Aurich Bühne für Legenden des Rocks ist bereitet

Günther Niet
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Von Günther Niet
| 05.09.2024 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Jimmy Hendrix und Rory Gallagher (rechtes Bild) sind zwei der vielen Rocklegenden, die der gebürtige Auricher Carl van der Walle bei Auftritten fotografiert hat. Eine Auswahl der Bilder ist in seiner Heimatstadt im Zwischenraum ausgestellt. Der Fotograf plauderte bei der Vernissage über persönliche Erlebnisse. Foto: Niet
Jimmy Hendrix und Rory Gallagher (rechtes Bild) sind zwei der vielen Rocklegenden, die der gebürtige Auricher Carl van der Walle bei Auftritten fotografiert hat. Eine Auswahl der Bilder ist in seiner Heimatstadt im Zwischenraum ausgestellt. Der Fotograf plauderte bei der Vernissage über persönliche Erlebnisse. Foto: Niet
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Seit den 1960er Jahren hat der gebürtige Auricher Carl van der Walle Musiker fotografiert. Im Zwischenraum in Aurich ist jetzt eine Auswahl seiner Aufnahmen ausgestellt.

Aurich - Der Hobbyfotograf Carl van der Walle hat sie alle vor die Linse bekommen: Von The Who und Deep Purple über Jimi Hendrix, David Bowie bis hin zu Pink Floyd, den Rolling Stones und den Beatles reicht die Liste der Rockgrößen, die er auf Farbfilm gebannt hat.

Seit den 1960er Jahren ist der gebürtige Auricher, der jetzt in Dortmund lebt, immer wieder unterwegs gewesen zu Rockkonzerten und Festivals. In Deutschland und europaweit hat er die Stars der Szene live gesehen und auf Fotos festgehalten.

Mit dem Beat infiziert

Weit über 5000 Aufnahmen sind entstanden und mit ihnen eine beeindruckende Rock- und Pophistorie für die Ewigkeit. Eine Auswahl aus dieser immensen Sammlung ist bis zum 2. November unter dem Thema „Generation Rock“ im Auricher Zwischenraum zu sehen. Bei der Ausstellungseröffnung am Freitagabend erzählte Carl van der Walle im Gespräch mit dem Journalisten Werner Jürgens von den Anfängen seiner Leidenschaft für das Fotografieren und über persönliche Erlebnisse.

„Die Beatmusik hat mich in jungen Jahren total infiziert“, erzählte der heute 76-jährige. Da er weder ein Instrument spielen noch singen konnte, kam für den ehemaligen Polizisten und Lehrer eine Laufbahn als Musiker nicht in Frage. Deshalb habe er sich das Fotografieren zur Aufgabe gemacht. Zu Anfang sei er mit dem simplen Fotoapparat, der damals in der Familie vorhanden war, losgezogen.

Das änderte sich bald. Die Bilder des Dortmunders zeugen von hoher Professionalität und Qualität, wie die Ausstellung in Aurich beweist. Und sie packen manchen Zuschauer auf der emotionalen Ebene, lassen die „wilden Zeiten“ wieder lebendig werden.

Glück, Zufall oder eine List

Die ersten Konzertfotos habe er von dem Auftritt der Rolling Stones 1967 in Bremen gemacht, erzählt Carl van der Walle. Es sei oft schwierig, mitunter abenteuerlich gewesen, ohne eine Akkreditierung als Fotograf direkt vor die Bühne und ganz nah an die Künstler zu gelangen, erzählt er. Ganz oft hätten einfach Glück, der Zufall oder auch eine List ihm geholfen, die Absperrungen zu überwinden.

Lange Zeit schlummerte die Fotosammlung quasi im Verborgenen. Niemand nahm Notiz von den Schätzen, die der Hobbyfotograf in den eigenen vier Wänden aufbewahrte. Erst Anfang der 2000er Jahre, nach der Beendigung seiner Tätigkeit als Lehrer, habe er die Zeit für erste Ausstellungen gehabt, berichtet er.

Gefragt und begehrt

Schnell wurden Museen, Galerien und Magazine im In- und Ausland auf die Aufnahmen aufmerksam. Seitdem ist van der Walles Fotosammlung gefragt und begehrt.

2018 zum 50-jährigen Bestehen des Isle-of-Wight-Festivals wurde auf der britischen Insel eine große Werkschau des gebürtigen Ostfriesen präsentiert. Dort lernte Carl van der Walle Dick Taylor kennen. Der Gitarrist hatte Anfang der 1960er Jahre zusammen mit Mick Jagger und Brian Jones die Rolling Stones gegründet, verließ die Gruppe aber bereits nach kurzer Zeit. Später war er Leadgitarrist der Band The Pretty Things.

Am 29. September kommt Dick Taylor im Rahmen der Ausstellung „Generation Rock“ nach Aurich. Dort spielt er im Zwischenraum ein „Wohnraum“-Konzert, das bereits ausverkauft ist.

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