Line-Up Fünf Dinge, die nur das Pixxen-Festival in Ostfriesland kann

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Von Vera Vogt
| 22.08.2024 18:43 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Während der Pandemie gab es eine abgewandelte Variante des Festivals, aber es blieb eine feste Größe. Foto: Ortgies/Archiv
Während der Pandemie gab es eine abgewandelte Variante des Festivals, aber es blieb eine feste Größe. Foto: Ortgies/Archiv
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Am Wochenende steigt das ausverkaufte Pixxen-Festival in Neukamperfehn. Was machen sie anders als die anderen?

Neukamperfehn - An einem der Bauzäune, die das Pixxen-Festival-Gelände umgeben werden, steht eine Menschentraube. Es wird gezeigt, gelacht und ganz genau hingeschaut. Wieso, wird klar, wenn man einen Blick darauf erhascht: Über die Länge des Zauns wurde eine Art Zeitstrahl angebracht. 2010 geht es los mit Bildern der Pixxen-Festivalbesucher und dem Festivalplakat – jedes Jahr geht es weiter, bis 2023.

Fotos und Plakate von den vergangenen Festivals im Zeitstrahl sind zu sehen. Foto: Vogt
Fotos und Plakate von den vergangenen Festivals im Zeitstrahl sind zu sehen. Foto: Vogt

An diesem Samstag, 24. August 2024, werden die neuen Fotos für den Zeitstrahl entstehen. Das 14. Pixxen steht an. Beim Aufbau am Mittwoch zuvor greift alles perfekt ineinander. Schnell steht die Infrastruktur für die Toiletten, die Container. „Oh, da kommt das Bier“, sagt Pressewartin Lena Feyen und deutet auf die Zufahrt des Geländes. Wir haben das Orga-Team, die Helferinnen und Helfer vor Ort besucht. Die Stimmung ist eine Besondere. Nicht nur das. Wir haben 5 Fakten zusammengestellt, die das Festival im Kreis Leer auszeichnen.

Fakt 1: Alles freiwillig

„Direkt zum Frühstück, als der Aufbau begann, waren 30 Personen am Start. Viele nehmen sich frei für die Vorbereitungen des Festivals“, erklärt Tabea Webermann, 2. Vorsitzende des Pixxen-Vereins. Nicht nur die Helferinnen und Helfer machen alles neben dem Job, auch das Orga-Team besteht aus Freiwilligen.

Loraine Webermann (von links), Enno Klaaßen, Frederik Köster, Tabea Webermann, Angelika Schwabenland, Antje Webermann, Lena Feyen, Jan-Hendrik Webermann, Heye Schmid und Deike Tebbens gehören zum Vereins-Vorstand. Foto: Vogt
Loraine Webermann (von links), Enno Klaaßen, Frederik Köster, Tabea Webermann, Angelika Schwabenland, Antje Webermann, Lena Feyen, Jan-Hendrik Webermann, Heye Schmid und Deike Tebbens gehören zum Vereins-Vorstand. Foto: Vogt

Zum ersten Mal findet das Festival nicht auf dem Dorfplatz in Neukamperfehn statt. „Dort wurde vor kurzem Rasen angesät, das wäre dann für die Katz“, sagt Feyen. Auch wenn die Umstände anders sind, alles geht Hand in Hand. „Immer wenn man denkt: ‚Das muss auch noch gemacht werden‘, kommt man wieder und es ist schon erledigt. Alle wissen, was sie machen und es läuft super“, sagt Webermann. Ein junges Team von mittlerweile über 120 Ehrenamtlichen mache dieses Ein-Tages-Festival möglich, heißt es auf der Internetseite.

Fakt 2: Geben ist seliger denn nehmen

„Insgesamt haben wir rund 73.000 Euro spenden können“, sagt die 1. Vorsitzende des Vereins, Angelika Schwabenland. Zum zehnten Pixxen-Festival gab es mit 4000 Leuten einen Besucherrekord und damit auch eine Rekord-Spende von 15.000 Euro kam zusammen. „Weil wir in diesem Jahr weniger Platz haben, haben wir eine Besucherzahl von 1000 angepeilt“, sagt Webermann. Als die Aufbauarbeiten am Mittwoch begannen, war klar: Ziel erreicht, die Karten sind ausverkauft.

Bei jedem Festival ist eines das erklärte Ziel des Vereins: Er versuche, „stets einiges an Geld für Projekte wie Schulfördervereine, die Jugendfeuerwehr und nicht zuletzt Herzkinder Ostfriesland, einen Verein für herzkranke Kinder, zusammenzubekommen.“

Fakt 3: Alle sind willkommen auf diesem Festival

„Wir fahren selbst oft zu Festivals und haben nicht selten gehört, dass alles ziemlich teuer geworden ist“, erklärt Feyen. Das wollten sie tunlichst vermeiden. „Wir wollen, dass möglichst jede und jeder mitmachen kann und wollen eine Festivalkultur schaffen, in der sich alle wohl fühlen.“ Kinder brauchten somit in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern kein Ticket, zahlen nur einen Euro Eintritt. Der Ticketpreis liegt bei 15 Euro. „Wenn man das dann als Familie gleich fünfmal zahlen müsste, wird das schnell zu teuer“, so Schwabenland.

Im vergangenen Jahr kamen rund 1500 Besucher zum Pixxen. Foto: Lehmann/Archiv
Im vergangenen Jahr kamen rund 1500 Besucher zum Pixxen. Foto: Lehmann/Archiv

Nicht nur mit den Preisen will man möglichst viele Leute ansprechen. Auch ein Statement für Diversität und gegen Rassismus und Hass soll das Pixxen sein. „Deswegen wollten wir auch während der Pandemie da bleiben. Eine feste Adresse, ein festes Datum für jeden und jede“, sagt Feyen.

Fakt 4: Weiblich darf es sein

Es werde nicht nur darauf geachtet, dass das Festival familienfreundlich ist. „Man sieht auf so vielen Bühnen hauptsächlich Männer“, so Feyen. Abgesehen davon, dass der Vorstand viele weibliche Akteurinnen hat, sollen diese auch auf der Bühne zu sehen sein. Das Line-Up in diesem Jahr: Steeleel eröffnen das Festival, Die Flotten Ottos, Tuun, Loose Lips, Silk Road Special, Queens & Jesters, Nikra und Kopfecho, zum Abschluss spielen Mr. Tom und Sugar von Freshbeatz.

Fakt 5: Das Dorf ist dabei

Der Bürgerverein, die Feuerwehr, Sponsoren, der SV Stikelkamp, Baumanns Gasthof: „Der Ort ist mit dabei. Wäre das nicht so, hätten wir diesen Rückhalt nicht, würde das alles nicht funktionieren“, so Schwabenland.

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