Betrugsmasche Erneut fallen Seniorinnen auf falsche Polizisten rein

Karin Böhmer
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Von Karin Böhmer
| 22.03.2024 14:09 Uhr | 2 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die Polizei ermittelt in mehreren Betrugsfällen, wo Seniorinnen um Eigentum gebracht wurden. Foto: DPA
Die Polizei ermittelt in mehreren Betrugsfällen, wo Seniorinnen um Eigentum gebracht wurden. Foto: DPA
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Mit einer besonders perfiden Masche wurden Frauen in Dornum und Aurich zur Herausgabe von großen Bargeldsummen verleitet. Es gibt eine Täterbeschreibung.

Dornum/Aurich/Marienhafe - Die Polizei sucht Zeugen, nachdem zwei Seniorinnen in den vergangenen Tagen Opfer einer perfiden Betrugsmasche geworden sind.

Am Donnerstag in dieser Woche traf es eine Frau in Dornum. Die 83-Jährige erhielt nach Angaben der Polizei tagsüber Anrufe von Betrügern, die behaupteten, ihr Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Die Täter gaben sich als Amtspersonen von Polizei und Staatsanwaltschaft aus und forderten eine fünfstellige Kautionssumme, damit der Sohn der 83-Jährigen einer Haftstrafe entgehen könne. Der Geldbetrag sollte persönlich an einen angeblichen

Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft übergeben werden.

Mann auf E-Scooter nahm das Geld entgegen

Die 83-jährige Frau folgte den Anweisungen und begab sich gegen 17.30 Uhr zu dem vereinbarten Treffpunkt. An der Ecke Resthafer Straße/Bahnhofstraße in Dornum übergab sie das Geld an einen Mann auf einem silbernen E-Scooter.

Als der Betrug auffiel war es zu spät. Aber es gibt eine Täterbeschreibung, die Polizei sucht Zeugen. Der Mann war zwischen Mitte 20 und 45 Jahre alt und sprach akzentfreies Deutsch. Er trug eine Jeanshose, eine dunkelblaue Jacke und einen grauen Kapuzenpullover mit Bauchtasche sowie eine dunkelblaue Mütze.

Personen, die den beschriebenen Mann gesehen haben oder sonstige Angaben machen können, werden gebeten, sich unter Tel. (04941) 606215 zu melden.

Weiterer Fall in Aurich sowie im Februar in Marienhafe

Vergangene Woche ist auch eine Seniorin in Aurich Opfer einer ähnlichen

Betrugsmasche geworden, wie die Polizei nun mitteilte. Am vergangenen Freitag wurde die Auricherin von einem angeblichen Polizeibeamten angerufen, der behauptete, ihre Wertsachen seien aufgrund von Einbrüchen in der Nachbarschaft nicht mehr sicher. Die Betrüger überredeten die Seniorin, eine fünfstellige Summe Bargeld vor ihre Haustür zu legen. Das Geld wurde dann von zwei Männern abgeholt. Ein Angehöriger erkannte im Nachgang den Betrug und informierte die Polizei.

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Einen im Ablauf fast gleichen Fall gab es Mitte Februar auch schon in Marienhafe.

In der Heinrich-Reimers-Straße wurde eine Seniorin von Personen angerufen, die sich als Polizisten ausgaben und sie warnten, dass ein Einbruch bei ihr bevorstehe. Sie brachten die Frau dazu, Schmuck mit einem Wert im unteren fünfstelligen Bereich vor die Tür zu stellen. Als klar wurde, dass es sich um einen Betrug handelte, war der Schmuck schon weg.

Das rät die Polizei bei dubiosen Anrufen

Folgende Empfehlungen gibt die Polizei, um sich vor Betrug zu schützen.

- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.

- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.

- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.

- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.

- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehende Personen.

- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.

- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.

- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.

- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.

- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben.

- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei.