Was Sie heute wissen müssen Ärzte und Patienten | Tacheles bei VW | Hund rettet Mann
Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Redaktionsleitung der Ostfriesen-Zeitung.
Ich hoffe, Sie sind gesund! Denn sollten Sie einen Facharzt-Termin benötigen, stoßen Sie in Ostfriesland (und auch anderswo) vermutlich auf größere Probleme. Oft warten Betroffene monatelang auf einen Termin; bei einigen Praxen bilden sich bereits Stunden vor deren Öffnung Warteschlangen – immer in der Hoffnung, doch noch irgendwie dazwischengeschoben werden zu können. Wer ganz viel Pech hat, findet nicht einmal einen Facharzt, der bereit ist, neue Patienten aufzunehmen. Doch wie sieht es eigentlich aus, wenn man schon einmal in einer Praxis war und nach längerer Zeit erneut vorstellig wird? Alles kein Problem, man ist ja dort bekannt? Von wegen. Vera Vogt schildert die Geschichte einer Leserin, die ihren Facharzt-Platz verloren hat, weil sie zu lange nicht mehr in der Praxis war.
Es gibt aber nicht nur die Sicht der Patienten, sondern auch die Sicht der Ärzte. Die hat sich mein Kollege Andreas Ellinger angehört. Er hat unter anderem mit der Wiesmoorer Augenärztin Dr. Peggy Hellenthal gesprochen. Sie versorgt Patienten mit gesetzlicher Krankenversicherung und stößt dabei an Grenzen. Denn durch die sogenannten Praxisbudgets ist ein betriebswirtschaftliches Arbeiten für Hellenthal schwierig. Pro Patient erhält sie einen festgesetzten Betrag pro Quartal. Aber: Für einen Kassenpatienten, der einmal im Quartal beim Arzt ist, bekommt ein Arzt genauso viel Geld wie für einen Patienten, der dort täglich untersucht werden muss. „Wenn ich alle Patienten so behandeln würde, wie ich das möchte, dann wäre ich pleite“, sagt sie und erklärt, vor welche Probleme das komplizierte Honorarsystem Ärzte und damit auch Patienten stellt.
Bei VW in Emden herrscht Unruhe. Der Konzern plant Einsparungen beim Personal in Milliardenhöhe. Heute soll bei Betriebsversammlungen in Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter VW-Marken-Vorstand Thomas Schäfer nun in die Pflicht genommen werden. Die Belegschaft – egal, ob in Emden, Wolfsburg oder andernorts – möchte Klarheit haben, wie es für sie weitergeht. Wer könnte es ihnen verübeln. Manfred Wulff, Emder Betriebsratschef, erwartet, dass heute Tacheles geredet wird. Gleichzeitig sagt er aber auch, dass man „Pakete schnüren“ müsse, um wettbewerbsfähig zu werden. Wie genau die Lage bei VW ist und welche Auswirkungen diese auf Mitarbeiter und Kunden hat, fasst Martin Teschke in seinem Bericht zusammen.
Von den Problemgeschichten hin zu den Heldengeschichten. Ja, die gibt es! Die von Schäferhündin Skye zum Beispiel. Das Tier macht aktuell eine Ausbildung zur Rettungshündin. Dass sie dafür sehr gut geeignet zu sein scheint, zeigte sich in der vergangenen Woche bei einem Spaziergang. Dort rettete sie einen älteren Herrn, der im Wald gestürzt war. Die ganze Geschichte hat unsere Volontärin Denise Cordes aufgeschrieben.
Heldenhaft ist auch das Engagement vor dem „Weihnachts-Spiel“ von Kickers Emden. Denn die Verantwortlichen versuchen alles, um das Spiel heute gegen Arminia Hannover stattfinden zu lassen. Knackpunkt ist – Sie ahnen es – die Platzbeschaffenheit. Dafür haben Trainer Stefan Emmerling und andere unter anderem zur Schneeschaufel gegriffen. Heute Vormittag soll eine Entscheidung fallen, ob gespielt wird. Vor dem Anpfiff um 19 Uhr wird es übrigens besinnlich: Es werden Weihnachtslieder für den guten Zweck gesungen. Niklas Homes kennt Einzelheiten.
Was heute wichtig wird
- In Logabirum entsteht ein riesiges Autohaus. Rieke Heinig hat die Baustelle besucht und einen Blick hinter die Fassaden geworfen.
- Angelika Schwabenland engagiert sich seit 10 Jahren beim Pixxen-Festival. Seit diesem Jahr ist sie sogar Vorsitzende des Vereins. Jonas Bothe hat mit ihr für die Serie „Zeit schenken“ gesprochen.
- Dafür, dass Ostfrieslands Wikipedia-Artikel so gut laufen, sorgt unter anderem Matthias Süßen. Der geborene Moordorfer wurde zuletzt wegen seiner Arbeit mit der Ubbo-Emmius-Medaille der Ostfriesischen Landschaft ausgezeichnet. Denise Cordes stellt ihn vor.
- Mit der Bahn zum Fähranleger - in Norddeich zieht das ohne Ende. Und in Wittmund? Der Lückenschluss zwischen Esens und Norden ist raus. Eine Machbarkeitsstudie soll jetzt Futter für die Zukunft liefern. Susanne Ullrich berichtet.
- Wenn der Schornsteinfeger klingelt, sollte man ihn ins Haus lassen. Die Feuerstättenschau beispielsweise ist nämlich gesetzlich vorgeschrieben. Wer sich weigert, bekommt ein Problem. Welches das ist, weiß Mona Hanssen.
- Für den sechsten Teil der OZ-Serie „So wohnt Ostfriesland“ hat sich Hannah Weiden in dem Steinhaus Nesse umgesehen. In der historischen Häuptlingsburg haben sich Kai Nilson und Franz Scheid ihren Wohntraum verwirklicht.