Wittmund Kräfte bündeln für das Klima

| 04.06.2024 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die Teilnehmer am Klima-Workshop in Wittmund berieten über ein vorausschauendes Handeln zum Wohle ihrer Gemeinden. Fotos: privat
Die Teilnehmer am Klima-Workshop in Wittmund berieten über ein vorausschauendes Handeln zum Wohle ihrer Gemeinden. Fotos: privat
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Der Landkreis Wittmund will vorausschauend planen und Schäden durch Umweltereignisse vermeiden. Vertreter der Gemeinden trafen sich, um ein Netzwerk zu spinnen.

Wittmund - Gleich zu Anfang ihres Workshops sagte Dr. Enke Franck vom Niedersächsischen Kompetenzzentrum Klimawandel (NIKO) den Teilnehmern, was Sache ist: „Die Anpassung an die zu erwartenden Folgen des Klimawandels bedeutet eine vorausschauende Planung im Sinne des Vorsorgeprinzips.“

Um einen Einblick über die Situation der einzelnen Gemeinden im Landkreis Wittmund zu bekommen, trafen sich deren Vertreterinnen und Vertreter sowie Mitarbeitende der Kreisverwaltung im Mai.

Nicht mit erhobenem Zeigefinger

Der Workshop wurde gemeinsam vom Landkreis Wittmund und dem Zentrum Klima-Anpassung (ZKA) organisiert. Im Hinblick auf die steigende Anzahl von Jahrestagen, an denen mehr als 25 Grad Celsius herrsche, müsse proaktiv gehandelt werden, um künftige Schäden zu vermeiden und erkennbare Risiken zu minimieren, erklärte Dr. Enke Franck.

Im Fokus des Treffens standen praxisnahe Handlungsmöglichkeiten und Lösungsansätze. So betonte Gebhard Heinken, Naturgartenbeauftragter und Insektenlotse aus Großheide, in seinem Vortrag über naturnahe Gartengestaltung die Notwendigkeit, private Eigentümer zur Klimavorsorge zu motivieren: „Wir müssen die Menschen mitnehmen, das geht nicht mit erhobenem Zeigefinger.“

Bestandsaufnahme einer Fachfrau: Klimaanpassungsmanagerin Friederike Fischer sorgte für den Überblick.
Bestandsaufnahme einer Fachfrau: Klimaanpassungsmanagerin Friederike Fischer sorgte für den Überblick.

Agnes Droste, Bürgermeisterin der Gemeinde Alfhausen, nannte ein Beispiel dafür, was kleine Gemeinden selbst tun können. Bei der Entwicklung eines klimagerechten Neubaugebietes in Alfhausen entstünde durch angepasste Windkonzepte ein Kühlungseffekt, und es werde auf Rückzugsorte für Fledermäuse geachtet. Die Häuser seien so ausgerichtet, dass die Dachflächen für Solaranlagen genutzt werden können.

Hitze, Trockenheit, Starkregen und Hochwasser hätten in den vergangenen Jahren auch in ihren Gemeinden deutlich zugenommen, berichteten deren Vertreter.

Das Prinzip der Schwammstadt

Die Ideen für Schritte hin zu einer klimaangepassten Kommune reichten von der effizienten Nutzung lokaler Ressourcen über die Stärkung des Wassermanagements und Kampagnen zur Information der Bevölkerung bis hin zu Pflanzungen klimaresistenter Baumarten. Auch das Prinzip der Schwammstadt, bei dem Flächen geschaffen werden, die Wasser zwischenspeichern und bei Bedarf wieder abgeben können, wurde erörtert.

„Diese Auftaktveranstaltung war ein wichtiger Schritt, um die Klimaanpassung als gemeinsame Aufgabe über alle Fachbereiche hinweg zu etablieren und die Zusammenarbeit der Kommunen zu stärken“, betonte Friederike Fischer, Klimaanpassungsmanagerin des Landkreises Wittmund.

„Wenn wir Synergien nutzen und Kräfte bündeln, können wir den Herausforderungen gemeinsam begegnen“, sagte die Fachfrau des Landkreises.

Wittmunder Bürger gestalten mit

Die nächste Veranstaltung zu dem Thema richtet sich an interessierte Wittmunder Bürgerinnen und Bürger. Gemeinsam mit dem Verein Ländliche Erwachsenenbildung in Niedersachsen und der Volkshochschule (VHS) Friesland-Wittmund lädt der Landkreis dazu ein, Perspektiven für ein zukunftsfähiges Leben in Wittmund und Umgebung aufzuzeigen und zu gestalten.

Beginn ist am 7. Juni um 15 Uhr in der VHS, Breslauer Straße 19/21. Anmeldung an VHS Friesland-Wittmund, www.vhs-frieslandwittmund.de oder Telefon 0 44 62 / 86 33 00. Die Teilnahme ist kostenfrei.

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