Aurich Der Wettergott zog die Rote Karte

| 20.07.2024 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Hart, aber fair gingen die Spieler auf dem Fußfallfeld zur Sache. Einzig der Regen setzte dem Treiben in Aurich ein jähes Ende. Fotos: privat
Hart, aber fair gingen die Spieler auf dem Fußfallfeld zur Sache. Einzig der Regen setzte dem Treiben in Aurich ein jähes Ende. Fotos: privat
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Nur ein einziges Match, dann war Feierabend. Regenmassen setzten dem ersten Fußballturnier für Geflüchtete in Aurich ein frühzeitiges Ende.

Aurich - Da half alles Herzblut nichts: Das erste Fußballturnier der Bewohner der Geflüchteten-Unterkünfte in Aurich fiel buchstäblich ins Wasser. Eine Partie konnte stattfinden, danach machten die Regenmassen ein Weiterspielen unmöglich. Den Teilnehmern und Organisatoren konnte aber selbst die Rote Karte des Wettergottes die gute Stimmung nicht vermiesen.

Die Fußball-Europameisterschaft hatte die Auricher Johanniter und die Kreisvolkshochschule (KVHS) dazu inspiriert, ein eigenes Turnier auf die Beine zu Stellen. Dem Johanniter-Team Anna Behrendt, Peter Gressler und Markus Weber kam dabei der Zufall in Gestalt von Marco Gullit Mouzong zur Hilfe.

Ein Großteil der Spieler verschiedenster Nationen stellte sich im Trockenen für ein Erinnerungsfoto auf.
Ein Großteil der Spieler verschiedenster Nationen stellte sich im Trockenen für ein Erinnerungsfoto auf.

Der Deutsch-Kameruner hat gerade begonnen, bei der KVHS zu arbeiten. Er spielt in seiner Freizeit Fußball, spricht englisch und französisch und ist daher als Trainer für die Geflüchteten prädestiniert.

Mit den jungen Männern, die aus Guinea, Kolumbien, China, Syrien, Gabun, der Ukraine, aus dem Kongo und von der Elfenbeinküste nach Aurich gekommen sind, übte Marco Gullit Mouzong mehr als nur Spieltechnik. Auf seinem Trainingsplan standen auch Fairness, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und ein gutes Miteinander.

Aus den 25 Spielern wurden fünf Mannschaften gebildet. Am Turniertag setzte schon beim Aufwärmen der Nieselregen ein. Auf dem Fußballfeld ging es fair, aber nicht zimperlich zu. Die Sportler schenkten sich nichts. Zum Ende des ersten Spiels setze der Regen aber so hefig ein, dass die Organisatoren sich zum Abbruch des Turniers entschieden.

Die Neuauflage im Frühjahr geprobt

Teilnehmer und Helfende flüchteten sich in die angrenzende Halle. Dort ließen sie die Veranstaltung bei Kaffee und Kuchen ausklingen. Als Erfolg darf das Turnier dennoch gewertet werden. Es diente dazu, die Abläufe für eine weitere und größere Auflage im kommenden Frühjahr zu proben.

Dazu sollen Vereine und Institutionen aus Aurich und umzu eingeladen werden, sich mit eigenen Mannschaften zu beteiligen und so den integrativen Charakter der Veranstaltung zu fördern, teilen die Organisatoren mit.

Es wird Ausrüstung benötigt

„Es ist toll, wie viele Menschen wir gefunden haben, die helfen wollten und das Projekt unterstützen“, sagt Johanniterin Anna Behrendt. So hatten sich der Norder Getränkemarkt „Hol ab“, die Bäckerei Lorenz, der FC Norden und der PSV Norden mit Spenden beteiligt. Es hatten sich zudem Sponsoren für Trikots und Leibchen gefunden.

Für das Turnier im kommenden Jahr werden noch geeignete Fußballschuhe, Torwarthandschuhe in allen Größen und Fußbälle benötigt. Was bei der Neuauflage aber niemandem fehlen dürfte, sind Regengüsse, die alle sportlichen Ambitionen zunichte machen.

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