Frau am Freitag Am Badesee sind alle gleich
Juhu, endlich ist der Sommer auch hier bei uns in Ostfriesland angekommen – und was ist da schöner als ein Tag am See?
Ich war diese Woche beim Badesee in Neermoor und bin dort meinen zwei liebsten Beschäftigungen nachgegangen: Sonne tanken und Leute beobachten.
Gerade am Badesee sieht man die unterschiedlichsten Gruppen: von den Familien mit kleinen Kindern, die mit Sonnenschirm, Luftmatratze und Sandeimer bepackt am kleinen aber feinen Sandstrand aufschlagen bis zu den Jugendlichen, die sich in großen Gruppen auf dem Rasen zusammenrotten, laut kichern und quatschen und als Gemeinschaftsbeschäftigung einen Ball hin- und her kicken.
Was mir in dieser Woche aber ganz besonders aufgefallen ist: Egal ob Bikini, Badeanzug, Speedo, Shorts oder Burkini – am See hat jede Art der Badekleidung ihre Berechtigung und die Zeiten, in denen mit dem Finger auf andere gezeigt wurde, weil sie der bescheuerten Norm nicht entsprechen, scheinen endlich vorbei.
Ich schreibe bewusst „endlich“, denn das war auf jeden Fall nicht immer so. Wenn ich mich an meine Jugend erinnere, ging es da vor allem ums Aussehen. Body-Shaming, also die Diskriminierung beziehungsweise Beleidigung von Menschen aufgrund ihres Körpers, war gerade in den 2000er Jahren an der Tagesordnung. Wer die besonders tiefsitzende Hüfthose und den knappen Bikini nicht tragen konnte, war offiziell uncool und wurde leider auch oft so behandelt.
Wie herrlich, dass diese Unart nun endlich an Bedeutung verloren hat. Es ist doch wirklich sowas von egal was man anhat und welches Gewicht die Waage anzeigt – viel wichtiger ist es doch, eine gute Zeit zu haben, und vor allem schöne Erinnerungen an einen Sommer am Badesee zu schaffen. Also, wenn die Unsicherheit vorm Spiegel mal wieder kickt: Nicht reinsteigern und bitte tapfer bleiben!