Gedenken an Opfer des Holocaust Weitere Stolpersteine sollen in Leer verlegt werden

| | 03.01.2024 07:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Gunter Demnig hat in Leer bereits 32 Stolpersteine verlegt. Foto: Brahms/Initiative
Gunter Demnig hat in Leer bereits 32 Stolpersteine verlegt. Foto: Brahms/Initiative
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32 Stolpersteine zum Gedenken an die ehemaligen jüdischen Mitbürger sind in der Stadt Leer verlegt. In diesem Sommer sollen weitere folgen – an vier Standorten.

Leer - Viele Jahre lang gab es in der Stadt Leer keine Stolpersteine als Erinnerung an jüdische Mitbürger, die Opfer des Holocaust wurden. 2022 änderte sich das. Im Oktober wurden die ersten 15 Stolpersteine in der Bremer Straße und in der Reimersstraße durch den Künstler Gunter Demnig verlegt. Angestoßen hatte die Verlegung der mittlerweile 98-jährige Holocaustüberlebende Albrecht Weinberg. Für seine Verwandten waren die ersten Stolpersteine verlegt worden.

Im März 2023 folgten 17 weitere in der Heisfelder Straße und in der Ubbo-Emmius-Straße. In diesem Sommer kommen weitere hinzu. Das gab Bürgermeister Claus-Peter Horst nach der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses, dem höchsten Gremium nach dem Rat, bekannt. An vier Standorten werden die Stolpersteine in den Gehweg eingelassen. Wo dies genau der Fall sein wird, konnte Horst noch nicht sagen.

In der Stadt Leer gibt es ein Potenzial von mehr als 200 Stolpersteinen

„Es gibt ein Potenzial von mehr als 200 Stolpersteinen, zumal auch nicht-jüdische Opfer des Nationalsozialismus berücksichtigt werden sollen“, hatte Bernd-Volker Brahms von der Initiativgruppe Stolpersteine im September 2023 mitgeteilt. Er sprach von einer Verlegung im Juni. Das Projekt werde zusammen mit der Ehemaligen Jüdischen Schule und deren Leiterin Susanne Bracht, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden Wolfgang Kellner sowie der Stadt Leer und dem Landkreis vorangetrieben. „Wir haben eine Lenkungs- und eine Recherchegruppe, suchen aber noch weitere Mitstreiter“, sagte Bernd-Volker Brahms.

Das Projekt solle auch über Schulen vorangebracht werden. „Wir suchen den Kontakt zu Nachfahren“, sagte EJS-Leiterin Susanne Bracht. Auch schon bei den ersten beiden Verlegungen waren Angehörige aus Israel, Kanada und den Niederlanden dabei.

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