Video und Podcast „Ein Glas mit Lars“ Landwirt Amos Venema – zwischen Tierwohl und Bauernprotesten

| | 18.02.2024 10:40 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Im Vlogcast und Podcast "Ein Glas mit Lars" spricht Landwirt Amos Venema mit Chefredakteur Lars Reckermann.
Im Vlogcast und Podcast "Ein Glas mit Lars" spricht Landwirt Amos Venema mit Chefredakteur Lars Reckermann.
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Aktiv hat Amos Venema nie an einem Bauernprotest teilgenommen, obwohl er selbst Landwirt ist. Über seine Ansichten zu den Protesten hat er im Podcast „Ein Glas mit Lars“ gesprochen.

Jemgum – Dass die Landwirte lautstark gegen die Politik demonstrieren, kann er verstehen. „Wir brauchen langfristige Perspektiven, um uns anpassen zu können“, sagt er und warnt vor der Flüchtigkeit politischer Entscheidungen. „Durch häufige Wechsel der Vorgaben ist es schwierig, eine stabile Zukunft zu planen.“ Dies widerspricht der Natur langfristiger landwirtschaftlicher Prozesse: „Die Landwirtschaft ist ein Tanker, sie kann nicht sofort abbremsen.“

Subventionen nur mit Gegenleistung

Das betrifft auch die Subventionen – für diese muss Venema Gegenleistungen erbringen. „Wir bekommen kein Geld, um uns dann zurückzulehnen; wir müssen dafür etwas leisten.“ So erhält sein Hof etwa Zahlungen dafür, dass im Winter Gänse nicht gestört werden. Auf die Frage, ob er ohne Subventionen existieren könnte, antwortet Venema mit „Jein“. „Der Umgang mit Subventionen ist weit komplexer, als es die öffentliche Diskussion oft zulässt.“

Tierwohl: "Nicht alles vermenschlichen"

In Bezug auf das Tierwohl äußert sich Venema ebenfalls detailliert. Er bezieht sich dabei auf den Vorwurf, meist von Außenstehenden, dass Mutter und Kalb zu früh getrennt werden. Er erklärt, dass in seinem Betrieb das Kalb direkt nach der Geburt von der Mutter getrennt wird, um eine Bindung zu verhindern, es ideal versorgen zu können und die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Venema betont, dass man aufpassen müsse, Tiere nicht zu vermenschlichen, da einige Dinge in der Tierwelt anders ablaufen.

Trotz der Herausforderungen unterstreicht Venema seine Leidenschaft für den Beruf des Landwirts und das Weitertragen der Tradition. Er würde sich immer wieder für den Beruf des Landwirts entscheiden, und dies nicht wegen des schnellen Geldes. „Wenn wir das nur für den schnellen Euro oder der Rendite wegen tun würden, dann müssten wir sofort alles verkaufen“, sagt er mit Nachdruck.

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