Frau am Freitag Echte Erwachsene

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Eine Kolumne von Nikola Nording
| 05.07.2024 09:36 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Wo ist die Rechnung, fragte sich die Frau am Freitag kürzlich. Foto: Pixabay
Wo ist die Rechnung, fragte sich die Frau am Freitag kürzlich. Foto: Pixabay
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Die Frau am Freitag scheitert an ihrem eigenen Ordnungssystem und fragt sich: Wann werde ich endlich erwachsen?

Wenn im Garten jeder Halm so steht, wie man es möchte, alle Rechnungen bezahlt sind und sogar das Altglas weggebracht ist, dann stehe ich in meinem Haus und denke: Guck an, du bist schon ganz schön groß. Also ich mit meinen 35 Jahren.

Und dann gibt es die anderen Momente: Ich habe kürzlich für die Steuererklärung eine Rechnung gesucht. Ich hatte mir einen neuen Laptop gekauft und wollte die Rechnung an die Erklärung anhängen. Nun macht man die Steuererklärung nur einmal im Jahr und der Kauf des Laptops war viele Monate her. Dort, wo ich normalerweise meine Rechnungen – nennen wir es – lagere (meine Mama würde es horten nennen), war das Schreiben nicht zu finden.

Also begann ich nachzuforschen: Wo konnte ich die Rechnung gelassen haben? Ich erinnerte mich, dass ich sie beim Kauf in die Tasche des Laptops gesteckt hatte – damit ich sie nicht verliere. „Wie passend“, dachte ich. Doch in der Tasche war sie nicht. Dann erinnerte ich mich, dass es nicht die neue Tasche, sondern die des alten Laptops war. Doch wo war der? Und seine Tasche? Ich durchsuchte mein Büro, den Keller und auch große Teile des Wohnzimmers. Kontaktierte einen Bekannten, von dem ich meinte, ihm den Computer ausgeliehen zu haben, aber auch dort nichts.

Zu allem Überfluss hatte ich wenige Wochen vorher mein Büro umgeräumt und neu sortiert. Nach einer Stunde verzweifeltem Suchen fand ich die Rechnung dann: Ich hatte den alten Laptop so in einen Büroschrank geräumt, dass ich ihn beim ersten Suchen übersehen hatte. In der Klappe des Laptops war dann die Rechnung. Als ich sie fand, war ich sehr erleichtert. Doch kam mir der Gedanke: „Ob das einem echten Erwachsenen auch passiert wäre?“ Ich lachte über mich selbst und beschloss: Da muss ich wohl – tapfer bleiben.

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