Wintermarkt in Carolinensiel Geheimtipp am Museumshafen ist ein Publikumsmagnet
Nutzer eines Online-Reisemagazins haben den Wintermarkt vor der maritimen Kulisse Carolinensiels zum besten Geheimtipp-Weihnachtsmarkt des Landes gewählt. Er ist noch bis zum 2. Januar 2024 geöffnet.
Carolinensiel - Die Carolinensieler wussten es natürlich längst: Ihr Wintermarkt ist der schönste Weihnachtsmarkt des Landes – obwohl er genau genommen ursprünglich gar kein Weihnachtsmarkt war. „Das Dorf steht hinter diesem Markt. Die Leute sind stolz darauf“, sagt Marcus Harazim, Marketingleiter der Nordseebad Carolinensiel-Harlesiel GmbH. Und: „Er wird jedes Jahr ein Stück schöner“, schwärmt er. Noch bis zum 2. Januar 2024 können Besucher sich vom maritimen Flair des Wintermarktes überzeugen, Glühwein schlürfen, schlemmen und in einer Auswahl an Mützen, Schals, Dekoration oder Geschenkartikel stöbern. Geöffnet ist in der Regel ab 12 Uhr, lediglich am 1. und 2. Januar geht es erst um 15 Uhr los.
Dass die kleinen Buden rund um den idyllischen Museumshafen mit seinen alten Schiffen einen ganz besonderen Charme versprühen, war vielen Besuchern längst klar. Jetzt aber hat es Carolinensiel schwarz auf weiß: Der Wintermarkt ist der beste Geheimtipp-Weihnachtsmarkt in Deutschland. Über den Titel hatten im Dezember 2023 insgesamt rund 25.000 Nutzer des Online-Reisemagazins Travelbook abgestimmt.
Wintermarkt begann früher erst nach Weihnachten
Im November 2023 hatte die Travelbook-Redaktion Nominierungen gesammelt. Insgesamt 30 Vorschläge schafften es in die Abstimmung. Neben Carolinensiel mit fast 3800 Stimmen belegten der Soester Weihnachtsmarkt und der Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht in Baden-Württemberg mit je etwa 2000 Stimmen die vorderen Plätze. „Das war schon ein gewisser Vorsprung“, freut sich Harazim über die Wertschätzung der vielen Arbeit, die Jahr für Jahr in dem stimmungsvollen Markt stecke. Der Titel ist zugleich Werbung für das Nordseeheilbad: Das Reisemagazin habe zwei Millionen Visits pro Tag. In der Folge der Platzierung flimmerte der Wintermarkt zudem als Wetterbild bei Nachrichtensendungen auf mindestens zwei Fernsehsendern über die Bildschirme von Millionen deutscher Haushalte.
Schon komisch, denn eigentlich war der Wintermarkt zunächst gar nicht als Weihnachtsmarkt gedacht. „Ursprünglich haben wir erst nach Weihnachten aufgebaut“, erinnert sich Marktmeister Helmut Siebe. Der ist 2. Vorsitzender des Vereins Cliner Wind, der den Wintermarkt veranstaltet und organisiert. In den Anfangsjahren sei es vorrangig darum gegangen, den Gästen in der eher ruhigen Winterzeit eine schöne Atmosphäre zu schaffen. Mittlerweile verbringen viel mehr Menschen im Winter Zeit an der Küste. Die Besucherzahlen des Marktes befänden sich seit Jahren konstant im Aufwärtstrend. Der Markt selbst aber wächst nicht. Der ist mit wenig mehr als einem Dutzend Buden auf dem begrenzten Areal zugleich wohl auch einer der kleinsten Weihnachtsmärkte.
Friesengeist-Meile am 29. Dezember
Klein, aber fein soll er auch sein, meint Dirk Gassner. Er baut seit mehr als zehn Jahren die Hütten auf und schafft damit die Infrastruktur für den Wintermarkt und sorgt auch während der Markttage für einen reibungslosen Ablauf. Gassner findet den Wintermarkt urig und gemütlich – und bekommt das auch von den Gästen gespiegelt: „Da fühlen sich die Leute wohl.“ Viele Einheimische wüssten das zu schätzen, ebenso natürlich die Urlaubsgäste. Mittlerweile gibt es den Wintermarkt im 29. Jahr auch mit schwimmendem Weihnachtsbaum.
Susanne Kühn ist seit 2015 dabei und verwöhnt die Gaumen der Gäste mit ihren gastronomischen Angeboten. „Es sind ganz viele, die von den Inseln und aus dem Umkreis regelmäßig kommen“, sagt sie. Sie schätzt die entspannte Atmosphäre. Viele ihrer Kunden kämen zurück, bedankten sich und sagten, wie gut es ihnen geschmeckt habe. „Das kannten wir so nicht.“ Es gehe familiär und persönlich zu am historischen Hafen Carolinensiels. „Die Leute sind immer freundlich.“ Helmut Siebe hat dafür ein simples wie wirksamen Rezept: Er greift Jahr für Jahr auf einen festen Stamm Aussteller zurück. „Das Schöne ist, das viele aus der Region kommen und die Menschen kennen.“
Am Freitag, 29. Dezember, steht noch ein besonderer Höhepunkt des Wintermarktes Carolinensiel an. Erstmals nach drei Jahren Pause wird um 18.30 Uhr wieder die „Friesengeist-Meile“ entzündet. „Das ist ein Riesengaudi“, weiß Siebe aus den früheren Jahren. „Wir stellen Bohlen auf Böcke rund um den Museumshafen.“ Wer mitmachen möchte, kann Holzschuhe mit Gläsern des Hochprozentigen darin erwerben. Diese werden aneinandergereiht und von der Feuerwehr entzündet. Ein weiteres Spektakel ist zudem der Jahreswechsel am Hafen mit Lasershow, organisiert von der Nordseebad GmbH. Der Wintermarkt in Carolinensiel ist aber nicht das einzige Ausflugsziel, an dem Gäste die Weihnachtszeit ausklingen lassen können. Auf Spiekeroog lädt am 29. Dezember von 12.30 bis 18.30 Uhr die Spiekerooger Handelsgilde gemeinsam mit der Nordseebad Spiekeroog GmbH zum Spiekerooger Winterdorf mit Strand- und Feuerkörben, Lichterzauber und Musik im winterlichen Inseldorf ein.