Nach Rücktritten Heimatverein Krummhörn will nach Krise wieder durchstarten

| | 10.04.2024 17:03 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 5 Minuten
Der Heimatverein Krummhörn betreibt unter anderem das Museum in der Manningaburg in Pewsum. Foto: Archiv
Der Heimatverein Krummhörn betreibt unter anderem das Museum in der Manningaburg in Pewsum. Foto: Archiv
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2023 musste der Verein noch Veranstaltungen auf Eis legen, weil unklar war, wie es weitergehen soll. Jetzt gibt es frischen Wind und einen neuen Vorstand. Die Mühle bleibt aber weiter geschlossen.

Pewsum - Der Krummhörner Heimatverein will wieder durchstarten. Nachdem im vergangenen Jahr mehrere Vorstandsmitglieder zurückgetreten waren, wurde nun ein neuer Vorstand gewählt. Der ist voller Tatendrang und bringt jede Menge Ideen mit.

Der Vorstand

Der neue erste Vorsitzende ist Menno Müller, der vorher Archivar des Vereins war. „Wir hatten in den vergangenen Monaten ein großes Chaos“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung. „Aber wir haben uns gesagt, wir halten zusammen und wir kriegen das wieder aufgezäumt.“ Den Verein aufzugeben, was vor ein paar Monaten noch gemunkelt wurde, kam für den jetzigen Vorstand nicht in Frage. „Wir haben es sogar geschafft, dass wir alle Posten wieder besetzen konnten.“ Der Vorstand ist, verglichen mit vorigen Vorständen, recht jung und das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen. „Wir verstehen uns alle sehr gut und jeder hat seine eigenen Aufgaben. Da geben wir die Verantwortung dann auch weiter“, sagt Menno Müller.

Der neue Vorstand des Krummhörner Heimatvereins besteht aus: Aafke Weermann (Veranstaltungsbeauftragte, links), Klaus Weermann, Alessa Lawrence (Museumsleitung), Imke Müller, Gerald Hagen (zweiter Vorsitzender), Martina Diekmann (Schriftführerin), Mario Bensing (Kassenwart), Mechthilde Bensing (Jugendwartin, Leiterin Tanzgruppe Lollipops), Heinz Heere Fransen und dem ersten Vorsitzenden Menno Müller. Foto: privat.
Der neue Vorstand des Krummhörner Heimatvereins besteht aus: Aafke Weermann (Veranstaltungsbeauftragte, links), Klaus Weermann, Alessa Lawrence (Museumsleitung), Imke Müller, Gerald Hagen (zweiter Vorsitzender), Martina Diekmann (Schriftführerin), Mario Bensing (Kassenwart), Mechthilde Bensing (Jugendwartin, Leiterin Tanzgruppe Lollipops), Heinz Heere Fransen und dem ersten Vorsitzenden Menno Müller. Foto: privat.

Unterstützt wird Menno Müller vom zweiten Vorsitzenden Gerald Hagen, dem Kassenwart Mario Bensing, der Schriftführerin Martina Diekmann, der Museumsleiterin Alessa Lawrence, der Veranstaltungsleiterin Aafke Weermann sowie Jugendwartin Mechthilde Bensing. Letztere leitet auch die Kindertanzgruppe Lollipops. Außerdem gibt es mit Heinz-Heere Fransen, Imke Müller und Klaus Weermann drei Beisitzende, die ebenfalls Teil des Vorstands sind.

Die Manningaburg

“Wir haben ein paar Räume in der Burg ein bisschen umgestaltet“, sagt Menno Müller. Also sowohl aufgeräumt als auch ausgemistet. „Es war teilweise doch recht vollgestellt.“ Die Burg soll vom 1. Mai bis zum 13. Oktober 2024 an fünf Tagen die Woche jeweils von 11 bis 15 Uhr geöffnet sein. Schließtage sind montags und freitags. Freitags deshalb, weil dann oft Trauungen in der Burg stattfinden. In der Woche kümmert sich eine Angestellte von der Gemeinde um das Museum und die Kasse, am Wochenende übernimmt der Verein das ehrenamtlich.

Beibehalten werden auch die Kooperationen mit den Grundschulen. „Das ist wichtig, die Jugend heranzuziehen und ihnen Verständnis für ihre Heimat zu vermitteln“, sagt Menno Müller. Der Verein bietet deshalb weiter kostenlose Führungen für die Grundklassen durch die Burg an.

Die Pewsumer Mühle

Im März 2022 wurden in der Pewsumer Mühle, die vom Heimatverein als Museum betrieben wird, ein starker Schimmelbefall sowie ein großer Riss im Mauerwerk festgestellt. Seitdem ist die Mühle geschlossen – und eine Wiedereröffnung auch heute nicht in Sicht. „Die Mühle bleibt dieses Jahr auf jeden Fall noch geschlossen“, sagt Menno Müller. Für die Restaurierung der Mühle hat die Gemeinde Krummhörn, die als Eigentümerin dafür verantwortlich ist, ein Gutachten erstellen lassen. „Das muss jetzt ausgewertet werden und entschieden werden, was alles gemacht werden muss“, so Müller.

Im Rahmen des Gutachtens sei unter anderem herausgekommen, dass die Flügel der Mühle geröntgt werden müssen. Das hat man unter anderem auch bei der roten Mühle in Greetsiel gemacht, die gerade ebenfalls saniert wird. Immerhin: Der große Riss im Mauerwerk sei bereits ausgebessert worden. „Da musste Stein für Stein rausgenommen und wieder eingesetzt werden.“

Veranstaltungen

“Wir wollen ein bisschen weg von dem Image, wir wären ein Feierverein. Das ist nicht Sinn und Zweck.“ Gleichwohl sind in diesem Jahr einige Veranstaltungen geplant, sagt Schriftführerin Martina Diekmann. Die Saison beginnt am 19. Mai mit dem Museumstag plus Rahmenprogramm an der Burg. Des Weiteren gehören auch die Klassiker wie der plattdeutsche Gottesdienst im Juli sowie das Anleuchtfest bei der Mühle und der Nikolausumzug durch Pewsum dazu. Ein besonderes Highlight wird sicherlich das Konzert des Orchesters „Opus 112“ aus Hannover, zu dem circa 60 Musikerinnen und Musiker gehören. Das Konzert findet statt am 8. September bei der Burg. Der Mühlentag fällt in diesem Jahr wegen der Sanierungsarbeiten an der Mühle aus. „Als Neustart sind wir damit aber eigentlich auch schon ganz gut ausgelastet“, so Diekmann. „Das soll ja auch Spaß machen.“

Generell will der Heimatverein in Sachen Veranstaltungen besser mit der Gemeinde und der Touristik zusammenarbeiten. „Wir wollen uns demnächst mal zusammensetzen, dass unsere Veranstaltungen zum Beispiel auch im Veranstaltungskalender aufgenommen werden“, sagt Menno Müller. Auch Kooperationen seien denkbar. Als Beispiel nannte er Bustouren der Touristik, die dann künftig für eine Führung auch die Burg in Pewsum ansteuern könnte. „Da wollen wir einfach schauen, was wir vielleicht gemeinsam für Ideen haben und was wir gemeinsam machen könnten.“

Mitglieder

Der Heimatverein Krummhörn hat zwar einige Mitglieder verloren, es sind aber auch wieder einige hinzugekommen, sagt Menno Müller. Der Verein habe derzeit 368 Mitglieder, 2022 waren es 367. „Neue Mitglieder sind jeder Zeit herzlich willkommen“, sagt Jugendwartin Mechthilde Bensing. Von Jung bis Alt, für jedes Talent gebe es einen Platz. Als Beispiel nannte sie Burgknappen, eine Gruppe älterer Männer, die sich jede Woche trifft, um die Burg, die Mühle und alles drumrum sauber zu halten. Aber auch für jüngere Menschen und ihre Ideen, die sich einbringen, seien willkommen.

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