Frau am Freitag Mit Stilettos Frieden schaffen
Alle Jahre wieder werden gute Neujahrsvorsätze groß angekündigt – und sang und klanglos beerdigt. Diesmal hat die Frau am Freitag gleich darauf verzichtet. Aus einem traurigen Grund.
Das ist es also, dieses herbeigefeierte neue Jahr. Fühlt sich irgendwie schon wieder ganz gebraucht an. Die Frau am Freitag hat sich gute Vorsätze diesmal gleich ganz verkniffen. Angesichts der großen Weltlage erscheint doch alles Persönliche irgendwie kleingeistig. Mehr Sport machen, gesund ernähren, abnehmen – aber was nützt einem Kleidergröße 38, so lange immer wieder irgendwo auf der Welt mit mindestens Kaliber .45 geschossen wird?
Waffen niederlegen, das wäre weltweit der einzige Vorsatz, den sich wirklich jeder auf die Neujahrsfahne schreiben sollte. Aber selbst, wenn es so wäre, wir wissen ja, wie das wieder endet: Irgendwann kommt doch so ein Schweinehund daher und macht den guten Vorsatz zunichte. Gräbt irgendeine Waffe wieder aus und ballert los – und schon nimmt das Elend wieder seinen Lauf. Neue Kämpfe, neue Kriege – kein Frieden auf Erden.
Es ist doch seltsam: Jeder will in Frieden leben und trotzdem klappt es nicht. Jeder Mensch will akzeptiert werden, wie er ist – aber ihm selbst mangelt es oft genug an der eigenen Toleranz. Es scheint, die Veranlagung zum Kämpfen hat sich über die Jahrhunderte weit besser entwickelt, als die zur Toleranz. Was läuft nur schief mit uns – und vor allem mit den Männern?
Es lässt sich ja wohl eindeutig feststellen: Es sind mehr Männer in Stiefeln gestorben als Frauen in Stilettos. Würden die Soldaten ihre martialischen Knobelbecher gegen elegante Highheels tauschen, würden sie vermutlich nicht mehr in den Krieg ziehen – zumindest kämen sie nicht weit. Sie bräuchten gar nicht erst die Waffen zu schultern und durchzuladen – sie würden sich ja höchstens selbst ins Knie schießen, weil sie so wackelig übers Feld stolpern würden.
Also: Schuhe aus, Füße hochlegen, Waffe wegpacken und einfach zuhause bleiben. Wie heißt es: Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Naiv? Vielleicht. Aber auf jeden Fall eine schöne Vorstellung im Kopfkino 2024. Dann müsste niemand mehr – tapfer bleiben.
„Weil jeder Tag zählt!“
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