US-Wahlkampf Trump: J.D. Vance und ich sind „extrem normale Menschen“

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Von dpa
| 18.08.2024 02:22 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Donald Trump geht auf Stimmenfang in Pennsylvania. Foto: Julia Nikhinson/AP/dpa
Donald Trump geht auf Stimmenfang in Pennsylvania. Foto: Julia Nikhinson/AP/dpa
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In den USA sind alle Augen auf den Parteitag der Demokraten in Chicago gerichtet. Trump setzt auf Gegenprogramm und ist in den hart umkämpften Swing States unterwegs.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump macht vor dem Auftakt des Parteitags der Demokraten Wahlkampf im besonders hart umkämpften Bundesstaat Pennsylvania. Bei seinem Auftritt in einem Maschinenbauunternehmen in der Stadt York wies der 78-Jährige den Vorwurf der Demokraten zurück, „seltsam“ zu sein. „Ich denke, wir sind extrem normale Menschen“, sagte Trump über sich und seinen Vizekandidaten J.D. Vance. 

Der Vizepräsidentschaftskandidat der Demokraten, Tim Walz, ist der Erfinder des Stempels „weird“ für Ex-Präsident Trump – auf Deutsch in etwa: schräg, seltsam. Walz begann damit in einem Interview, und nach und nach nahmen alle prominenten Köpfe in der Partei die Losung auf. In Anspielung auf Walz sagte Trump nun: „Er ist seltsam.“ Trump machte sich auch über das Lachen der Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, lustig. Bei der Präsidentenwahl am 5. November treten US-Vize Harris und Trump gegeneinander an. 

J.D. Vance und ich sind „extrem normale Menschen“, sagt Donald Trump über seinen Vizekandidaten und sich selbst. Foto: Chris Szagola/AP/dpa
J.D. Vance und ich sind „extrem normale Menschen“, sagt Donald Trump über seinen Vizekandidaten und sich selbst. Foto: Chris Szagola/AP/dpa

Trump: Washington soll schönste Hauptstadt der Welt werden

Der Republikaner versprach in seiner Ansprache außerdem, die US-Hauptstadt Washington zur schönsten „Hauptstadt der Welt“ zu machen, sollte er wiedergewählt werden. Washington sei „schrecklich heruntergekommen, mit Graffiti beschmiert“, sagte er. Er werde die Hauptstadt „sehr schnell“ wieder in Ordnung bringen und sie sicher machen. Washington war in den USA einst wegen der hohen Kriminalitätsrate als „Mord-Hauptstadt“ bekannt. In den 1990er Jahren begann die Mordrate in der US-Hauptstadt zu sinken, in den vergangenen Jahren stieg die Zahl aber wieder deutlich an.

Trump spricht über Deutschlands Energiepolitik

In seiner Rede, in der er sich unter anderem auf das Thema Energiepolitik konzentrierte, nahm Trump auch Bezug auf Deutschland. US-Vize Harris befinde sich auf einem „regulatorischen Dschihad“, um Kraftwerke in den USA abzuschalten. „Deutschland hat das vor ein paar Jahren versucht und ist seine politischen Anführer sehr schnell losgeworden“, sagte Trump und nahm offenbar Bezug auf den Atomausstieg in Deutschland. 

„Und jetzt bauen sie wahrscheinlich 50 oder 60 Kraftwerke, und sie wollen noch viel mehr bauen, aber sie haben alles abgeschafft und wollten auf Wind- und Solarenergie und viele andere Dinge umsteigen. Leider hat das nicht funktioniert.“ Deutschland setze jetzt wieder auf fossile Brennstoffe, behauptete Trump. „Ich hoffe, auf saubere fossile Brennstoffe, saubere Kohle“, sagte der 78-Jährige weiter. Deutschland hat das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, und will dementsprechend fossile Energiequellen ablösen. Der Anteil an erneuerbaren Energien ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. 

Gegenprogramm zu den Demokraten

In Chicago beginnt am Montagabend (Ortszeit) der Parteitag der Demokraten - in der deutschen Nacht zu Dienstag wird US-Präsident Joe Biden sprechen. Weitere Größen der Partei wie Ex-Präsident Barack Obama werden in den kommenden Tagen Reden halten. In der deutschen Nacht zu Freitag wird Harris die Abschlussrede halten. Sie dürfte in den kommenden Tagen besonders im Rampenlicht stehen.

Treten gemeinsam gegen Donald Trump und J. D. Vance an: Kamala Harris und Tim Walz. Foto: Ross D. Franklin/AP/dpa
Treten gemeinsam gegen Donald Trump und J. D. Vance an: Kamala Harris und Tim Walz. Foto: Ross D. Franklin/AP/dpa

Trump setzt daher auf Gegenprogramm und tourt durch die politisch heiß umkämpften Swing States. Weitere Veranstaltungen sind in Michigan, Wisconsin, North Carolina, Arizona, Georgia und Nevada geplant. In Arizona will Trump die US-Südgrenze zu Mexiko besuchen. Die Swing States sind entscheidend für den Wahlausgang - dort steht nicht schon vorab fest, ob aus Tradition der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten siegen wird. 

 

 

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