Fund aus der Antike Münzen aus der Römerzeit in Leer ausgestellt
Im Leeraner Heimatmuseum gibt es eine neue Ausstellung. Die antiken Münzen, die dort gezeigt werden, wären fast in Vergessenheit geraten.
Leer - Eine neue Ausstellung ist am 3. Dezember 2023 in das Heimatmuseum Leer eingezogen. Wie der Museumsleiter Oliver Freise mitteilt, wird dort bis zum 3. März der römische Münzschatz aus Filsum gezeigt. „Wir freuen uns, dass wir die 96 römischen Silbermünzen von Filsum der Öffentlichkeit auf diesem Wege zugänglich machen können“, wird Rico Mecklenburg, Präsident der Ostfriesischen Landschaft, zitiert.
Nach monatelanger Suche hatten vor zwei Jahren Ehrenamtliche in Zusammenarbeit mit der Ostfriesischen Landschaft einen rund 1800 Jahre alten Münzhort aufgespürt und ausgegraben. Das Besondere an dem Fund: Bereits vor mehr als 150 Jahren sei die Stelle aus der Literatur bekannt gewesen, aber wieder in Vergessenheit geraten. „Es ist schon erstaunlich, dass diese alte Quelle nun zum größten römischen Münzfund auf der ostfriesischen Halbinsel seit über 100 Jahren führte“, betont Dr. Jan F. Kegler, Leiter des Archäologischen Forschungsinstitutes der Ostfriesischen Landschaft. Der Fund umfasst Münzen aus dem ersten und zweiten Jahrhundert. Die älteste Münze weise dabei ein Porträt von Kaiser Nero aus der Zeit um 69 n. Chr. auf.
Ausstellung wird durch Exponate aus Museum ergänzt
Ergänzt wird die Ausstellung laut Mitteilung durch weitere Stücke aus der römischen Kaiserzeit, die sich in der Sammlung des Heimatmuseums befinden. Auch diese Ausstellungsstücke seien in der Region gefunden worden und geben spannende Einblicke in die regen Handelsbeziehungen und den Kulturaustausch zwischen Rom und Germanien: Immerhin liegen Leer und Filsum fast 200 Kilometer vom Limes entfernt. „Es ist eine großartige Sache, dass wir die Ausstellung von der Ostfriesischen Landschaft bekommen und sie mit Objekten aus der Sammlung des Heimatmuseums ergänzen können“, so Oliver Freise, Leiter des Heimatmuseums Leer.
Für die Ausstellung seien die Silber-Denare zunächst professionell gereinigt und dann bestimmt worden, heißt es in der Mitteilung weiter. „Herauszufinden, um welche Münzen es sich handelt und aus welchem Jahr sie stammen, war mitunter reinste Detektivarbeit“, erklärt Sebastian Heibült, einer der fünf Finder des Münzschatzes. Schließlich seien die Geldstücke rund 1800 Jahre vergraben gewesen. Durch wiederholtes Pflügen und Düngen des Feldes seien einige kaum oder gar nicht mehr identifizierbar gewesen. „Das würden heutige Münzen bestimmt nicht so lange überstehen“, ist sich Heibült sicher.
Das Heimatmuseum in Leer ist mittwochs bis montags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen und Workshops können unter Tel. 0491/2019 oder per Mail an info@heimatmuseum-leer.de gebucht werden. Weitere Informationen sind unter www.heimatmuseum-leer.de zu finden.