Filsum „Irish Spring“ sehr traditionell
Die acht Musikerinnen und Musiker beherrschten ihre Instrumente und lieferten beim 15. Festival in Filsum solide irische Folkmusik ab. Experimentelles fehlte diesmal aber völlig.
Filsum - Zum 15. Mal fand das irische Folkfestival „Irish Spring“ in Filsum statt. Acht Musiker und Musikerinnen und eine Tänzerin erfreuten die Gäste im ausverkauften Rathaussaal mit irischer Volksmusik. Aber wie das so ist, mit Wiederholungen: Das Publikum kann Vergleiche ziehen – und wirkte nicht so begeistert wie in den Vorjahren. Die Darbietungen waren – zwischen traurig-sehnsüchtigen Balladen und fetzigen Tanzrhythmen – sehr traditionell ausgerichtet. Experimentelles fehlte völlig. An das „Irish Spring-Festival“ vom Vorjahr mit der großartigen Lisa Canny und ihrer Band, reichte das diesjährige Kulturereignis nicht heran.
Inni-K eröffnete den Abend. Die Solosängerin begleitete sich bei einigen Liedern zwar auf Geige und Gitarre, etwas mehr Instrumentalmusik hätte ihrem Auftritt aber gut getan.
Beeindruckende Töne aus kleiner Blechflöte
Beeindruckend war, welche Töne Diarmaid Moynihan seiner kleinen Blechflöte, der Tin Whistle, und dem irischen Dudelsack, den Uilleann Pipes, entlocken konnte. Er gehört zu dem Geschwister-Trio The Moynihans aus Cork. Seine Schwester Deirdre, die sang und Geige spielte, führte zudem durch den Abend – größtenteils auf Deutsch.
Die dreiköpfige Band 3’oh featuring glänzte durch die Beherrschung ihrer Instrumente – allen voran David Munnelly, der mit seinem Akkordeon ganz eigene Akzente setzte. Für die Tour hatte sich der Band auch Anne Brennan angeschlossen. Sie beeindruckte zwar mit ihrer weichen, vollen Stimme, trat aber selten auf und wirkte insbesondere beim großen Finale eher lustlos.
Zuschauer wollten die schnellen Füße sehen
Bei den fetzigen Songs trat immer wieder Aneta Dortova auf die Bühne. Mit ihren Tanzeinlagen faszinierte sie das Publikum. Die Gäste reckten die Köpfe, um einen Blick auf ihre schnellen Füße zu erhaschen.
Abgeschlossen wurde der Abend mit dem gemeinsamen Auftritt aller Künstler. Die Zuschauer applaudierten und gingen – zwar nicht verzückt, aber zufrieden – nach einem soliden „Irish Spring-Festival“ nach Hause.