Private Einblicke und mehr Ems-Überführung – Redaktionsmitglieder teilen ihre Geschichten
Wenn die riesigen Schiffe der Meyer-Werft durch die Ems gleiten, zieht das noch immer Schaulustige auf den Deich. Grund genug für uns, in unseren Redaktionen die besten Überführungs-Erlebnisse zu erfragen.
Ostfriesland - Ein fester Programmpunkt für viele Einheimische und Urlauber: Seit den frühen 90er Jahren überführt die Meyer-Werft in Papenburg regelmäßig ihre gigantischen Kreuzfahrtschiffe durch die Ems nach Emden. Auch wenn man sie am Deich am besten sieht – die schönsten Geschichten rund um die Überführungen passierten uns oft am Rande des Geschehens.
Auch die Kolleginnen und Kollegen unserer Redaktionen der Ostfriesen-Zeitung und des General-Anzeigers haben in vielen Jahren – sowohl beruflich als auch privat – ihre eigenen Erfahrungen mit der so genannten Ems-Überführung gemacht. Welche das sind, haben sie uns ganz exklusiv verraten:
Nikola Nording fiel fast aus dem Bett
Als ich frisch nach Leer gezogen bin, wohnte ich recht nah an Innenstadt und Ems. Damals fand die Überführung mitten in der Nacht statt. Was ich heute weiß: Die Schiffe grüßen die Stadt Leer, wenn sie durch die Jann-Berghaus-Brücke fahren, mit einem lauten "Tuuuuuttt". Damals wusste ich es nicht. Erst schlich sich das Geräusch in meinen Traum ein, wo plötzlich eine Schiffshupe zu hören war. Dann wurde ich wach und fiel fast aus dem Bett vor Schreck über das laute Geräusch. Heute bin ich schlauer, wohne allerdings auch weiter von der Ems entfernt.
Für Matthias Herzog fuhr ein Schiff über den Dächern von Leer vorbei
Am 23. Oktober 2021 fand die Überführung der „Aidacosma“ statt. Eigentlich wollte ich zur Jann-Berghaus-Brücke fahren, doch dann habe ich das Schiff über den Dächern der Leeraner Altstadt von meiner Wohnung aus gesehen.
Jonas Bothe war als Kind Zeuge einer Beinahe-Panne
Beruflich war ich, glaube ich, nie vor Ort. Ich kann mich aber noch daran erinnern, dass ich als Kind Anfang der 90er Jahre mit meiner Familie eine Schiffsüberführung gesehen habe. Das Kreuzfahrtschiff hatte aber Probleme, durch die Jann-Berghaus-Brücke zu kommen, und hat eine ordentliche Schramme davongetragen.
Dirk Hellmers blieb stecken
Diese Geschichte ist bestimmt schon zehn Jahre her: Ich habe mein Auto am Straßenrand in Westoverledingen nahe Hilkenborg geparkt und nicht an das schlechte Wetter gedacht. Ich habe mich festgefahren und fiel mal eben eine halbe Stunde aus dem Liveticker aus.
Rilana Kubassa entdeckte das Schiff beim Zähneputzen
Als Jugendliche lebte ich im Rheiderland. Dass man von Ditzum aus nach Petkum fahren kann, wusste ich natürlich – dass man von unserem Haus aus bis nach Emden sehen konnte, stellte ich eines Abends beim Zähneputzen fest. Das Badezimmerfenster im Obergeschoss bot freien Blick auf ein hell erleuchtetes Kreuzfahrtschiff, das immerhin gute zehn Kilometer Luftlinie entfernt lag.
Jutta Martens sah wohl die meisten Schiffe vorbeifahren
Ich stand bisher mindestens 25 Mal am Deich. So genau erinnere ich mich nicht mehr an jedes einzelne Schiff, das ich beruflich durch die "Nadelöhre" begleitet habe. Einmal war das Schiff gerade weg, einmal haben wir stundenlang gewartet, dass es endlich losging. Die Meyer-Werft ist immer für eine Überraschung gut. Apropos Überraschung: Dass die Schiffe jedes Mal so viele Menschen anzieht, überrascht mich immer wieder. Und genau darum stehen wir jedes Mal am Deich: Die Menschen bekommen nicht genug davon.
Nina Harms schickte ihre Gäste zum Deich, war aber selbst noch nie dabei
Ich lebe seit 23 Jahren in Ostfriesland und habe bisher tatsächlich noch keine einzige Schiffsüberführung live mit angesehen. Ich hatte es zwar immer mal vor, mich auch an den Deich zu stellen. Aber bislang hat es irgendwie immer nicht geklappt. Allerdings habe ich jedes Mal, wenn wir gerade Besuch aus Bayern hatten, allen den Tipp gegeben, sich das Spektakel anzusehen. Diejenigen, die hingefahren sind, waren begeistert. Einige haben daraufhin sogar extra ihren Urlaub so gelegt, dass sie bei der nächsten Schiffsüberführung wieder in Ostfriesland waren.
Daniel Noglik suchte das Warme
Ich war genau einmal da – mit der lieben Jutta Martens als Volontär bei Ostfriesen-TV. Es war dunkel und sehr kalt. Ich erinnere mich noch daran, dass es am Wagen vom NDR Heizlüfter gab, an denen man sich wärmen konnte.
Heiko Müller ist in Petkum ganz nah dran
Mein Lieblingsort bei den Schiffsüberführungen ist der Petkumer Hafen – und am besten noch bei Nacht! Dort ist man den Kreuzfahrtriesen ganz nah. Allerdings ist das kein Geheimtipp, denn viele andere Schaulustige betrachten das Spektakel von dort. Aber auch ohne große Pötte ist dieser Platz schön, beschaulich und deshalb immer einen Besuch wert. Jetzt gibt es dort auch eine Fischbude, die das Kreuzfahrtschiffgucken noch etwas „schmackhafter“ macht.