Neuvorstellung Santa Fe Ein Typ mit Ecken und Kanten
Das Design des neuen Hyundai-SUV stammt von Ex-Volkswagenmann SangYup Lee.
Ostfriesland - Sechs Jahre lang, von 2010 bis 2016, hat SangYup Lee für Volkswagen gearbeitet. Schade, dass man den Koreaner damals in Wolfsburg hat ziehen lassen. Inzwischen ist er bei Hyundai Executive Vice President und Chef des Design-Centers – und zeichnet dort ein Erfolgsmodell nach dem anderen. Die Jury der World Car Awards wählte ihn zur World Car Person of the Year und würdigte damit die „atemberaubenden und innovativen Konzepte“ von Hyundai Kona und Ioniq 6 sowie der Studie N Vision 74.
Aber Mister Lee und sein kreatives Team suhlten sich nicht in ihrem Ruhm, sondern landeten stattdessen den nächsten großen Wurf – mit der neuen Generation des Hyundai Santa Fe. Der Anblick entzückt all jene, die sich für Autos begeistern, die nicht im optischen Einheitsbrei abgesoffen sind. Für Autos, die noch das Gefühl aufkommen lassen, in ihnen wohne eine Seele. Am Zeichenbrett der Koreaner ist dem aktuellen Santa Fe der Weichspüler wegradiert worden, der Neue ist ein echter Typ mit Ecken und Kanten.
Ja, der Santa Fe sieht aus wie ein richtiger Geländewagen! Ausgestellte, fünfkantige Kotflügel – und dazu eine Silhouette, die an den legendären Land Rover Defender erinnert. Den Vergleich wird SangYup Lee sicherlich ohne Murren akzeptieren, schließlich hat er den „Landy“ selber mal als „Urmeter aller robusten Geländewagen“ bezeichnet. Und auch große Künstler dürfen sich doch inspirieren lassen, ohne gleich mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert zu werden.
In der Länge wächst der neue Santa Fe zwar nur um viereinhalb Zentimeter, aber auf 4,83 Metern bietet sich deutlich mehr Platz als beim Vorgänger. Auch hinten ist nämlich nichts mehr rund und weichgespült. Und wer im Matheunterricht ordentlich aufgepasst hat, weiß, dass ein Quader das Optimum an Rauminhalt ermöglicht. Beim Santa Fe tut sich hinter der fast quadratischen Heckklappe ein Ladevolumen von 725 bis 1275 Litern auf. Auf Wunsch gibt es eine dritte Sitzreihe für die Passagiere Nummer sechs und sieben.
Wie schön! Nicht nur
Fingerwischerei
Was den Kofferraum angeht, so tun sich erste gravierende Veränderungen im Vergleich zum legendären „Landy“ auf. Das Transportabteil ist fein verkleidet, während der robuste Brite ja stets mit nacktem Metall und Kunststoff kokettierte.
Praktisch ist das große Staufach im Mitteltunnel, das auch von hinten geöffnet werden kann. Und ebenfalls praktisch sind zwei Schalen mit Induktionsflächen, in denen Smartphones kabellos aufgeladen werden können. Apropos elektrisch: Zahllose Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer, es gibt sogar eine kamerabasierte Innenraumüberwachung. Ein reiner Elektroantrieb hingegen ist für die Europamodelle des Santa Fe nicht vorgesehen.
Einen Dieselmotor wird es allerdings auch nicht mehr geben. Den Antrieb übernimmt der Turbo-Vierzylinder mit dem internen Produktionscode Gamma III. Der Benziner mit 1,6 Liter Hubraum leistet voraussichtlich 160 PS. Gamma III wird zudem als Plug-in-Hybrid angeboten. Systemleistung so um 210 PS. „Die technischen Daten liegen aber noch nicht vor“, heißt es bei Hyundai.
Der Kaufpreis steht
noch nicht fest
Auf Schätzungen beruht derzeit auch noch der Kaufpreis des neuesten Kunstobjekts von SangYup Lee. Die aktuelle Plug-in-Hybridversion des Santa Fe ist für rund 63.050 Euro zu haben, der Mildhybrid ist gut 8000 Euro günstiger. Der Typ mit den Ecken und Kanten, behaupten Insider, werde sich angeblich an diesen Zahlen orientieren.