Finanzen Trotz Steuererhöhung – Krummhörn muss an die Reserven
Die Gemeinde Krummhörn hat den Haushaltsplan für die nächsten beiden Jahre vorgelegt. Millionenschwere Kredite und ein dickes Minus stehen bevor.
Krummhörn - Das könnten spannende Haushaltsberatungen werden: Trotz Steuererhöhungen seit Anfang des Jahres wird die Gemeinde Krummhörn keinen ausgeglichenen Haushalt schaffen. Zumindest nicht nach der Vorlage des Finanzplans der Gemeindeverwaltung. Statt einer Schwarzen Null steht ein zweistelliges Millionen-Defizit auf dem Plan.
Rund 4,7 Millionen Euro soll nach aktuellem Haushaltsplan das Minus in der Gemeindekasse der Krummhörn im kommenden Jahr betragen. Für 2025 rechnet die Verwaltung um Bürgermeisterin Hilke Looden (parteilos) sogar mit einem Defizit von rund 5,6 Millionen Euro. Erstmals öffentlich vorgestellt wird der Haushalt an diesem Donnerstag, 30. Juni 2023, im Finanzausschuss der Gemeinde. Dieser tagt ab 18.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.
800.000 Euro Schulden abgebaut, 9,9 Millionen Euro neue Schulden dazu
Hinzu kommen weitreichende Kredite für geplante Investitionen: Rund 9,9 Millionen Euro will die Gemeinde im kommenden Jahr an Krediten aufnehmen, 2025 sollen es noch mal rund 13,9 Millionen Euro sein.
Diese Kredite kommen dann zusätzlich in den Topf der bereits bestehenden: 17,9 Millionen Euro musste die Gemeinde mit Stichtag 31. Dezember 2022 noch abbezahlen. Der älteste noch laufende Kredit, dem keine konkrete Investition zugrunde liegt, stammt aus dem Mai 2001, umfasst eine Kreditsumme von rund 2,5 Millionen Euro, einen Zinssatz von 5,85 Prozent und läuft noch bis November 2030. Von den 17,9 Millionen Euro will die Gemeinde bis Ablauf dieses Jahres rund 800.000 Euro abbezahlt haben.
Um den defizitären Haushalt auszugleichen, muss die Gemeinde wie bereits im vergangenen Jahr, an die Rücklagen. Diese beliefen sich Ende 2022 auf rund 9,1 Millionen Euro. Für das laufende Jahr rechnet die Verwaltung mit einem Minus von rund 1,1 Millionen Euro.