Hilfstransporte Landkreis Leer schickt Pflegebetten in die Ukraine

| | 21.12.2023 15:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die Helfer luden die Pflegebetten vom Seniorenwohnheim Heisfelde in das Fahrzeug. Foto: Wolters
Die Helfer luden die Pflegebetten vom Seniorenwohnheim Heisfelde in das Fahrzeug. Foto: Wolters
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Der Kreis Leer schickt gemeinsam mit dem Verein Hilfsanker Ostfriesland kurz vor Weihnachten zwei Hilfstransporte in die Ukraine. Kranke und Verletzte sollen an der Front unterstützt werden.

Leer - Zusammen mit dem Verein Hilfsanker Ostfriesland bringt der Landkreis Leer kurz vor Weihnachten zwei Hilfstransporte in die Ukraine auf den Weg. Das teilt Pressesprecher Philipp Koenen auf Nachfrage mit. „Wir wollen damit unsere Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern zeigen, die vor einem weiteren, harten Kriegswinter stehen“, sagt Landrat Matthias Groote. Der erste Lastwagen traf am Mittwoch, 20. Dezember 2023, ein und machte sich nach der Verladung von Heisfelde aus auf die lange Reise in den Osten des Landes, das im Februar 2022 von Russland überfallen worden ist und sich seitdem im Krieg befindet. Der zweite Lastwagen soll am Freitag folgen.

Besonders ungenutzte Pflegebetten mitsamt Nachttischen werden in die Ukraine gefahren. Foto: Wolters
Besonders ungenutzte Pflegebetten mitsamt Nachttischen werden in die Ukraine gefahren. Foto: Wolters

Verladen wurden zum großen Teil Pflegebetten, die in der kreiseigenen Seniorenwohnanlage in Heisfelde nicht mehr benötigt werden. Insgesamt sollen 53 Betten inklusive der dazugehörenden Nachtschränke in den Distrikt Chuguiv gebracht werden, der zur Region rund um die Großstadt Charkiv an der Front gehört. „Es wird aber auch weiteres medizinisches Material mit auf den Weg geschickt, das vom Verein Hilfsanker Ostfriesland gesammelt wurde; ebenso hat das Klinikum Leer medizinische Güter zur Verfügung gestellt“, so Koenen.

Landkreis will Kranke und Verletzte unterstützen

Der Kreistag habe in einer gemeinsamen Erklärung klargemacht, dass der Landkreis Leer an der Seite der Ukraine steht, sagt der Sprecher. Der CDU-Kreistagsabgeordnete Ulf Thiele hatte zudem eine Solidaritätspartnerschaft mit einer Region in der Ukraine angeregt. Der Landkreis hat daher erste Kontakte zum Distrikt Chuguiv geknüpft. „Aus Briefen und Mails wurde deutlich, dass die Region über die angestrebte Partnerschaft hinaus auf akute Hilfe angewiesen ist. Die Verwaltung dort berichtet von schweren Kriegsschäden und Zerstörungen kritischer Infrastruktur, darunter seien auch Krankenhäuser“, sagt Koenen. Die Pflegebetten aus Leer seien willkommen, weil infolge des Krieges Verletzte behandelt werden müssten.

Auch die Feuerwehr half beim Einladen. Foto: Wolters
Auch die Feuerwehr half beim Einladen. Foto: Wolters

„Es ist gut, dass wir einen kleinen Beitrag leisten können, um den Menschen zu helfen“, meint Landrat Groote. Ulf Thiele ergänzt: „Es ist großartig, dass aus der Initiative einer Partnerschaft des Landkreises Leer mit einer Region in der Ukraine jetzt so tatkräftige Hilfe für kranke und verletzte Menschen im umkämpften Nordosten der Ukraine wird.“ Allen, die daran mitgewirkt haben, sei er sehr dankbar. Auch Landrat Groote lobt die Helferinnen und Helfer, die die gute Sache unterstützen – vor allem dem Verein Hilfsanker Ostfriesland. „Ohne den Einsatz des Vereins, seine Erfahrungen und Kontakte hätten wir die beiden Transporte kaum organisieren können“, sagt er.

Außerdem lobt Groote den Einsatz anderer Unterstützer: Dazu gehören Feuerwehrleute der Feuerwehr Leer, die Firma Nanno Janssen aus Leer, die Dolmetscherinnen, das Rote Kreuz in der Ukraine und der deutsch-ukrainische Verein Blau-Gelbes Kreuz in Köln. Ganz besonders dankbar sei der Landrat allerdings „den beiden mutigen Fahrern“, die mit ihren Lastwagen die Hilfsgüter in ein Frontgebiet brächten. Vor diesen liegt ein weiter Weg: Von Leer bis in den Osten der Ukraine sind es rund 2.400 Kilometer.

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