Wie versalzen ist das Grundwasser? Hubschrauber kreisen für Forschungsprojekt über Ostfriesland

| 15.07.2024 12:53 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Der Hubschrauber mit der Sonde wurde auch schon für andere Bodenuntersuchungen eingesetzt. Foto: Stratenschulte/dpa
Der Hubschrauber mit der Sonde wurde auch schon für andere Bodenuntersuchungen eingesetzt. Foto: Stratenschulte/dpa
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Ab Dienstag fliegt ein Hubschrauber über Emden und dem Kreis Aurich, um die Grundwasserversalzungen im Gebiet nördlich der Ems zu untersuchen. Dabei wird eine unübersehbare Technik eingesetzt.

Ostfriesland - Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) führt zur Grundwassererkundung mit ihrem Hubschrauber von Dienstag, 16. Juli 2024, bis Sonnabend, 20. Juli 2024, Messflüge über Emden und dem Landkreis Aurich durch. Der Hubschrauber hat die Kennung D-HBGR. Die Untersuchungen erstrecken sich laut einer Mitteilung auf ein etwa 300 Quadratkilometer großes Messgebiet zwischen der Emsmündung und der Stadt Aurich. Die Messflüge starten jeweils vom Flugplatz Emden aus.

Mit dem Forschungsprojekt will die BGR vor allem die Grundwasserversalzungen im Gebiet nördlich der Ems erkunden und kartieren. Nach Angaben der Behörde wird eine zehn Meter lange Elektromagnetik-Sonde eingesetzt, die von dem Hubschrauber an einem Seil in 40 Meter Höhe über Grund geschleppt wird. Bei dem Verfahren werden Radiowellen in den Untergrund geschickt. „Die Sonde misst auf Grundlage der wieder empfangenen Bodensignale die Verteilung des elektrischen Widerstandes und liefert so Hinweise auf Salzwasser führende Schichten oder auch Tonformationen im Untergrund“, erklärt die BGR. Die Daten dienen der Erkundung des Bodens, der Grundwasserleiter und der natürlichen Versalzungsstrukturen und werden im Geozentrum Hannover zusammen mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie und dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik ausgewertet.

Weitere Flüge folgen

Mit den Flügen setzt die BGR ihre Untersuchungen an der deutschen Nordseeküste fort. Seit 2007 fanden der Bundesanstalt zufolge bereits zahlreiche Messflüge entlang der niedersächsischen Küste statt. Das aktuelle Messgebiet westlich von Aurich schließt einen Teil der verbliebenen Lücke im westlichen Untersuchungsraum. Weitere Flüge, die aus Naturschutzgründen nur zu bestimmten Zeiten im Jahr durchgeführt werden können, sind im nördlichen Gebiet bis Norderney sowie in einem südlichen Bereich bis Leer geplant.

Weiterführende Informationen gibt es hier https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/GG_Geophysik/Aerogeophysik/aerogeophysik_node.html und hier https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/GG_Geophysik/Aerogeophysik/Projekte/laufend/D-AERO/D-AERO.html?nn=1555598

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