LAK plant Erstaufführung Schicksal von Almuth Cirksena schreibt Geschichte

| 27.06.2024 15:04 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Almuth Cirksena – gespielt von Hilke Peters – hatte kein einfaches Leben. Ihre Mutter stellte sie die meiste Zeit ihres Lebens unter Arrest. Foto: Privat
Almuth Cirksena – gespielt von Hilke Peters – hatte kein einfaches Leben. Ihre Mutter stellte sie die meiste Zeit ihres Lebens unter Arrest. Foto: Privat
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In der Reihe „Dörfer erzählen Geschichte“ gibt es ein neues Stück. Es handelt vom Leben der Almuth Cirksena – und das war alles andere als angenehm.

Greetsiel - Die Ländliche Akademie Krummhörn bringt in der Reihe „Dörfer erzählen Geschichten“ eine Erstaufführung auf die Bühne. Diesmal dreht sich alles um das Leben von Almuth Cirksena. Das Stück stammt aus der Feder von Herma C. Peters und wird am Sonntag, 30. Juni 2024, um 15 Uhr im Steinhaus in Greetsiel aufgeführt.

Almuth Cirksena wurde im Jahr 1465 als sechstes Kind von Graf Ulrich Cirksena und seiner Frau Theda geboren. Kurz darauf verstarb der Graf und Gräfin Theda wurde, in Vormundschaft ihrer noch unmündigen Söhne, zur Regentin.

Inszenierte Entführung

Auf der Burg in Emden herangewachsen, verliebte sich Gräfin Almuth in den Edelmann Engelmann von Hörstel. Dieser war in Diensten von Gräfin Theda und stand hoch in ihrer Gunst. Auf der Friedeburg setzte sie eben jenen Engelmann von Hörstel als Drost ein. Von der Liebe zwischen von Hörstel und ihrer Tochter Almuth ahnte sie nichts. Aber das sollte sich bald ändern.

Engelmann von Hörstel wollte seine Geliebte Almuth mit zur Friedeburg nehmen, sah sich jedoch großen Widerständen ausgesetzt. Darum kam es im Egelser Wald kurzerhand zu einer inszenierten Entführung. Engelmann zog Almuth auf sein Pferd und die beiden ritten nach Friedeburg. Dort wurden die beiden noch am selben Tag vom dortigen Burgkaplan getraut.

Bruder soll Almuth nach Hause holen

Gräfin Theda war außer sich, als sie davon erfuhr. Engelmann von Hörstel war nur von niederem Adel. Diese Tatsache passte so gar nicht in Thedas Machtgefüge. Sie reiste zur Friedeburg und verlangte die Herausgabe ihrer Tochter, was von Hörstel jedoch nicht tat. Die Gräfin ließ daraufhin die Burg belagern und wartete mit ihrem Gefolge auf die Rückkehr ihres ältesten Sohnes Enno. Dieser befand sich auf einer Wallfahrt nach Jerusalem, dort war er zum „Ritter des Heiligen Grabes“ geschlagen worden.

Im Februar des Jahres 1492 in Friedeburg angekommen, stellte er Engelmann von Hörstel zur Rede. Engelmann zog sich nach einem kurzen Wortgefecht in die sichere Burg zurück. Enno und zwei Bedienstete folgten ihm über den zugefrorenen Burggraben, in voller Rüstung. Doch das Eis trug die schwere Last nicht und brach. Alle drei ertranken. Ein Waffenstillstand zur Bergung der Leichen wurde vereinbart.

Hausarrest bis zum Tod

Dann setzte Gräfin Theda die Belagerung der Burg fort, bis von Hörstel in einer Nacht- und Nebelaktion floh. Ihre Tochter Almuth verdonnert sie zu Hausarrest auf der Burg der Cirksena in Greetsiel.

Doch Almuths Ehemann gab nicht auf: Er schicke eine alte Frau in Bettler Kleidung nach Greetsiel und die beiden Frauen tauschten die Kleidung. So gelang Almuth die Flucht über die Ems nach Groningen, wo sich die beiden Eheleute in einem Gasthaus treffen wollten. Aber der Plan geht nicht auf, weil die beiden erkannt und verraten wurden. Almuth wurde zurück auf die Burg nach Greetsiel gebracht, wo Mutter und Tochter bis zum Tode von Theda, drei Jahre später, Tür an Tür wohnten. Almuth blieb fast drei Jahrzehnte, bis zu ihrem Tod 1522 in Arrest, auf Anweisung ihrer eigenen Mutter.

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