Weser-Ems Geflügelzüchter „leben den Tierschutz“
Rund 180 Züchter und Gäste des Landesverbandes Weser-Ems versammelten sich. Ein Thema beherrschte die Tagung: Die Geflügelpest und der Umgang damit.
Hasbergen / Ostfriesland - Rassegeflügelzüchter aus dem Weser-Ems-Gebiet trafen sich jüngst in Hasbergen (Landkreis Osnabrück). Der Ort war aus Anlass des 150-jährigen Bestehens des Rassegeflügelzuchtvereins Osnabrück gewählt worden.
Rund 180 Delegierte, Gäste und Interessierte waren zur Hauptversammlung des Landesverbandes (LV) der Rassegeflügelzüchter gekommen. Das beherrschende Thema auf der Sitzung war die Geflügelpest und wie mit der Krankheit umzugehen ist. Der Landesverband der Rassegeflügelzüchter Weser-Ems betreut mehr als 5000 Züchterinnen und Züchter, darunter 500 Kinder und Jugendliche. Diese wiederum sind in 80 örtlichen Vereinen in der Region organisiert.
Verbandsvorsitzender Lars Steenken (Berne) hob in seinem Jahresbericht die Bedeutung der Rassegeflügelzucht hervor. Insbesondere in Zeiten der Geflügelpest sei die Erhaltung der Arten wichtig.
Ausstellungen für Zucht wichtig
„Wir organisierte Züchter erhalten seit mehr als 150 Jahren nicht nur eine Vielfalt und sichern altes Kulturgut, sondern wir leben auch praktischen Tierschutz“. Dieser spiele in der artgerechten Freilandhaltung eine sehr wichtige Rolle.
Auch das Schauwesen sei für die Erhaltungszucht notwendig. „Die Nachzuchttiere werden bei den Ausstellungen der Bevölkerung präsentiert und hinsichtlich ihrer Zuchtneigung eingestuft“, so Steenken. Lobende Worte fand der Vorsitzende für die Politik. Die Züchter würden mit ihren Problemen gehört werden, sagte er.
Tiere tagtäglich beobachten
Die LV-Tierschutzbeauftragten Dr. Inken Sander und Rainer Gerling berichteten über den Stand in Sachen Geflügelpest. Existenziell wichtig sei die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen sowie das tagtägliche Beobachten der Tiere.
Iris Tapphorn, die einen Gänsehof in Lohne betreibt, beschrieb eindrucksvoll, wie es ist, wenn ein Bestand von der Geflügelpest betroffen ist und die Tiere auf Anordnung des Veterinäramts gekeult werden muss. Das hatte sie auf dem eigenen Hof erlebt. Sie sprach zudem über den Stand der Forschung in der Tier-Impfung.
Auf der Versammlung bekamen Karl Fleischer (Dinklage), Mario Lange (Westerstede), Alois Bischoff (Friesoythe-Altenoythe), Dieter Bramlage (Visbek) und Erik Janssen (Großefehn), die Zuchtgemeinschaft Tammen (Südbrookmerland) und Jan Hendrik Millhahn (Friesoythe) Auszeichnungen verliehen. Sie alle waren auf der Verbandsausstellung in Hude-Wüsting zu Weser-Ems-Siegern gekürt worden.
Wahlen: Der 2. Vorsitzende Jens Tammen aus Südbrookmerland wurde im Amt bestätigt. Als Nachfolger des bisherigen Schriftführers Hubert Franke (Bad Laer) wurde Torsten Wallmeyer aus Lingen in den Vorstand gewählt. Dr. Inken Sander (Oldenburg) wurde als Tierschutzbeauftragte, Karl-Ludwig Meyer aus Weener als Beisitzer und Ralf Schipper aus Schortens als Jugendleiter bestätigt.