Nach Tod des Fischers Greetsieler Kutterkorso abgesagt

| | 24.06.2024 16:42 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Einsatzkräfte hatten nach dem Vermissten gesucht, nun wurde er von der Besatzung eines Katamarans gefunden. Foto: Wagenaar
Einsatzkräfte hatten nach dem Vermissten gesucht, nun wurde er von der Besatzung eines Katamarans gefunden. Foto: Wagenaar
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Nach dem Fund des Leichnams des über Bord gegangenen Fischers wird eine der attraktivsten touristischen Veranstaltungen in der Krummhörn abgesagt. Der Kutterkorso fällt aus.

Greetsiel - Jetzt steht fest: Der von Krummhörner Fischern alljährlich organisierte Kutterkorso fällt dieses Mal aus. Grund für die Absage der bei Touristen und Einheimischen so beliebten Veranstaltung ist der Todesfall eines Fischer-Kollegen. Der junge Mann war am 16. Juni 2024 auf seinem Kutter über Bord gegangen. Genau eine Woche später wurde der Leichnam in der Nordsee vor Borkum gefunden.

Mit der Absage werde dem tragischen Verlust des Kollegen Rechnung getragen, erklärte der Sprecher der Fischer, Gerold Conradi, auf Nachfrage dieser Zeitung. Eine eigene Gedenkfeier für den Verstorbenen sei bereits angedacht. „Wir Fischer planen auch noch etwas gemeinsam“, so Conradi. Zunächst stünde aber erst einmal die Familie des Toten mit ihren Wünschen und ihrer Trauer im Vordergrund. Ihr wolle man den nötigen Raum geben.

Beliebte Traditionsveranstaltung

Der Kutterkorso war eigentlich für den 3. August 2024 geplant. An dem Korso nehmen in der Regel mehr als 20 Kutter aus Greetsiel mit ihren Mannschaften teil. Auf der mehrstündigen Ausfahrt auf See oder auf Kurztrips bis zur Schleuse Leysiel dürfen Gäste mitfahren. Die Tickets sind immer schnell vergriffen.

Auf der Internetseite der Touristik GmbH Krummhörn-Greetsiel wird bereits darauf hingewiesen, dass die Traditionsveranstaltung in diesem Jahr nicht stattfinden wird. „Die Veranstaltung ist für 2024 leider abgesagt. Wir bitten um Ihr Verständnis“, heißt es dort.

Groß angelegte Suche

Die Besatzung des Katamarans der AG Ems hatte am Samstagmorgen den leblosen Mann bei einer Überfahrt von Emden nach Borkum im Wasser entdeckt. Der Kapitän informierte daraufhin die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), welche den Leichnam barg.

Am Unglückstag war es zu einer Rettungssuche mit zahlreichen Seenotrettungsbooten, einem Hubschrauber, einem Flugzeug mit Wärmebildkameras, auch unter Beteiligung der niederländischen Nachbarn gekommen. An Land suchte die Feuerwehr die Deichlinie mit Drohnen ab. Auch die Greetsieler Fischer hatten sich an der Suche beteiligt. Sie hatten eigentlich geplant, an diesem Montag nochmals herauszufahren. Jetzt ist ihr Kollege gefunden.

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