Vorplanungen für Visquard begonnen werden. West solle 2026 in den Baubeginn gehen, Süd 2027. Mit Blick auf diesen Zeitplan schreibt Oliver Janssen von der Gemeindeverwaltung auf Nachfrage allerdings: „Bei den ‚Zeitvorgaben‘ der Feuerwehrunfallkasse handelt es sich um Empfehlungen. Unter Berücksichtigung der Komplexität entsprechender baulichen Maßnahmen, ist die Einhaltung konkreter Zeitvorgaben nicht realistisch.“ Zielsetzung sei es, die Vorgaben des Feuerwehrbedarfsplans so zeitnah wie möglich umzusetzen.
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