Leer / Malaga Konzert vor 800 Spaniern
In der Kathedrale in Malaga stehen zwei nahezu identische Orgeln. An einer davon begeisterte der Leeraner Kirchenmusikdirektor Johannes Geßner das Publikum.
Leer / Malaga - Bei seinem ersten Konzert im Januar in Bornos (Andalusien) muss Johannes Geßner, Kirchenmusikdirektor des Sprengels Ostfriesland-Ems sowie Kantor und Organist an der Lutherkirche Leer, großen Eindruck hinterlassen haben. Zumindest sprach sich der Auftritt des Leeraners in der Organistenszene Südspaniens herum.
Geßner bekam erneut eine Anfrage für ein Konzert, diesmal vom Kathedralorganisten in Malaga, Antonio Pino de Romero, und machte sich wieder auf den Weg nach Spanien. Die Kathedrale von Malaga beherbergt eine der größten historischen Orgeln des Landes und ist abgesehen davon eine der größten Kirchen Spaniens.
Etwa 4000 Pfeifen
Dort befinden sich zwei beinahe identische Orgeln die 1781 und 1782 fertiggestellt wurden. Johannes Geßner spielte an dem bereits restaurierten Instrument, das nach seinen Angaben mit 107 Registern und etwa 4000 Pfeifen jede Orgel in Ostfriesland in den Schatten stellt.
„Das Gefühl, die exakt selben Tasten und Registerzüge wie die Menschen vor 242 Jahren zu bedienen, war ein ganz besonders erhebendes Gefühl beim Musizieren“, berichtet er.
Bereits eine Stunde vor Konzertbeginn standen die Menschen vor der Kirche Schlange. Am Ende war das Konzert mit 800 begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörern, die mit Standing Ovations Beifall zollten, ein voller Erfolg.
Wegen einiger baulicher Besonderheiten der spanischen gegenüber den norddeutschen Orgeln ließen sich gängige Musikstücke, wie die von Johann Sebastian Bach, in weiten Teilen kaum darstellen, erklärt der Kirchenmusikdirektor. So habe das Programm in Malaga viele ungewöhnliche Werke umfasst, die sonst eher selten an der Orgel zu hören sind.
Der Höhepunkt sei der Fandango von Padre Antonio Soler, eine wahre Artistennummer auf der Orgel, gewesen. Einen Mitschnitt gibt es online auf www.youtube.com/watch?v=IQvnTiX-slU zu hören.