Liebevoll saniertes Kleinod Hereinspaziert in den historischen Cassenspark in Emden
Am Sonntag war Flohmarkt im historischen Cassenspark in Emden-Larrelt. Wir haben das zum Anlass genommen, um uns auf der sanierten Anlage und in der Villa umzusehen. Der Dorfverein hat viel vor.
Emden - Wer den historischen Park neben der Cassens-Villa in Larrelt zuletzt vor fünf Jahren gesehen hat, würde ihn heute kaum wiedererkennen. „Von der Wildnis zum Park in unter fünf Jahren“, sagt Bernd-Thomas Martens. Er ist Vorsitzender des Dorfvereins, der mit viel Engagement das Gelände aufgearbeitet und immer noch eine lange To-Do-Liste hat. Am Sonntag, 28. Juli 2024, war Flohmarkt im Park. Viele Besucherinnen und Besuche kamen aber eher, um über das Gelände zu spazieren - und sich mit anderen Dorfbewohnern auszutauschen. So war es auch gewollt, sagt Dorfvereinsvorsitzender Bernd-Thomas Martens im Gespräch mit dieser Zeitung.
„Viele ältere Dorfbewohner kommen einfach eben rüber“, sagt er. Man quatscht bei einem Bierchen oder einer Bratwurst, schaut über die 20 Flohmarkt-Stände und genießt das Grün. Schlendern über die kleinen, liebevoll sanierten Brücken, entlang der Streuobstwiese, zu den langsam sprießenden Rosen, zum englischen Senkgarten - oder den zwei Boule-Bahnen: Im Park gibt es viel zu sehen. Und der Dorfverein hat viele Ideen für besondere Veranstaltungen.
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Ein Park mit vielen Möglichkeiten
So tritt am 24. August 2024 die Band „Scottland & Moor – Pipes and Drums“ aus Großheide ab 19 Uhr auf. Dazu soll es schottischen Whisky geben. Das war bei einer vorigen Veranstaltung mit einer irischen Band und passendem Whisky gut angekommen, sagt er. Rund 300 Gäste kamen dafür im vergangenen Jahr. Zwei Veranstaltungen 2024 - ein Auftritt des Stadtorchesters und der Band „Campfire Seven“ - mussten allerdings wegen Starkregens ausfallen. Eine weitere Veranstaltung könnte in diesem Jahr noch stattfinden, so Martens. Das müsse man aber noch abklären. Drei Feste seien schon fürs kommende Jahr geplant. „Und das wird noch mehr“, sagt er. Aber: „Wir müssen das auch noch bewältigen können und Spaß dabei haben“, betont er. Immerhin leisteten sie das alles ehrenamtlich.
Ansonsten können seit 2022 Trauungen unter freiem Himmel im historischen Park stattfinden. Bei schlechtem Wetter weichen die Gäste auf die Villa aus, deren vorderer Bereich dafür vom Verein und der Stadt hergerichtet wurde. Das werde schon gut angenommen, sagt er. Im ersten Jahr, als das Angebot erst anlaufen musste, habe es zwei Trauungen gegeben, dann elf. In diesem Jahr seien 14 angesetzt.
Historischer Senkgarten wird hergerichtet
Doch der Verein hat nicht nur Veranstaltungen im Kopf. Zweimal die Woche treffen sich bis zu 18 Aktive, um den Park zu pflegen. Das alte Geländer der Japanbrücke ist schon fast vollständig beim Park-Eingang verbaut. Ein schönes Tor soll noch aufgestellt werden, das an die Werft-Vergangenheit der Cassens-Familie erinnert.
Der Teich beziehungsweise Senkgarten wird noch saniert. Ein Bauunternehmen habe vor drei Wochen angefangen mit der Sanierung der Umfriedung, so Martens. Anfang September soll es mit den Treppen und dann der Teichinnenmauer weitergehen. Auch neue Leitungen für die Wasserzufuhr müssen „geschossen“ werden. „Wir sind frohen Mutes, dass das Ende des Jahres erledigt ist.“ Bögen für die Rosengärten, die es dort früher gegeben hatte, liegen schon bereit.
Die Larrelter Geschichtswerkstatt hatte historische Fotos ausgegraben von der Park-Anlage und dem Teich, damit der Dorfverein alles wieder so ähnlich gestalten kann wie früher. So hatte es beim Teich einst eine kleine Plattform oder Terrasse gegeben. Auf dieser könnte man, so die Idee vom Verein, Livemusik oder andere Veranstaltungen austragen lassen. Aber selbst wenn das erledigt ist, hat der Verein weiterhin viel zu tun auf der rund 10.000 Quadratmeter große Fläche, die er von der Stadt gepachtet hat und seit Ende 2019 herrichtet. Zuvor hatte die Anlage etwa 15 Jahre brachgelegen und war völlig zugewuchert. Spannend: Die Übernahme des Parks und damit verbundene Mehrarbeit hat Mitglieder nicht abgeschreckt - im Gegenteil. Die Zahl ist seitdem um etwa 40 Leute auf 200 gestiegen, so Martens.
→ Der Verein ist auch für die historische Mühle „Kost Winning“ zuständig und organisiert dort jeden Sonntag bis zum 29. September eine Teestube in der Zeit von 14 bis 17 Uhr. Auch das Larrelter Spööldeel ist eine Sparte des Vereins.
Larrelt – das Emder Dorf, das das Ehrenamt hochhält
