Mein Lieblingsartikel 2023 Baustart bei Friesenbrücke für Bahnprojekt Wunderline

Carsten Ammermann
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Von Carsten Ammermann
| 26.12.2023 08:31 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Hans Schrikkema (von rechts), Generalsekretär der Provinz Groningen, Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen, und Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, vor der Schwelle, die die Drei kurze Zeit später symbolisch am Tau runterließen. Damit wurde symbolisch der Ausbau der Wunderline-Strecke gestartet. Foto: Ortgies
Hans Schrikkema (von rechts), Generalsekretär der Provinz Groningen, Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen, und Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, vor der Schwelle, die die Drei kurze Zeit später symbolisch am Tau runterließen. Damit wurde symbolisch der Ausbau der Wunderline-Strecke gestartet. Foto: Ortgies
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Mit dem Absenken einer Bahnschwelle auf der Baustelle der Friesenbrücke bei Hilkenborg ist symbolisch der Ausbau der Wunderline-Strecke gestartet worden. Im Gespräch ist bereits ein neues Projekt.

Jahrelang stand der geplante Neubau der Friesenbrücke, die am 3. Dezember 2015 bei einem Schiffsunfall zerstört wurde, auf dem Abstellgleis. Jetzt nehmen die Bauarbeiten für die Schnellzugverbindung Fahrt auf. Parallel wird auch das Bahnprojekt Wunderline ausgebaut. Der Startschuss erfolgte am 1. Dezember 2023 auf der Großbaustelle für Europas größte Hub-Drehbrücke bei Hilkenborg. Wir werden beide Projekte weiterhin intensiv begleiten - und hoffen, dass Ende 2024 wieder Züge über die Eisenbahnbrücke fahren werden. Der Artikel ist erstmals am 1. Dezember 2023 erschienen. Hilkenborg/Leer/Groningen - Großer Auflauf auf der Baustelle der Friesenbrücke bei Hilkenborg. Mit dem Absenken einer Bahnschwelle auf der Baustelle ist an diesem Freitag, 1. Dezember 2023, symbolisch der Ausbau der Wunderline-Strecke – der Zugschnellverbindung zwischen Bremen und Groningen – gestartet worden.

Gut besucht war am Nachmittag das Baustellenfest. Für die Gäste gab es Führungen. Foto: Ortgies
Gut besucht war am Nachmittag das Baustellenfest. Für die Gäste gab es Führungen. Foto: Ortgies

Im Festzelt auf dem Schotterplatz hob Ute Plambeck, Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein, Bremen und Niedersachsen, die Bedeutung des Projekts hervor. „Mit dem Ausbau der Wunderline setzen wir nicht nur ein Zeichen für den klimafreundlichen Bahnverkehr und die starke Schiene über Grenzen hinweg, sondern es entsteht eine schnellere, komfortablere und umweltfreundlichere Verbindung zwischen Bremen über Leer ins niederländische Groningen. Gleichzeitig stärken wir mit dem Streckenausbau die Wirtschaft und den Tourismus in der Region und ermöglichen mehr Mobilität auf der Schiene im ländlichen Raum“, sagte Plambeck.

29 Bilder
Baustellenfest bei der Friesenbrücke
02.12.2023

Wunderline: Gearbeitet wird an der Bahnstrecke schon länger

Auch wenn an diesem Freitag der offizielle Startschuss für den Ausbau war – gearbeitet wird an der Strecke schon länger. Im Bereich des früheren Bahnhofs in Ihrhove ist schon vor Wochen ein großer Bauplatz für Materialien eingerichtet worden. Mittlerweile sind auch schon mehrere Bahnübergänge geschlossen worden. Die Konzernbevollmächtigte sagte, dass in Ihrhove ein neues elektronisches Stellwerk gebaut wird. Sie wies auch darauf hin, dass mit der Modernisierung der Wunderline-Strecke in Ihrhove und in Bunde zwei Bahnhaltepunkte reaktiviert werden. Und in Leer sollen bessere Umsteigemöglichkeiten entstehen. Durch die Erneuerung der 173 Kilometer langen Strecke werde sich die Fahrtzeit auf weniger als zweieinhalb Stunden verkürzen.

Wunderline

Die 173 Kilometer lange Bahn-Strecke zwischen Bremen und Groningen wird als Wunderline bezeichnet. Sie verbindet Norddeutschland mit dem Norden der Niederlande. 124 Kilometer der Strecke verlaufen dabei über deutschen Boden. „Um eine schnellere und komfortablere Verbindung zwischen den beiden Städten Bremen und Groningen zu ermöglichen, wird die Strecke ausgebaut“, teilte die Deutsche Bahn mit. Durch den Ausbau sind höhere Geschwindigkeiten für die Züge möglich.

Aktuell besteht diese Verbindung allerdings nicht. Denn die Züge stoppen in Leer beziehungsweise in Weener. Denn bei einem Schiffsunfall auf der Ems im Dezember 2015 ist die Eisenbahnbrücke über die Ems durch einen Frachter zerstört worden. Um den durchgängigen Zugverkehr so schnell wie möglich wieder aufnehmen zu können, ist geplant, die Überführung als sogenannte Drehbrücke neu zu bauen. Mit der Fertigstellung der Eisenbahnbrücke wird 2024 gerechnet. Bis dahin pendeln Busse zwischen Leer und Weener. Ende 2024 soll auch die neue geplante Bahnhaltestelle in Ihrhove fertiggestellt sein. Sobald die Wunderline den Betrieb aufnimmt, werden auch in Ihrhove Züge halten.

Auch Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, war voll des Lobes für das Projekt. „Durch die Wunderline und den Neubau der Friesenbrücke wird die Bahn für die Menschen nicht nur attraktiver: Es ist der lang erwartete Lückenschluss einer transeuropäischen Bahnverbindung zwischen Deutschland und den Niederlanden. Europa rückt durch dieses Projekt enger zusammen“, sagte Doods. Der Staatssekretär ergänzte: „Die Friesenbrücke ist eine gute Alternative zum Auto, und wir leisten einen Beitrag zur Klimaneutralität, denn: Im Umkreis von mehr als sechs Kilometern gab es bisher für Radfahrende und Fußgänger keine Querungsmöglichkeit der Ems. In Verbindung mit der Wiederinbetriebnahme und der Modernisierung der Bahnhöfe entlang der Wunderline schaffen wir wichtige Bausteine für die Mobilitätswende.“

Friesenbrücke: Ein wichtiger Impuls für die Region

Hans Schrikkema, Generalsekretär der Provinz Groningen, lobte die gute, grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei dem Schnellzugprojekt. „Wunderline und Friesenbrücke sind die lang erwartete grenzübergreifende Verbindung zwischen Deutschland und den Niederlanden, ein wichtiger Impuls für die ganze Region und alle Kommunen entlang der Schienenstrecke. Ich bin froh, dass beide Länder so auch eine bessere Anbindung an den gesamteuropäischen Zugverkehr in Richtung Amsterdam und Kopenhagen erhalten. Damit können die Menschen in der Region zukünftig nicht nur schneller und komfortabler zwischen Bremen und Groningen reisen, sondern auch fernere Ziele einfacher mit dem Zug erreichen“, sagte Schrikkema.

Während der Eröffnung gab es noch ein Gesprächsthema. Bernhard Brons, Präsident der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg, begrüßte es, dass es beim Wunderline-Projekt vorangehe. Er kritisierte allerdings, dass der Bau der Friesenbrücke so lange dauert. Und er forderte jetzt eine schnelle Umsetzung des Bauprojektes II. „Die Bahnstrecke zwischen Leer und Bad Zwischenahn ist eingleisig. Es kommt dort immer wieder zu Verspätungen. Die Strecke muss zweigleisig ausgebaut werden“, sagte Brons.

Sämtliche bisher erschienenen Beiträge zur Friesenbrücke und Wunderline gibt es auf den Internetseiten des General-Anzeigers unter www.ga-online.de und der Ostfriesen-Zeitung unter www.oz-online.de im Dossier „Die Friesenbrücke über die Ems“.

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