Serie Beziehungskiste Ehezoff wegen Kleinigkeiten – Stefanie aus Leer sucht Rat

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Von Ute Nobel
| 31.01.2024 09:33 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
„Jedes Mal muss ich den Müll rausbringen!“ – Oft steckt hinter Streit um Dinge wie den Haushalt ein ganz anderes Problem. Symbolfoto: triocean/Adobe Stock.com
„Jedes Mal muss ich den Müll rausbringen!“ – Oft steckt hinter Streit um Dinge wie den Haushalt ein ganz anderes Problem. Symbolfoto: triocean/Adobe Stock.com
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Stefanie aus dem Landkreis Leer streitet sich mit ihrem Partner immer wieder wegen Kleinigkeiten wie zum Beispiel den Hausmüll. Unsere Paartherapeutin vermutet, dass mehr dahintersteckt.

Leer - In unserer Serie Beziehungskiste geben Experten Lesern und Leserinnen Rat. Heute gibt es eine Frage von Stefanie (Name von der Redaktion geändert), 43 Jahre alt, aus dem Landkreis Leer an unsere Paartherapeutin: „Wir streiten uns immer wieder über Kleinigkeiten und bekommen uns in die Haare darüber. Das fängt beim Müll rausbringen an und endet bei Uneinigkeiten in der Urlaubsplanung. Wir wollen uns beide eigentlich nicht streiten, wissen aber nicht, wie wir da raus kommen. Habt ihr einen Tipp für uns, was wir machen können?“

Antwort von Paartherapeutin Gwendolyn Stoye:

Liebe Stefanie,

zuerst möchte ich sagen, wie mutig und wichtig es ist, dass Du Dich mit dieser Frage an uns wendest. Es zeigt, dass Du und Dein Partner bereit seid, an Eurer Beziehung zu arbeiten, und nach Lösungen sucht, um die häufigen Streitigkeiten über Kleinigkeiten zu überwinden. Streit über scheinbar kleine Dinge ist in vielen Beziehungen keine Seltenheit und oft ein Zeichen dafür, dass es tieferliegende Themen gibt, die Beachtung finden müssen. Manchmal sind es nicht die Oberflächenthemen wie der Müll oder die Urlaubsplanung, die wirklich im Zentrum stehen, sondern das, was sie symbolisieren: Bedürfnisse nach Anerkennung, Wertschätzung, Sicherheit oder Verständnis.

Ein guter Ausgangspunkt, um aus diesem Muster herauszukommen, könnte sein, einen Schritt zurückzutreten und zu versuchen, die eigentlichen Bedürfnisse und Gefühle zu erkennen, die hinter diesen alltäglichen Konflikten stehen. Fragt Euch: Was löst die Reaktion wirklich aus? Geht es vielleicht darum, sich gehört und verstanden zu fühlen? Ein weiterer Tipp ist, bewusste „Wir-Zeit“ einzuplanen, in der Ihr Euch auf positive Aspekte Eurer Beziehung konzentriert. Das kann ein wöchentliches Date sein, ein Spaziergang, bei dem Ihr bewusst nicht über Konflikte sprecht, sondern über das, was Euch verbindet und was Ihr aneinander schätzt.

Beziehungskiste

So sehr wir uns auch wünschen, dass es in Beziehungen immer harmonisch läuft: In der Realität kriselt es eben doch immer mal wieder im Zusammenleben mit anderen Menschen.

Hier wollen unsere Experten in der Serie Beziehungskiste helfen. Habt Ihr Fragen oder Konflikte, für die Ihr einen Rat sucht? Oder benötigt ihr einen Rat für einen Freund oder eine Verwandte? Die gestellte Frage besprechen wir dann mit einem der Experten und veröffentlichen Frage und Antwort (wenn gewünscht auch anonymisiert) jeden Mittwoch in unserer Zeitung und auf unseren Webseiten. Alle Zuschriften werden selbstverständlich sensibel behandelt. Schreibt uns gerne an beziehungskiste@zgo.de oder stellt Eure Frage ganz einfach hier:

Konflikte in Ich-Botschaften ansprechen

Kommunikation ist auch hier der Schlüssel. Versucht, in ruhigen Momenten über Eure Kommunikationsmuster zu sprechen. Wie könnt Ihr Konflikte ansprechen, ohne den anderen in die Defensive zu drängen? Oft hilft es, Ich-Botschaften zu verwenden und zu sagen: „Ich fühle mich ...“, anstatt „Du machst immer ...“. Es kann auch hilfreich sein, gemeinsam zu einer Paartherapie zu gehen. Dort könnt Ihr in einem geschützten Rahmen unter Anleitung lernen, konstruktiver zu kommunizieren und Konflikte so zu lösen, dass beide sich gehört und verstanden fühlen.

Denkt daran, es ist ein Zeichen von Stärke und Liebe zueinander, Hilfe zu suchen und gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten. Jede Beziehung durchläuft Phasen der Herausforderung, und es ist möglich, gestärkt aus ihnen hervorzugehen, wenn beide Partner bereit sind, sich einzubringen.

Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für Euren gemeinsamen Weg,

Deine Gwendolyn

Paartherapeutin Gwendolyn Stoye. Foto: privat
Paartherapeutin Gwendolyn Stoye. Foto: privat

Gwendolyn Stoye ist Paartherapeutin und Lebensberaterin. Gemeinsam mit ihrem Partner hilft sie Paaren in ihrer Praxis in Leer weiter. „Wir machen alle Sitzungen zu viert“, sagt sie. „Am schönsten ist es, zu sehen, wie zwei Menschen ihre Liebe zueinander wieder unbeschwert ausdrücken und leben können.“ Gemeinsam mit ihrem Partner macht sie außerdem den Podcast „Beziehung Total“. Durch die neue Serie in dieser Zeitung möchte sie noch mehr Paaren zeigen, wie leicht eine Beziehung noch schöner und tiefer wird.

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