Schwimmen in der Nordsee Die schönsten Orte zum Abkühlen in der Krummhörn

| | 19.07.2024 11:45 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 7 Minuten
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Der Badesee in Greetsiel ist eine von zwei offiziellen Badestellen in der Krummhörn. Foto: Archiv/Wagenaar
Der Badesee in Greetsiel ist eine von zwei offiziellen Badestellen in der Krummhörn. Foto: Archiv/Wagenaar
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Die Nordsee ist direkt vor der Tür, aber nicht überall kann man einfach so ins Wasser springen. Wir haben uns umgeschaut, wo man in und um die Krummhörn am besten das Badewetter genießen kann.

Krummhörn - Von Sonne und Sommer satt kann man momentan auf der ostfriesischen Halbinsel noch nicht sprechen. Doch das Wochenende verspricht, endlich sommerlich zu werden. Die Temperaturen erreichen bis zu 31 Grad am Samstag, 20. Juli 2024. Wer Abkühlung sucht, wird an der Küste an zahlreichen Badestellen fündig. Die Redaktion gibt einen Überblick über die schönsten Plätze.

Die Gemeinde Krummhörn selbst hat nur zwei offizielle Badegewässer, den Trockenstrand Upleward und den Greetsieler Badesee. Aber wer eine kleine Anfahrt in Kauf nehmen will, der findet auch außerhalb der Krummhörner Gemeindegrenzen Badestellen, an denen sich das Sommerwetter genießen lässt. Die Redaktion gibt einen Überblick:

Upleward

Der Badestrand in Upleward ist vor allem dafür bekannt, dass sich direkt hinter dem Deich der erste Trockenstrand der Welt befindet. Die Gemeinde eröffnete diesen im Jahr 2000 zusätzlich zum Badestrand. Auf dem Sandstrand stehen Spielgeräte für Kinder, auch ein Volleyball- und Beachsoccerfeld sind vorhanden.

Die Badestelle in Upleward ist eher für das Drachensteigen als für das Schwimmen bekannt. Foto: Archiv/Wagenaar
Die Badestelle in Upleward ist eher für das Drachensteigen als für das Schwimmen bekannt. Foto: Archiv/Wagenaar

Der Badestrand selbst erstreckt sich über etwa 250 Meter an der Küste entlang der Ems-Mündung. An dieser Stelle geht der grasbewachsene Deich ins Meer über, von einem waschechten Strand kann also keine Rede sein. Es sei eher eine Badestelle, schreibt ein Besucher in einer Rezension. Der Küstenrand ist betoniert, von dort führen Treppen direkt ins Meer. Vorausgesetzt, es ist keine Ebbe. Einen Sandstrand könnte man aufgrund der Tide gar nicht anlegen, dieser würde durch die Einflüsse von Ebbe und Flut wieder verschwinden.

Badeaufsicht: nein

Hunde erlaubt: ja

Versorgungsmöglichkeit: Kiosk

Greetsieler Badesee

Die zweite gemeindeeigene Badestelle in der Krummhörn ist der Greetsieler Badesee. Dort kann man von den Gezeiten unabhängig seine Runden schwimmen. Beim Baden in dem See ist aber Vorsicht geboten: Es handelt sich um ein unbewachtes Gewässer, dementsprechend gibt es keine Badeaufsicht. Außerdem hatte der See in der Vergangenheit vermehrt mit einem Befall durch giftige Blaualgen zu kämpfen. Aktuell ist die Wasserqualität laut des Badegewässer-Atlasses für Niedersachsen aber ausgezeichnet.

Badeaufsicht: nein

Hunde erlaubt: ja

Versorgungsmöglichkeit: keine

Die Knock

Besonders bei Emdern beliebt, liegt in der Nähe des Warfendorfs Rysum der Naturstrand an der Knock. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine offizielle Badestelle, die Stadt Emden duldet lediglich das Baden. Es gibt keine Badeaufsicht und keinen abgegrenzten Nichtschwimmerbereich. Besonders vom Schwimmen an dem Strandabschnitt bei der Seebrücke wird abgeraten, da es dort eine starke Unterströmung gibt. Die Deiche um den Naturstrand sind eine beliebte Spazierroute.

Badeaufsicht: nein

Hunde erlaubt: ja

Versorgungsmöglichkeit: Restaurant

Die Knock nordwestlich von Emden ist besonders bei Spaziergängern beliebt. Foto: Archiv/Wagenaar
Die Knock nordwestlich von Emden ist besonders bei Spaziergängern beliebt. Foto: Archiv/Wagenaar

Borkum

Die westlichste der ostfriesischen Inseln gehört zwar nicht zur Gemeinde Krummhörn, lässt sich aber gut mit der Fähre vom Emder Hafen aus erreichen. Auf Borkum gibt es vier ausgewiesene Badestellen.

Der Südstrand unterhalb des rot-weiß-gestreiften Leuchtturms besticht durch seine Dünen und die Nähe zum Ort. Dort können Strandkörbe und -zelte gemietet werden. Außerdem gibt es einen Strandkiosk. Gleich nebenan befindet sich ein Hundestrand.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: ja, am Hundestrand

Versorgungsmöglichkeit: mehrere Milchbuden

Am Borkumer Südstrand können Strandkörbe ausgeliehen werden. Foto: Groenendaal
Am Borkumer Südstrand können Strandkörbe ausgeliehen werden. Foto: Groenendaal

Der Borkumer Nordstrand bietet einen Blick auf die offene Nordsee, in direkter Nachbarschaft befindet sich das Naturschutzgebiet mit Seehundbank. Dem Strand ist die lange Sandbank des Borkumriffs vorgelagert, weswegen die Brandung hier gemächlicher ist als an anderen Strandabschnitten. Der Pavillon bietet täglich Musik, zur weiteren Unterhaltung lassen sich am Nordstrand verschiedene Wassersportarten ausprobieren. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Hundestrand

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: ja, am Hundestrand

Versorgungsmöglichkeit: mehrere Milchbuden

Für die jüngeren Inselbesucher gibt es auf Borkum einen extra ausgewiesenen Kinder- und Jugendstrand. Dieser liegt etwas entfernt von den anderen Stränden und bietet keine Strandkörbe oder ähnliches. Dafür befinden sich an diesem Strandabschnitt ein Platz für Beachvolleyball, Beachsoccer und Möglichkeiten zum Strandsegeln.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: nein

Versorgungsmöglichkeit: Strandcafés in einiger Entfernung

Im Norden der Insel Borkum, in der Nähe des Flugplatzes und inmitten der Dünenlandschaft, befindet sich ein weitläufiger FKK-Strand. Wer nicht nur schwimmen will, kann an diesem Strand auch eine Strandsauna nutzen. Es stehen Strandkörbe, -zelte und Kabinen gegen ein Entgelt zur Verfügung.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: ja, am benachbarten Hundestrand

Versorgungsmöglichkeit: Strandcafé

Norddeich

Nicht weit außerhalb der Gemeindegrenzen der Krummhörn befindet sich mit Norddeich ein weiterer Ausgangspunkt zu verschiedenen Badestellen auf den Inseln Juist und Norderney. Aber auch in Norddeich selbst gibt es einen Strand, nicht weit vom Bahnhof entfernt. Der etwa 100m lange Strandabschnitt darf nicht von Surfern oder Booten genutzt werden und bietet einen nahegelegenen Spielplatz sowie Strandkörbe zum Anmieten.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: ja, am westlichen Hundestrand

Versorgungsmöglichkeit: Restaurant

Juist

Auf der Insel Juist, mit 17 Kilometern die längste der ostfriesischen Inseln, gibt es laut dem niedersächsischem Bäderatlas drei ausgewiesene Badestellen: das Westbad, Loogbad und Ostbad. Aber eigentlich zieht sich der Strand über die gesamte Länge der autofreien Insel. Die einzigen beiden bewachten Badestellen sind der Hauptbadestrand und das Loogbad.

Der Strand auf Juist zieht sich über die gesamte Länge der Insel. Foto: Federico Gambarini/dpa
Der Strand auf Juist zieht sich über die gesamte Länge der Insel. Foto: Federico Gambarini/dpa

Der Hauptbadestrand von Juist ist etwa drei Kilometer lang. An diesem befinden sich in der Sommersaison verschiedene Attraktionen, wie Volleyballnetze, Fußballtore und Animationsangebote für Kinder. Auch Strandkörbe sind gegen ein Entgelt mietbar.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: ja, am Hundestrand in einiger Entfernung

Versorgungsmöglichkeit: Strandbar

Das Loogbad ist ein etwa 300 Meter langer Strandabschnitt, etwas westlich vom Juister Hauptbadestrand gelegen. Dieser Strand ist mit Strandkörben und einem Spielplatz ausgestattet und ist vor allem für seine Wellen bekannt. Hunde sind dort am Hundestrand willkommen.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: ja, am Hundestrand

Versorgungsmöglichkeit: Strandbar

Norderney

Die nach Borkum zweitgrößte ostfriesische Insel bietet gleich fünf Badestellen zum Schwimmen, in der Sonne liegen oder Muscheln sammeln.

Das Westbad auf der Insel Norderney ist ein Touristenmagnet. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Das Westbad auf der Insel Norderney ist ein Touristenmagnet. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Das Westbad ist von dem Hauptort Norderney schnell zu erreichen. Dieser Badestrand ist der kleinste der Insel und fällt leicht ins Wasser ab. Er ist besonders bei Familien mit Kindern beliebt, denn dort befinden sich neben Strandkörben auch ein großer Spielplatz, ein Kletterpark, eine Trampolinanlage und verschiedene Sport-Angebote.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: ja, am nahegelegenen Hundestrand

Versorgungsöglichkeit: verschiedene Strandbars

Das Nordbad auf Norderney liegt direkt an der offenen See. Dies ist der größte Strand der Insel. Hier tummeln sich Sportbegeisterte und Badeurlauber, denn es gibt Volleyballfelder, eine Trampolinanlage und ausreichend Platz für Surfer. Auch bei Familien mit Kindern ist das Nordbad beliebt, es ist ortsnah gelegen und verfügt über einen Kinderspielplatz und Strandkörbe.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: nein

Versorgungsmöglichkeit: mehrere Gastronomiebtriebe

Etwas ruhiger geht es weiter östlich am Strand des Kreisjugendwerkes Detmold zu. Der Strand ist für jedermann zugänglich, wird aber hauptsächlich von Gästen des Kreisjugendwerkes genutzt. In direkter Umgebung ist kaum Infrastruktur vorhanden, deswegen empfiehlt sich dieser Strand vor allem für jene Gäste, die etwas Ruhe abseits des Trubels des West- oder Nordstrandes suchen.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: nein

Versorgungsmöglichkeit: Gastronomie in einiger Entfernung

Das Ostbad, auch Weiße Düne genannt, ist bei Urlaubern sehr beliebt. An dem weißen Sandstrand kann es deswegen gerade in der Hauptsaison sehr schnell sehr voll werden. Auch Windsurfer haben das Ostbad für sich entdeckt. In direkter Umgebung befinden sich ein Spielplatz, ein Strandrestaurant sowie ein Hundestrand.

Badeaufsicht: ja

Hunder erlaubt: ja, am Hundestrand

Versorgungsmöglichkeit: Restaurant

Norderney verfügt auch über einen FKK Strand, etwa sieben Kilometer außerhalb des Stadtkerns gelegen. Der Strand Oase teilt sich in einen Bereich für bekleidete Badegäste, sowie einen Bereich für Anhänger der Freikörperkultur. Der FKK-Bereich verfügt über eine Strandsauna mit Meerblick, mit einer Innentemperatur von rund 90 Grad Celsius. Ebenso sind Strandkörbe und ein Spielplatz vor Ort.

Badeaufsicht: ja

Hunde erlaubt: ja, am Hundestrand

Versorgungsmöglichkeit: Kiosk

Für keine der hier gelisteten Badestellen liegen aktuell Warnmeldungen vor, zum Beispiel Hinweise auf Blaualgenbefall oder sonstige Badeverbote. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Schwimmen an unüberwachten Badestellen

WICHTIG: Einige der hier gelisteten Badestellen verfügen nicht über eine Badeaufsicht. Heißt, im Ernstfall sind keine Rettungsschwimmer vor Ort, um Badegäste aus brenzligen Situationen zu retten.

In Niedersachsen sind im vergangenen Jahr 33 Menschen ertrunken. Das geht aus Statistiken der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hervor. Fatale Badeunfälle im offenen Meer bilden dabei zwar die Minderheit, trotzdem stellt jede unüberwachte Badestelle eine Gefahr dar. Hauptgefahrenquelle sind die ungesicherten offenen Gewässer, so die DLRG Niedersachsen. Wir haben bei Nora von der Osten von der DLRG Niedersachsen nachgefragt, welche Gefahren an unüberwachten Küstenabschnitten lauern.

Besonders gefährlich sind Strömungen im Wasser. Ist ein Küstenabschnitt unüberwacht, so wurde er meist auch nicht auf gefährliche Strömungen hin überprüft. „Diese können selbst für geübte Schwimmer lebensbedrohlich werden“, so von der Osten.

Eine Gefahr stellen auch unvorhersehbare Wassertiefen im Meer dar. Laut von der Osten fehlen ohne Badeaufsicht oftmals Warnungen vor plötzlich abfallenden Wassertiefen oder Sandbänken. Diese können ebenfalls zu gefährlichen Situationen führen.

Falls es zu einer Notsituation an einer unüberwachten Badestelle kommen sollte, sind zudem weder Rettungsschwimmer noch Rettungsgeräte in der Nähe. Dadurch würden Überlebenschancen im Ernstfall erheblich gemindert.

Aus diesen Gründen sei es immer empfehlenswert, ausschließlich an offiziellen Badestellen ins Wasser zu gehen, die über eine Badeaufsicht verfügen. Diese könne in Notsituationen sofort eingreifen, so von der Osten. Ein weiterer Vorteil von überwachten Badestellen sind die vorhandenen Markierungen. „Offizielle Badestellen sind oft mit Schildern oder Bojen ausgestattet, die gefährliche Bereiche kennzeichnen“, sagt von der Osten. Auch das Vorhandensein von Erste-Hilfe-Einrichtungen und Rettungsausrüstungen kann im Ernstfall über Leben oder Tod entscheiden. „Wir empfehlen dringend, nur an überwachten Badestellen zu baden und die Hinweise der Rettungsschwimmer zu beachten“, so von der Osten. „Damit tragen wir alle zu einer sicheren und unbeschwerten Badesaison bei.“

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