Landkreis Leer Kirchenkreis will Kinder schützen

| 25.06.2024 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Sexualisierte Gewalt soll im kirchlichen Kontext keine Chance haben. Deshalb wurde auf der Synode in Filsum ein Konzept zur Prävention verabschiedet.

Filsum - Die Synode des Kirchenkreises Rhauderfehn hat in der vergangenen Woche ein Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt verabschiedet. Mehr als 40 Vertreter der Gemeinden Bunde, Weener, Rhauderfehn, Ostrhauderfehn, Westoverledingen, Jümme, Uplengen, Hollen und Ockenhausen hatten sich im Rathaus Filsum eingefunden, um darüber zu beraten.

Außerdem ging es um die Struktur- und Personalentwicklung, die Situation der Partnerkirche in Indien und das sogenannte Zuweisungsrecht für Gemeinden, sprich die Verteilung der Kirchensteuer.

Hohe Dunkelzifferbei Kindern

Schwerpunkt aber war die Verabschiedung des Präventionskonzeptes. Anuschka Lütje von der Hannoverschen Landeskirche hielt ein Grundsatzreferat. 2022 wurden in Deutschland 48 Kinder pro Tag Opfer sexueller Gewalt, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, berichtete sie. „Es ist richtig und notwendig, dass alle Haupt- und Ehrenamtlichen sich verpflichten, alles dafür zu tun, dass jegliche Form von sexualisierter Gewalt keine Chance im kirchlichen Kontext hat“, sagte Superintendent Thomas Kersten.

Mitarbeiter und Ehrenamtliche schulen

Deshalb würden alle Gemeinden und Einrichtungen für die Thematik sensibilisiert. Deren Mitarbeiter und in der Folge auch alle ehrenamtlich Tätigen würden entsprechend geschult werden. Bis Ende des Jahres soll jeder Gemeinde ein eigenes passgenaues Konzept vorliegen. Dem soll eine Risikoanalyse, beispielsweise der Jugendarbeit und der vorhanden Räumlichkeiten, vorausgehen.

Der Kirchenkreis Rhauderfehn gehört nach eigenen Angaben zu den ersten 20 Kirchenkreisen in der Landeskirche Hannover, die ein eigenes Schutzkonzept entwickelt haben.

Auch im Bereich des Klimaschutzes liegt noch jede Menge Arbeit vor dem Kirchenkreis. Momentan wird der Gebäudebedarfsplan angepasst.

Es stelle sich die Frage, wieviel Raum bei schrumpfenden Gemeindegliederzahlen notwendig sein wird, um den Aufgaben gerecht zu werden. „Auch Kooperationen und gemeinsame Nutzung von Gebäuden und Räumen sind denkbar und zukünftig immer zu prüfen“, erklärte Superintendent Thomas Kersten.

Klimamanager wird eingestellt

Zur Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes richtet der Kirchenkreis Rhauderfehn mit finanzieller Unterstützung des Bundes die Stelle eines Klimamanagers ein. Sie ist zunächst auf drei Jahre befristet.

Das Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt ist auf der Internetseite des Kirchenkreises www.kk-rhauderfehn.de nachzulesen.

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